Feigwarzen oder Kondylome, hervorgerufen durch Niedrigrisiko-Typen des Humanen Papilloma-Virus (HPV), können sich auch im Mund- und Rachenraum ansiedeln. Sie werden dann als Papillome bezeichnet.
Ursache für eine Infektion in diesem Bereich kann eine Übertragung von der Mutter auf das Baby während des Geburtsvorgangs sein. Eine weitere Möglichkeit der Infektion besteht durch Oralverkehr mit infizierten Partnern. Auch andere Übertragungswege, beispielsweise beim Küssen, kommen in Frage, doch geht die Wahrscheinlichkeit gegen Null.
Sehr selten kann die Bindehaut des Auges betroffen sein - dann entwickeln sich hier rosa-farbene Wucherungen, oft mit langem Stiel, die neben einem Infektionsrisiko auch ein kosmetisches Problem darstellen. Hier wird als Übertragungsgrund eher eine Schmierinfektion vermutet. Papillome am Auge bilden sich meist nach einiger Zeit von selbst wieder zurück.
Eine Behandlung ist in diesen Bereichen nur begrenzt möglich, denn Salben und Tinkturen kommen naturgemäß nicht in Frage. Die Papillome im Mund- und Rachenraum müssen entweder
In der Regel erfolgt der Eingriff durch einen HNO-Arzt (bei einem Papillom am Auge natürlich durch den Augenarzt).
Zur Unterstützung setzen Mediziner gern Interferon als Mittel ein, um das Immunsystem gegen verbleibende Viren in den Hautzellen der Umgebung der Papillome zu wappnen. Bei schwangeren Frauen und bei Kleinkindern entfällt diese Möglichkeit. Dafür stehen eine Reihe naturheilkundlicher Mittel zur Verfügung, die ebenfalls gute Erfolge erzielen.
Werden Neugeborene während der Geburt mit dem HPV infiziert, besiegt oft die körpereigene Immunabwehr des Kindes die Viren. Diese bildet sich im Laufe der ersten Lebenswochen und -monate immer besser aus. In vielen Fällen sind nach ein bis zwei Jahren keine HPV mehr nachweisbar.
Die Kondylome in der Mund- und Rachenschleimhaut sind für sich genommen harmlos und heilen in vielen Fällen spontan wieder ab. Allerdings können sie (ebenso wie Feigwarzen im Genitalbereich) Beschwerden verursachen. Überwiegend sitzen die Wucherungen auf oder unter der Zunge. Selten kommen sie im Rachenraum, in der Nähe des Kehlkopfes oder der Luftröhre vor. In diesem Bereich können sie, insbesondere bei Kleinkindern, sogar die Atmung behindern.
Weil selbst nach einer chirurgischen Entfernung diese Papillome die Neigung haben, sich immer wieder neu auszubreiten, sprechen Mediziner von einer rezidivierenden respiratorischen Papillomatose (RPR, etwa: wiederkehrende Papillom-Bildung der Atemwege). Bei einer solch persistierenden, also bleibenden bzw. immer wieder auftretenden Erscheinung besteht für spätere Jahre ein geringes Risiko einer bösartigen Zellentartung. Somit liegt ein weiterer guter Grund für eine konsequente Entfernung und Ausheilung vor.
aktualisiert am 16.09.2016