Bei gesunden Menschen wächst ein Knochenbruch in den meisten Fällen ohne Komplikationen wieder zusammen. Einen positiven Heilungsverlauf kann der Patient aber mit einigen Maßnahmen unterstützen und so die Knochenbruchheilung beschleunigen.
Wenn der Patient nach der Versorgung oder Operation des Knochenbruchs in seine eigenen vier Wände zurückkehrt, steht die Heilung der Fraktur noch ganz am Anfang. Der betroffene Knochen ist durch eine Schiene und einen Verband oder Gips ruhiggestellt, sodass Bewegungen, die die Heilung verhindern, weitestgehend ausgeschlossen sind. Trotzdem sollte sich der Patient Ruhe gönnen und sich an die ärztlichen Anweisungen halten. Zur besseren Genesung kann der Patient das betroffene Körperteil öfter einmal hochlagern und gegebenenfalls kühlen. Auch in den ersten Wochen nach der Entfernung des Gipses sollte der Patient dem frisch verheilten Bruch noch ein bisschen Schonung gönnen. So sollte sportliches Training, das den Frakturbereich belastet, erst langsam wieder aufgenommen werden.
An Sport ist mit einem gebrochenen Knochen nicht zu denken. Vor allem wenn die unteren Extremitäten (Gliedmaßen) von der Fraktur betroffen sind, kann die Bewegung sehr eingeschränkt sein. Auch wenn das verletzte Körperteil nicht belastet werden darf, sollte der Patient versuchen, sich Bewegung in Maßen zu verschaffen, um den Blutkreislauf zu aktivieren. Eine gute Durchblutung wirkt sich positiv auf einen schnellen Heilungsverlauf aus. Eine gezielte Physiotherapie kann die Heilung unterstützen und verhindert auch, dass die Muskulatur während der Ruhigstellungsphase zu sehr abbaut.
Auch wenn es schwerfällt, sollten Raucher ihren Nikotinkonsum während der Heilungsdauer einstellen oder stark einschränken. Rauchen ist Gift für die Durchblutung. Studien haben gezeigt, dass eine Knochenheilungsstörung bei Rauchern zehnmal so häufig auftritt wie bei Nichtrauchern.
Kalzium fördert die Knochenbildung, deshalb ist ein kalziumreiche Ernährung zu empfehlen. Der normale Tagesbedarf eines Erwachsenen lässt sich bereits mit 250 ml Milch, 150 g Joghurt und 2 Scheiben Hartkäse decken. Auch Vitamin D, wie es in Fisch enthalten ist, fördert die Bruchheilung. Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und Salz sollten äußerst sparsam genossen werden.
Alternativmedizinisch kann die Knochenheilung ebenfalls unterstützt werden, zum Beispiel mit den Schüßler-Salzen Calcium fluoratum D 12, Calcium phosphoricum D 6 und Silicea D 12. In der Homöopathie werden häufig Arnica D 4 und Symphytum D 2 eingesetzt.
Hinweis: Die Wirkung der Homöopathie ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Aus diesem Grund lehnen viele Ärzte den Einsatz der Homöopathie ab.
Falls innerhalb von sechs Monaten keine Heilung eingetreten ist, spricht man von einer Pseudarthrose. Zu den Risikopatienten gehören zum Beispiel Raucher, die häufig an einer schlechten Durchblutung leiden, sowie Diabetiker oder Personen mit anderen schweren Grunderkrankungen. Diese sollten nach einem Knochenbruch den Heilungsprozess engmaschig kontrollieren lassen und eventuelle Beschwerden sofort ihrem Arzt rückmelden.
aktualisiert am 25.07.2019