Zwar lässt sich die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt schwer bestimmen, weil individuelle Faktoren wie das Alter der Mutter oder hormonelle Ungleichgewichte berücksichtigt werden müssen, allerdings nennen Ärzte meist Zahlen zwischen 10 und 15 Prozent. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit weitaus größer ist. Denn kommt es besonders früh zu einem Abgang, bekommt die Frau womöglich nicht einmal mit, dass sie schwanger war. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt sind die Anzeichen einer Fehlgeburt (Abort) hingegen deutlicher.
Sehr frühe Fehlgeburten werden von der Frau oft nicht erkannt, hier kommt es schnell zu einem Abgang. Zwar nistet sich die befruchtete Eizelle kurzzeitig in der Gebärmutter ein, allerdings kann sie im Rahmen der nächsten Periode unbemerkt ausgeschieden werden. Eventuell fällt die Monatsblutung etwas stärker als gewohnt aus, allerdings kann der Abgang auch ganz ohne Auffälligkeiten erfolgen.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Frühaborte für wenige Symptome sorgen. Je früher der Embryo stirbt und ausgeschieden wird, desto seltener bekommt es die Frau mit. Ist der Embryo bereits etwas gewachsen, können bei einer Fehlgeburt folgende Anzeichen auftreten:
Wichtig ist, dass jedes dieser Anzeichen zwar ernst genommen werden sollte, allerdings muss es nicht unbedingt für eine Fehlgeburt sprechen. Die Symptome sollten beim Arzt abgeklärt werden, sodass die Diagnose eindeutig ist. Der Gynäkologe testet anhand von Untersuchungen wie Ultraschall oder den Blutwerten, ob die Schwangerschaft noch intakt ist.
Ein Sonderfall ist die sogenannte verhaltene Fehlgeburt, die auch mit dem Namen „Missed Abortion“ bezeichnet wird. Zwar stirbt der Embryo, allerdings verbleibt die tote Frucht in der Gebärmutter. Dadurch kommt es weder zu Blutungen noch leidet die betroffene Frau unter Bauchschmerzen oder Krämpfen. Lediglich der hCG-Wert im Blut nimmt ab, sodass die typischen Schwangerschaftsanzeichen milder werden oder komplett verschwinden. Ansonsten wird die Frau lange nichts von dem Abort bemerken. Eine Missed Abortion wird im Normalfall zufällig bei einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt festgestellt. Dieser kann entweder keine Herztöne mehr vernehmen oder ihm fällt auf, dass der Embryo seit der letzten Untersuchung zu wenig oder nicht gewachsen ist. Mit einem Bluttest lässt sich der Verdacht schließlich bestätigen. Sollte die hCG-Konzentration im Blut abgenommen haben, spricht das für den Abort. Die schwangere Frau hat nun die Möglichkeit, noch wenige Tage auf den natürlichen Abgang zu warten oder sie entscheidet sich, den Abgang medikamentös oder operativ in die Wege zu leiten.
aktualisiert am 16.05.2023