Botulinumtoxin oder Hyaluronsäure – Methoden der Faltenbehandlung im Überblick

Mimikfältchen, Falten auf der Stirn, zwischen den Augen und um die Mundwinkel lassen sich ab einem gewissen Alter kaum vermeiden. Gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gute Hautpflege tragen viel zu einem gepflegten und gesunden Aussehen bei. Fältchen und Falten kommen mit der Zeit dennoch. Solche Veränderungen beeinträchtigen bei vielen Menschen das Lebensgefühl sehr stark. Nicht umsonst boomt der Markt um alle Methoden der Faltenunterspritzung, welche die Haut wieder glatt und straff erscheinen lassen.

Zu den nicht-invasiven Behandlungswegen zur Hautglättung zählen

• die Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox^®)
• das Injizieren von Hyaluronsäure
• das Filling mit Eigenfett

Doch welche Methode ist die beste oder für wen kommt welche Vorgehensweise in Frage? Und vor allem, wer ist der optimale Ansprechpartner und Behandler?

Ursachen von Falten

Wie früh und wie ausgeprägt sich Falten entwickeln, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Die Ursachen liegen bei der Ernährungs- und Lebensweise, beim allgemeinen Gesundheitszustand, und auch ererbte Eigenschaften spielen eine Rolle. Dazu kommen altersbedingte Veränderungen des Hormonspiegels. So wird die Haut bei Frauen nach den Wechseljahren allgemein trockener. Sie kann zugleich auch weniger Feuchtigkeit binden und erscheint so dünner und zu Knitterfältchen neigend. In direktem Zusammenhang mit diesen Veränderungen steht auch die Kollagen-Produktion. Kollagen ist das „Struktur-Protein“ der Haut, das ihr Elastizität verleiht. Gesicht, Dekolleté, Hände und Arme sind am stärksten von der Faltenbildung betroffen, da diese Bereiche am meisten der UV-Strahlung ausgesetzt sind.

Schlecht für die Durchblutung der Haut und deren Nährstoffhaushalt ist beispielsweise das Rauchen.

Anti-Falten-Behandlungen im Überblick

Wenn sich unschöne Falten an auffallender Stelle ausprägen, ist eine wirksame Behandlung oft eine echte Befreiung: Die Betroffenen fühlen sich wohler und attraktiver.

Diese drei Methoden zur Faltenbehandlung sind gängig:

Botulinumtoxin

Botulinumtoxin Typ A, abgekürzt als Botox^® bekannt, reduziert Falten und strafft absinkende Hautpartien. Zum Einsatz kommt Botulinumtoxin beispielsweise bei

• Zornesfalten, längs über der Nasenwurzel
• „Sorgenfalten“, die quer über die Stirn verlaufen
• „Krähenfüßchen“, bedingt durch häufiges Zusammenkneifen der Augen
• herabgesunkene Augenbrauen oder Mundwinkel
• Längsfalten im Halsbereich

Das Wirkungsprinzip von Botulinumtoxin besteht darin, bestimmte Gesichtsmuskeln lahmzulegen, die für die Entstehung von Mimikfalten verantwortlich sind. Dafür werden mehrere Depots der Substanz eng nebeneinander in die betroffenen Hautregionen injiziert. Das Toxin schaltet den für Gesichtsmuskelkontraktionen zuständigen Botenstoff aus. Kleine Fältchen glätten sich vollständig, tiefere Falten werden deutlich gemildert, das Gesicht wirkt insgesamt entspannter. Bei der Botulinumtoxin-Behandlung wird nichts unterspritzt oder aufgefüllt.

Die Kosten einer einzelnen Behandlung liegen bei bis zu 400 Euro.

Das Ergebnis der Behandlung ist ab 48 bis 72 Stunden nach der Injektion zu beobachten. Insgesamt hält der Effekt etwa vier bis sechs Monate lang an, eine Wiederholung ist also mit einzukalkulieren.

In Ausnahmefällen baut der Organismus bei Einzelpersonen Antikörper gegen das Toxin auf und die Behandlung bleibt wirkungslos.

Entscheidend für den Erfolg sind

• die Erfahrung des Behandlers bei der Platzierung und der Ausführung der Injektionen
• die Auswahl des richtigen Präparates (leider sind einige sehr preisgünstige Substanzen auf dem Markt, die zu unschönen Nebenwirkungen führen können)

Bei „Nichtgefallen“ lässt der Effekt der Behandlung nach absehbarer Zeit nach und bleibt ohne Folgen.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist einer der „Filler“, die unterhalb von Hautfalten das Gewebe auffüllen. Hyaluron ist eine natürliche, vom Körper selbst hergestellte Substanz und obendrein ein wichtiger Baustein im Bindegewebe. Ein Gramm Hyaluron bindet bis zu sechs Liter Wasser. Die Injektion führt dazu, dass die Haut im Bereich unterhalb der Falten wieder mehr Feuchtigkeit speichern kann und dadurch frischer und straffer wird.

Der Effekt der Behandlung hält bis zu 12 Monate lang an. Die Kosten richten sich nach Menge und Größe des zu behandelnden Hautareals und liegen zwischen 300 bis 1000 Euro.

