Eine Selbstbehandlung mit Salben, Cremes, Gels oder Tinkturen ist bei Feigwarzen (Kondylomen) möglich, aber immer vorausgesetzt,
In den gegenteiligen Fällen kommen chirurgische Maßnahmen, Vereisung oder Laserbehandlung in Frage, um die Feigwarzen zu beseitigen.
Bei einem Verdacht auf die hochansteckenden Hautwucherungen im Genitalbereich ist es sinnvoll und wichtig, ohne Scham zum Arzt zu gehen. Dieser wird die bestmögliche Therapie vorschlagen. Beinahe alle wirksamen Präparate gegen Genitalwarzen sind verschreibungspflichtig.
Zwar heilt auch diese Art Warzen meist spontan wieder ab - doch bis dieser Umstand eintritt, beeinträchtigen sie die Lebensqualität, indem sie jucken, nässen oder bluten, unappetitlich aussehen und vor allem Humane Papillomaviren (HPV) an Geschlechtspartner weitergeben.
Podophyllotoxin ist ein Präparat aus der Familie der Zytostatika, das die Vermehrung der Viren und die Teilung der von ihnen befallenen Hautzellen stoppt. Dabei handelt es sich um ein „Spindelgift“. Der Name rührt von der toxischen Wirkung auf bestimmte Strukturen von Zellen: Insbesondere der Zellteilungs-Prozess wird unterbrochen. Der Arzt verordnet oder verwendet beispielsweise Wartec®-Creme oder Lösungen mit dem Wirkstoff.
Imiquimod ist ein Mittel, das die Immunabwehr der Haut gezielt stärkt, so dass Viren keine Chance haben, sich weiter zu verbreiten. Cremes mit dem Wirkstoff wie Zyklara® oder Aldara® sind im Handel gegen Rezeptvorlage erhältlich. Die Wirksamkeit beruht auf einer Anregung zur Bildung der Makrophagen. Diese „Fresszellen“ spielen im Immunsystem eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Viren oder Tumorzellen.
Länger als 16 Wochen sollte die Behandlung nicht andauern. Die Creme oder Salbe wird ausschließlich auf die von Feigwarzen befallenen Hautareale aufgetragen und nach einiger Zeit vorsichtig wieder abgewaschen.
Bei der Selbstbehandlung zu Hause ist Beobachtung angezeigt: Treten unangenehme Hautirritationen auf, muss die Therapie unterbrochen werden.
Extrakte aus grünem Tee in Kapselform sind seit langem als immunstärkende Mittel bekannt. Sie sind mittlerweile auch als Salbe erhältlich. Erste Studien belegen, dass das Risiko einer Neubildung der Warzen im Gegensatz zu anderen Präparaten sehr gering ist und kaum Nebenwirkungen auftreten. Der gegen die HPV aktive Wirkstoff ist Epigallocatechingallat.
In einigen Praxen oder Kliniken wird das antivirale Medikament Cidovir als Gel verabreicht.
Ziel der Behandlung mit Cremes oder Salben ist das Abheilen und Verschwinden der Genitalwarzen innerhalb einiger Wochen. Dauert die Therapie zu lang, muss ein anderer Weg eingeschlagen werden. Eine Nachuntersuchung ist notwendig, denn die Viren können jederzeit erneut Kondylome auslösen.
aktualisiert am 11.05.2023