Jede Schwangerschaft wird von bestimmten Ängsten begleitet. Die werdenden Eltern wünschen sich schließlich die bestmögliche Entwicklung ihres Babys und wollen Komplikationen gezielt vermeiden. Eines der wichtigsten Anliegen stellt dabei das Verhindern einer Fehlgeburt dar. Obwohl die Ursachen für eine Fehlgeburt (Abort) oftmals nicht genau bestimmt werden können, lässt sich das Risiko dennoch senken.
Hat sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet, muss die schwangere Frau von nun an „für zwei Menschen denken“. Viele der Schadstoffe, die sie aufnimmt, führt sie gleichzeitig dem Baby zu. Genauso fehlen dem Embryo wichtige Nährstoffe, wenn sie der werdenden Mutter selbst fehlen. Um einer Fehlgeburt vorzubeugen, sollte man deswegen genau auf seinen eigenen Körper achten und ihn ausreichend mit allen notwendigen Vital- und Nährstoffen versorgen.
Einen häufigen Grund für einen Abort stellen Infektionen im Vaginalbereich dar. Werden die Krankheitserreger zu spät erkannt, können sie bis in die Gebärmutter vordringen und dort einen Abort verursachen. Deswegen sollten Frauen, die einen Kinderwunsch hegen oder schwanger geworden sind, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt wahrnehmen. Sollte man selbst eine Veränderung der Scheidenflüssigkeit oder andere Auffälligkeiten entdecken, sollten diese baldmöglichst beim Arzt abgeklärt werden. Je früher eine Infektion erkannt wird, desto schneller lässt sie sich behandeln und desto weniger Risiken gehen von ihr aus.
Heißhungerattacken sind bei Schwangeren bekanntlich keine Seltenheit. Wer plötzlich großen Appetit auf ein Schnitzel verspürt oder sich nach frischem Obst sehnt, der sollte nach den Ursachen dieser Gelüste fragen. Oftmals äußert sich ein Mangel bestimmter Stoffe in einer Heißhungerattacke. Der Appetit auf Fleisch oder Wurst könnte beispielsweise für einen Eisenmangel sprechen. Eine Blutuntersuchung beim Arzt verschafft hier Klarheit. Insgesamt sollte die Schwangere auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung achten, damit es erst gar nicht zu Mangelerscheinungen kommt.
In der Schwangerschaft benötigt der Körper bestimmte Stoffe, die jetzt besonders wichtig sind. Bekannt ist beispielsweise das B-Vitamin Folsäure, das für die körperliche und geistige Entwicklung des Babys bedeutend ist. Ist zu wenig Folsäure vorhanden, gehört dieser Zustand zu den Faktoren, die einen Abort begünstigen. Weil eine Schwangere relativ viel Folsäure benötigt, ist eine ausreichende Aufnahme über die Ernährung und oft auch die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll. Zusätzlich sollte man auf eine ausreichende Zufuhr an Magnesium achten. Dieses Spurenelement wird ebenfalls vermehrt in der Schwangerschaft benötigt.
Wenn der Lebensmitteleinkauf doch mehr Kraft gekostet hat als gedacht oder die Stunden im Büro ausgelaugt haben, sollten sich schwangere Frauen Ruhe gönnen und dem Körper Erholung gewähren. Denn übermäßiger Stress und körperliche Anspannung gelten als begünstigende Faktoren für eine Fehlgeburt und sollten vermieden werden. Falls die Arbeit auf Dauer zu anstrengend ist, können Betroffene mit ihrem Arzt reden. Dieser kann, falls notwendig, ein Beschäftigungsverbot aussprechen, sodass die Schwangere nicht mehr arbeiten muss.
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Faktoren, die einen Abort begünstigen. Schwangere Frauen sollten diese kennen und bewusst vermeiden, um das Risiko für eine Fehlgeburt gezielt zu senken. Ärzte raten beispielsweise dringend vom Konsum von Tabak, Alkohol und Drogen ab. Diese Genussmittel enthalten schädliche Substanzen, die nicht nur der Entwicklung des Embryos schaden, sondern auch zu einer Fehlgeburt führen können. Die Aufnahme von Koffein sollte gering gehalten werden oder ganz darauf verzichtet werden.
Zusätzlich gibt es einige Lebensmittel, auf die man in der Schwangerschaft besser verzichtet. Dazu gehören unter anderem:
Ebenso sollten schwangere Frauen darauf achten, psychischen Stress so gering wie möglich zu halten. Wer bereits vor der Schwangerschaft unter Depressionen leidet oder mit Angststörungen zu kämpfen hat, sollte sich professionelle Unterstützung suchen. Bereits das offene Gespräch mit anderen Menschen über die psychischen Belastungen kann sich positiv auf den Körper auswirken. Hat die Frau bereits eine Fehlgeburt erlebt, sollte vor einer weiteren Schwangerschaft die Trauerarbeit beendet sein. Verbindet die Frau die neue Schwangerschaft mit dem früheren Abort, sind starke Ängste und große Belastungen die Folge. Es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen, die einen Abort begünstigen.