Eigenfett

Eine neuere Variante ist die Eigenfett-Therapie zur Faltenunterspritzung. Der medizinische Fachausdruck lautet Lipofilling. Der Aufwand ist hoch und erfordert einige Fertigkeiten vom Behandler, dafür ist das Verfahren insgesamt wirkungsvoll und nachhaltig. Eigenfett wird an Oberschenkel, Po oder Bauch gewonnen, gereinigt und so aufbereitet, dass nur reine Fettzellen zur Weiterverarbeitung bereitstehen.

Betroffene profitieren besonders von einem Lipofilling bei

• starker Faltenbildung nach Erkrankungen
• durch Zahnverlust eingefallenen Gesichtsarealen oder
• tiefen Narben, etwa nach Unfällen

Auch zur Lippenunterspritzung ist Eigenfett sehr gut geeignet.

Nach dem Filling treten für kurze Zeit Schwellungen auf, die jedoch rasch wieder abklingen. Nur selten wurden Schmerzen, Brennen oder Wundheilungsstörungen beobachtet.

Wie lange der Behandlungserfolg anhält, lässt sich schwer voraussagen. Allerdings wird ein Teil des injizierten Eigenfetts unweigerlich wieder abgebaut.

Je nach Ausmaß und Behandlungsstelle fallen auch hier zwischen 300 und 1000 Euro je Sitzung an. Gelegentlich sind mehrere Behandlungstermine nötig, um das gewünschte Resultat zu erzielen.

Welche Methode ist die beste?

Experten sprechen allen drei Behandlungsformen ihre Vorzüge und Berechtigung zu. Nicht der Hauttyp entscheidet, sondern Lage und Art der Faltenbildung oder der Hauterschlaffung.

Das Ergebnis einer Botulinumtoxin-Behandlung stellt sich zeitversetzt ein und muss öfter wiederholt werden, dafür ist die Wirkung punktgenau zu steuern. Hyaluron ist hervorragend verträglich und der Effekt tritt unmittelbar ein. Schwellungen, Knötchen oder gereizte Haut klingen nach einigen Stunden wieder ab. Das Eigenfett-Filling ist aufwändig, dafür aber gut verträglich. Gelegentlich lässt sich das Endergebnis nicht exakt modellieren, und Schwellungen nach der Behandlung halten durchaus etwas länger an.

Vor und nach der Behandlung zu beachten

Die Unterspritzungen mit Botulinumtoxin oder Hyaluronsäure kommen nicht in Frage bei

• werdenden oder stillenden Müttern
• Patienten, die unter bestimmten Muskel- und Nervenerkrankungen leiden.

Nach allen drei Arten der Faltenbehandlung sind

• die Verwendung von Make-Up für einen Tag verboten
• Sauna und Solarium für mindestens eine Woche zu meiden.

Wer bietet die Faltenunterspritzung an?

Neben den ausgebildeten Fachärzten der ästhetisch-plastischen Chirurgie bieten auch

• Zahnärzte
• Kosmetikstudios
• Heilpraktiker

die Behandlung mit Hyaluronsäure an. Die Eigenfettbehandlung ist zu komplex und erfordert einen kleinen Eingriff mit Gewebeentnahme – daher gibt es das Lipofilling nur beim Facharzt. Auch Botulinumtoxin darf nur vom Mediziner verabreicht werden.

Botulinumtoxin und Hyaluronsäure sind in der Anwendung relativ nebenwirkungsarm und ungefährlich. Doch Behandlungsfehler sind möglich und können fatal sein.

Ein seriöses Angebot erkennen Interessierte daran, dass

• keine Rabatte zu einer wahren Massenbehandlung locken
• mit hochwertigen Produkten gearbeitet wird, deren Beschaffung keine Dumping-Angebote gestattet
• die Behandler Erfahrung mit der exakten Anwendung der einzelnen Methoden vorweisen können
• vorab ein fundiertes Beratungsgespräch geführt wird
• Patienten oder Klienten vorab gründlich über die Vorgehensweise und Risiken sowie Nebenwirkungen aufgeklärt werden.

Allein das Wissen um mögliche unerwünschte Erscheinungen erfordert erhebliche medizinische Vorkenntnisse. Wo unter der Haut Muskeln, Blutgefäße oder Nervenbahnen verlaufen, muss dem Behandler geläufig sein, wenn er kein Unheil anrichten will. So darf die Hyaluronsäure keinesfalls in einen Nerv oder ein Blutgefäß gelangen.

Auch die Technik des Injizierens ist entscheidend: Die Substanz darf weder zu schnell noch zu langsam und muss in genau der richtigen Menge injiziert werden.

Die Anforderungen an eine sterile Umgebung und äußerste Hygiene sind hoch.

Botulinumtoxin darf ausdrücklich nur von Medizinern injiziert werden. Heilpraktiker und Kosmetiker dürfen in Deutschland je nach Bundesland jedoch Hyaluronsäure spritzen.

Patienten sollten sich bereits im Vorfeld über Behandler mit gutem Ruf und Expertise informieren. Im Interesse der eigenen Sicherheit sollten sie auch nur solche aufsuchen. Fachärzte für Plastische und ästhetische Chirurgie sind dabei immer die erste Adresse.