Die Varianten 6 und 11 der Humanen Papillomaviren sind die Auslöser für Feig- oder Genitalwarzen, auch als Kondylome bekannt. Sie gelten als sexuell übertragbar. Mit einer Infektion mit den Virentypen 6 und 11 geht in den allermeisten Fällen auch eine Übertragung der Hochrisiko-Typen Hand in Hand: Die HP-Viren-Varianten 16, 18, 31 und 33 führen in späteren Jahren in einigen Fällen zu Gebärmutterhalskrebs. Auch Zellentartungen im Bereich des Darmausgangs, in der Vagina und im Mund- und Rachenraum lassen sich auf diese HPV zurückführen. Gerade wegen des Krebsrisikos ist ein guter Schutz gegen eine Ansteckung mit HPV wichtig.
Durch „Safer Sex“ mit Kondom ist ein gewisser Schutz gegen HPV gegeben. Die Viren lassen sich aber nicht zuverlässig davon abhalten, die Hautzellen einer anderen Person zu befallen. Als Übertragungsmedium benötigen sie keine Körperflüssigkeiten wie die meisten gängigen Geschlechtskrankheiten. Ihnen genügt der Hautkontakt.
Schmierinfektionen sind möglich, beispielsweise beim gemeinsamen Benutzen von Handtüchern oder durch unhygienische Bedingungen in Saunen oder Schwimmbädern. Doch dieses Risiko ist gering. Die größte Gefahr droht, wenn ein Sexualpartner an Feigwarzen leidet. Die minimalen Schleimhautverletzungen im Intimbereich, die bei Geschlechtsverkehr auftreten, sind eine ideale Gelegenheit für die Viren.
Viele Menschen scheinen sich im Lauf ihres Lebens mit HPV zu infizieren - Schätzungen gehen von bis zu 80 Prozent aller Frauen aus, die sich irgendwann einmal anstecken. Das Zusammentreffen winziger Hautverletzungen und einem geschwächten Immunsystem begünstigt die Entstehung von Feigwarzen. Extrem anfällig sind junge Menschen zwischen 14 und 25: In der Lebensphase, in der sie viele sexuelle Erfahrungen sammeln, ist auch die Ansteckungsgefahr mit HPV am höchsten.
Junge, sexuell aktive Menschen sind stark gefährdet und sollten mehrere Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs schützt junge Mädchen vor HPV sowohl der Hoch- als auch der Niedrigrisikogruppe. Studien in Australien ergaben, dass eine flächendeckende Impfung die unangenehmen Feig- oder Genitalwarzen nahezu ausrottet. Die Krankenkassen in Deutschland finanzieren die HPV-Impfung, wenn sie zwischen dem 12. und dem 17. Lebensjahr durchgeführt wird. Nicht alle potenziell krebserzeugenden HP-Virentypen werden mit der Impfung erreicht, aber diejenigen, die die größte Rolle spielen.
Safer Sex ist bei kurzer Bekanntschaft ein Muss. Auch wenn der Schutz durch ein Kondom gegenüber einer HPV-Infektion nur bedingt gegeben ist, ist die Anwendung sehr ratsam, um das Risiko zu senken. Kondome schützen dazu verlässlich vor HIV, Gonorrhoe (Tripper), Syphilis.
Geschlechtsverkehr mit unbekannten Menschen beziehungsweise oft wechselnden Partnern lässt das Risiko stark steigen, sich mit HPV anzustecken. Der Anteil der Bevölkerung, die mit HPV infiziert sind, ist allgemein hoch. Deshalb ist eine Enthaltsamkeit beziehungsweise eine Begrenzung der Anzahl der Sexualpartner sinnvoll. Der Verzicht auf Sex bietet im Grunde den besten Schutz. Ein Ansteckungsrisiko ist bereits gegeben, wenn keine Feigwarzen bestehen. Bei Betroffenen ohne vorhandene Feigwarzen ist das Risiko nicht ganz so hoch wie bei Erkrankten.
Wer selbst unter Feigwarzen leidet, sollte diese konsequent und ohne Scham vom Arzt behandeln lassen. Auch nach dem Abheilen sollten Betroffene sich der Ansteckungsgefahr bewusst sein und ihrem Partner zuliebe auf Sex verzichten. Zumindest sollte zwischen den Beteiligten Klarheit über das Ansteckungsrisiko mit HPV herrschen. Ein großer Teil der Patienten haben nach ein bis zwei Jahren keine nachweisbaren HP-Viren mehr. Bei manchen Betroffenen bleiben die Viren über längere Zeit im Körper und eine gewisse Ansteckungsgefahr besteht weiterhin.
aktualisiert am 02.12.2022