Schwangere Frauen bekommen von besorgten Mitmenschen immer wieder zu hören, dass sie sich nicht überanstrengen sollen. Größtenteils ist diese Aussage richtig. Es gilt schweres Heben oder zu schweren Sport zu vermeiden. Sportarten wie Reiten oder Skifahren, bei denen die Sturzgefahr groß ist, sollten während der Schwangerschaft pausieren. Ebenso sollte die schwangere Frau auf Sportarten verzichten, bei denen die Verletzungsgefahr hoch ist. Bei Mannschaftssportarten wie Handball, Fußball oder Basketball besteht sehr häufig Körperkontakt, der rasch zu Verletzungen führen kann. Weiterhin gelten Sportarten, bei denen die Bänder und Gelenke stark belastet werden und abrupte Bewegungen auftreten, als ungeeignet. So raten Ärzte etwa davon ab, während der Schwangerschaft Tennis, Badminton oder Squash zu spielen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass eine schwangere Frau sich nicht mehr bewegen darf. Leichte sportliche Betätigung unterstützt sogar eine gesunde Schwangerschaft. Für werdende Mütter eignen sich beispielsweise folgende leichte Ausdauersportarten:
Wer bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig laufen war, kann weiterhin leicht joggen und im späteren Verlauf der Schwangerschaft auf Nordic Walking umsteigen. Wandern ist ebenfalls eine unterstützende Sportart, insofern man 2000 Meter Höhe nicht überschreitet und sichere Wanderrouten nutzt.
Besonders beliebt ist bei Schwangeren Schwimmen, weil sie im Wasser das zusätzliche Gewicht des Babys nicht mehr spüren. Durch den Auftrieb im Wasser werden die Gelenke entlastet und durch das Training im Wasser kann man Rückenschmerzen vorbeugen. Wer ein größeres Schwimmbad besucht, hat vielfach die Möglichkeit, spezielle Sportangebote wie Aqua-Aerobic für Schwangere zu nutzen. In deutschen Schwimmbädern muss man sich grundsätzlich keine Gedanken um die Wasserqualität machen. Wer in einem Badesee schwimmen möchte, sollte sich vorab über die mögliche Infektionsgefahr informieren.
Neben Ausdauersport bieten sich auch Entspannungssportarten wie Yoga, progressive Muskelentspannung oder Qigong an. Wer in einem Fitnessstudio angemeldet ist, sollte mit einem Fitnesstrainer über die Schwangerschaft reden, damit das (Kraft-)Training darauf abgestimmt werden kann. Leichte körperliche Betätigung gilt deswegen als fördernd für eine gesunde Schwangerschaft, weil durch die Bewegung Stresshormone abgebaut werden und man seine Kondition beibehält oder sogar noch steigert.
Wer unter Diabetes leidet oder einen veränderten Hormonhaushalt vorweist, sollte vor der geplanten Schwangerschaft mit dem zuständigen Arzt reden. Ist beispielsweise der Zuckerhaushalt nicht richtig eingestellt, so ist das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich erhöht. Dasselbe gilt, wenn bestimmte Hormone im Blut zu hoch oder zu niedrig ausfallen. In diesem Fall sorgt eine Hormonbehandlung für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt.
Als gefährlich gelten außerdem sehr hohes Über- und Untergewicht. Stark übergewichtige Frauen, die einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30 besitzen, leiden häufig unter Furchtbarkeitsstörungen. Kommt es bei den Betroffenen zu einer Schwangerschaft, dann ist das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erhöht. Damit der Blutzucker im Gleichgewicht bleibt, sollte nach etwa fünf bis sechs Monaten der Schwangerschaft ein Zuckerbelastungstest durchgeführt werden. Übergewichtige Frauen leiden zudem häufig unter zu hohem Blutdruck, der als Risikofaktor für einen Abort gilt.
Um die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt zu senken, ist es deswegen sinnvoll, vor einer geplanten Schwangerschaft ein Normalgewicht anzustreben. Das gilt ebenso für stark untergewichtige Frauen. Nimmt die Frau eine verminderte Anzahl an Kalorien zu sich, ist die Entwicklung des Kindes stark gefährdet, sodass die Schwangerschaft womöglich frühzeitig endet. Wichtig ist außerdem die Behandlung eventuell vorhandener Essstörungen. Eine Diät sollte während der Schwangerschaft nicht angestrebt werden. Nimmt die Frau zu wenig Nahrung zu sich, fehlen ihr nicht nur Kalorien, sondern ebenso wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die für eine gesunde Entwicklung des Babys notwendig sind.
Kommt es im Rahmen einer Schwangerschaft zu unerwarteten vaginalen Blutungen, befürchtet die Betroffene schnell das Schlimmste. Allerdings kann eine Fehlgeburt unter Umständen verhindert werden, wenn man frühzeitig einen Arzt aufsucht. Abhängig ist das von den jeweiligen Ursachen.
Hat sich beispielsweise der Muttermund zu früh geöffnet, während sich das Kind bisher normal entwickelt hat, muss es nicht zwingend zu einer Fehlgeburt kommen. Stellen schwangere Frauen eines folgender Anzeichen fest, sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen:
Abhängig von den jeweiligen Ursachen wird der Arzt eine geeignete Therapie vorschlagen, sodass eine Fehlgeburt aufgehalten werden kann.
aktualisiert am 21.04.2023