Durch Eigenfettbehandlung können Gesichtsfalten verschiedener Bereiche behandelt werden. Beispiele, die häufig vorkommen, sind unter anderem Stirnfalten, sogenannte Zornesfalten, Falten zwischen Nasenflügel und Mundwinkel (Nasolabialfalten), Lachfalten der Wange und Aknenarben sowie Gewebeschwund in unterschiedlichen Hautbereichen.
Weitere Methoden zur Faltenbehandlung bestehen in der Facelift-Operation (unteres Facelift oder oberes Facelift), in der Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin. Welche der Maßnahmen am sinnvollsten ist, richtet sich nach der Art der Falten.
Auch kann man für die Gewebeunterfütterung weitere Materialien neben eigenem Fett verwenden (Faltenbehandlung mit Dermalfiller).
Eigenfett hat die positive Eigenschaft, dass es besser vom Körper angenommen wird als andere Substanzen. Negativ wirkt sich dagegen aus, dass es oftmals relativ schnell, innerhalb von Monaten bis Jahren, vom Organismus abgebaut wird, wohingegen andere Materialien einen längeren Effekt aufweisen.
Nachteil von Fremdmaterial wie beispielsweise kleinen Kunststoffkugeln ist, dass es nicht gut wieder herausgenommen werden kann, falls sich eine allergische Reaktion ausgebildet hat oder eine zu große Menge injiziert wurde (Überkorrektur).
In der Regel erfolgt eine örtliche Betäubung vor der Eigenfettbehandlung, auch eine Vollnarkose ist möglich.
Aus einem unauffälligem Körperbereich, beispielsweise der Innenseite des Knies, dem Bauch oder der Hüfte, werden Fettzellen mit einer speziellen Technik entnommen. Zunächst wird eine Flüssigkeit in den Bereich der Entnahme gespritzt. Damit wird das Eigenfett auseinandergedrängt und gelockert. Anschließend kann das Fett entnommen werden.
Meist wird eine größere Menge Fett entnommen, als für die erste Sitzung der Eigenfettunterspritzung gebraucht wird. Überschüssiges Fett kann in der Regel ohne wesentlichen Qualitätsverlust über viele Monate tiefgekühlt gelagert werden.
Selbstverständlich eignet sich auch Fett, das zuvor aus ästhetischen Gründen abgesaugt wurde, zur Unterspritzung an anderer Stelle.
Bevor das eigene Fett gespritzt wird, erfolgt die Reinigung des Materials. Die Eigenfettunterspritzung ist nicht viel anders als eine gewöhnliche Faltenunterpritzung mit Dermalfiller. Das Fett wird unter die Haut oder in eine bestimmte Hautschicht injiziert.
Durch die sogenannte Tunneltechnik kann eine langstreckige Unterspritzung einer Einzelfalte erfolgen. Wenn die erforderliche Menge im Gewebe vorhanden ist, kann das Eigenfett durch Drücken und Ziehen so verschoben werden, dass es sich in der gewünschten Lage befindet.
Nach Wochen oder Monaten muss eine weitere Sitzung vorgenommen werden.
Durch einen solchen Eingriff kann es zu Blutungen, Nachblutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen und Narben kommen. Auch Pigmentstörungen im Einspritzbereich sind möglich. Schmerzen und kosmetische Probleme können sich ergeben.
Durch Nervenschädigungen kann es zu einer vorübergehenden, selten auch dauerhaften Gefühlsstörung kommen. Unter Umständen kann eingespritztes Fett in ein Blutgefäß geraten, wodurch es zu Gefäßverschlüssen kommen kann (selten). Allergische Reaktionen können ebenfalls auftreten.
Über- und Unterkorrekturen lassen sich nicht immer verhindern, können aber durch eine erneute Behandlung ausgeglichen werden. Bei einer zu dick aufgespritzten Stelle gehen Sie oft von selbst zurück.
Es kann bei verschiedenen Befunden sinnvoll sein, mehrere Techniken der Faltenbehandlung zu kombinieren.
Ein Beispiel stellt die zusätzliche Einspritzung von Hyaluronsäure zur Feinauffüllung oberhalb eines Eigenfettpolsters dar. Auch Botulinumtoxin-Injektionen können bei Falten, die durch erhöhte Muskelspannung entstanden sind, zusätzlich vorgenommen werden.
In den allermeisten Fällen ist mehr als eine Behandlungssitzung erforderlich, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu bekommen.
Wenn nach einer Zeit ein Großteil des gespritzten Eigenfettes vom Körper abgebaut wurde, können ebenfalls eine oder mehrere weitere Sitzungen erfolgen.
Nicht in allen Fällen kann ein gewünschtes Resultat erreicht werden. Durch bestimmte Umstände kann es möglicherweise auch zu einem kosmetisch schlechterem Ergebnis als vorher kommen.
Rauchen stört unter anderem die Wundheilung, deshalb sollte in den Wochen vor und nach der Behandlung darauf verzichtet werden. Vor der Therapie sollte eine Reinigung der Gesichtshaut erfolgen, auf Make-Up muss verzichtet werden.
Falls blutverdünnende Medikamente wie beispielsweise Aspirin® eingenommen werden, sollten diese nach ärztlicher Rücksprache abgesetzt werden.
In den allermeisten Fällen erfolgt die Fettabsaugung und -einspritzung ambulant. Nach einer ambulanten Operation unter Betäubungsmitteleinfluss sollte der Patient von einer erwachsenen Person abgeholt werden. Der Patient darf bis zu 24 Stunden lang unter anderem kein Auto fahren, keine Maschinen bedienen und keine wichtigen Entscheidungen treffen.
Eventuell muss zunächst ein Druckverband getragen werden.
Erst wenn die Stichwunden verheilt sind, darf wieder Make-Up verwendet werden. Für einige Monate sollte starkes Sonnenlicht gemieden werden.
aktualisiert am 16.11.2023