Viele Menschen kennen das Problem, nur schwer Wasser lassen zu können. Sie haben häufig Harndrang, können jedoch nur eine geringe Menge Urin ausscheiden (Pollakisurie). Der Harnstrahl ist oft abgeschwächt. Eine ständige Wahrnehmung von Restharn in der Blase kann sich einstellen, weshalb sie kurz nach dem Harnlassen erneut zur Toilette müssen. Nachts müssen sie oft ebenfalls immer wieder aufstehen, um sich zu erleichtern. Mitunter kommt es zum Nachträufeln von Urin. Meist muss viel Druck ausgeübt werden, um das Wasser aus der Blase zu treiben. In einigen Fällen kann trotz Bemühen gar kein Urin gelassen werden.
Solche Beschwerden entwickeln sich meist allmählich über lange Zeit. Die Schwierigkeiten beim Wasserlassen können viele Ursachen haben. Bei Männern handelt es sich oft um eine gutartige Prostatavergrößerung, Frauen haben beispielsweise mit einer Gebärmuttersenkung zu kämpfen. Allgemein tritt die Problematik bei mehr Männern als Frauen auf.
Bleibt das Krankheitsbild länger bestehen, dann wird es auch chronischer Harnverhalt genannt. Dieser kann zu Schäden führen: Der Urin kann sich zurückstauen und die Niere schädigen. Druck innerhalb der Harnblase durch angestauten Urin führt auch zu einer Aufweitung und Schwächung des Gewebes am Blasenauslass. Urin kann dann ungewollt abgehen (Inkontinenz).
Hinweis: Ein kompletter Harnverhalt, bei dem die Blase rasch immer weiter vollläuft, ohne entlastet werden zu können, ist ein akuter Notfall.
Die Ursachen solcher Probleme beim Wasserlassen sind vielfältig. Sie können durch Abflusshindernisse in den Harnwegen entstehen. Jedoch können sich auch andere Gründe finden wie Nervenschädigung (neurologische Erkrankungen), die Einnahme von Medikamenten oder sogar psychische Besonderheiten. Es gibt Ursachen, die nur bei Frauen vorkommen, viele andere Ursachen sind nur bei Männern möglich, einige Gründe können bei allen Menschen auftreten.
Ein charakteristischer Auslöser für Schwierigkeiten beim Wasserlassen von Männern, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, ist die Prostatavergrößerung. Die Prostata (Vorsteherdrüse) erzeugt ein Sekret, das einen wesentlichen Teil zur Samenflüssigkeit beiträgt. Die Prostata liegt ringförmig um die Harnröhre direkt unterhalb der Harnblase herum. Bei vielen Männern kommt es im Laufe der Jahre zu einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (BPH, benigne Prostatahyperplasie). Die Harnröhre wird dadurch mehr und mehr eingeengt. Der Urin fließt schwieriger durch den Blasenausgang und die Harnröhre hindurch. Anzeichen sind häufiger Harndrang, insbesondere in der Nacht, dabei ein abgeschwächter Harnstrahl sowie das Problem, dass Urin nachträufelt. Vielfach stellt sich das Gefühl von Restharn in der Blase ein.
Eine chronische Prostatitis kann durch Bakterien verursacht sein: Aus einer akuten bakteriellen Prostatitis kann nach drei Monaten eine chronische werden. Häufiger handelt es sich bei der chronischen Prostataentzündung jedoch um eine Erkrankung, bei der sich keine Infektion nachweisen lässt (chronische abakterielle Prostatitis). Die chronische Prostatitis kann eine Reihe von Beschwerden hervorrufen wie Schmerzen in der Schamregion, im Unterbauch oder am Damm, erschwertes oder schmerzhaftes Wasserlassen, häufigen Harndrang, schmerzhaften Samenerguss, Libidostörungen und Erektionsprobleme.
Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist der häufigste bösartige Tumor von Männern. Das Risiko steigt mit dem Lebensalter. Ein Prostatakrebs führt über längere Zeit zu keinen Symptomen, erst wenn er deutlich gewachsen ist, kommt es zu Beschwerden. Neben den Blasenentleerungsstörungen mit Beschwerden ähnlich einer gutartigen Prostatavergrößerung kann es zu Schwierigkeiten beim Stuhlgang kommen. Blut im Urin kann sich bei einem Prostatakarzinom ebenfalls finden.
Bei Harnröhrenstrikturen ist das Innere der Harnröhre vernarbt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben wie vorausgegangene Entzündungen, etwa wegen Gonorrhoe (Tripper) oder einer Infektion mit Chlamydien, oder auch Verletzungen. Patienten, die vielfach einen Harnröhrenkatheter gelegt bekommen haben, leiden oft an Strikturen der Harnröhre. Aufgrund der Verengungen ist das Wasserlassen erschwert, der Harnstrahl ist abgeschwächt. Bei einigen Patienten schmerzt und brennt das Wasserlassen. Betroffene haben eine erhöhte Tendenz zu Harnwegsinfektionen.
Harnsteine bilden sich aus Substanzen im Harn, die auskristallisieren. Das kann beispielsweise dann vorkommen, wenn sich im Körper zu wenig Flüssigkeit befindet, eine ungünstige Ernährungsweise vorliegt, jemand an einer Stoffwechselstörung leidet oder ein Hindernis den Harnfluss stört. Aus kleinen Kristallen (Harngrieß) wachsen nach und nach größere Steine. Nach dem Ort des Auftretens werden unterschieden:
Ein Blasenkrebs (Blasenkarzinom) entwickelt sich weitaus häufiger bei Männern als bei Frauen. Rauchen und der häufige Kontakt zu krebserregenden Stoffen im Beruf zählen zu den wesentlichen Risikofaktoren. Zu den Symptomen, die bei einigen Patienten auftreten können, gehören Harndrang mit nur geringer Menge an ausgeschiedenem Urin, vermehrte Harnwegsinfekte und besonders eine Blutbeimengung im Urin (Hämaturie). Vor allem in späten Stadien können Schmerzen hinzukommen.
Gutartige oder bösartige Tumore können durch ihr Wachstum dazu führen, dass der Harnblasenausgang oder die Harnröhre zusammengedrückt oder verengt werden. Dies können beispielsweise Wucherungen der Gebärmutter sein.
Insbesondere bei älteren Frauen kommt es zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen, wenn die Organe im Becken absacken. Eine Gebärmuttersenkung oder eine Harnblasensenkung kann zum Einengen oder Abknicken der Harnwege führen. Eine Blasensenkung kann in selteneren Fällen auch beim Mann auftreten. Ursachen für die Senkung von Blase oder Gebärmutter sind unter anderem hormonelle Störungen (Mangel an Östrogen nach den Wechseljahren), frühere Geburten mit Erschlaffung der Gebärmutter-Haltebänder, viel körperlich schwere Arbeit oder eine angeborene Schwäche des Bindegewebes. Neben Symptomen wie häufigem, erschwertem Wasserlassen und Harndrang können unter anderem chronische Schmerzen, häufige Infektionen, aber auch unwillkürlicher Harnabgang (Inkontinenz) vorkommen.
Die Vorhaut ist im Babyalter noch mit der Eichel verklebt. Bei den meisten Jungen hat sich die Vorhaut bis zum Alter von drei Jahren gelöst. Bei Kindern ist die Vorhautverengung (Phimose) meist nicht als krankhaft zu werten. Bei starker Verengung kann sich die Vorhaut beim Wasserlassen jedoch wie ein Ballon aufblähen, wenn sich zu viel Urin hinter der Öffnung staut. Außerdem können Entzündungen von Eichel, Vorhaut und Harnwegen auftreten. Bei solchen Beschwerden ist eine Behandlung notwendig. Eine Vorhautverengung bei Erwachsenen kann entweder noch aus der Kindheit stammen oder durch Krankheiten wie wiederholte Eichelentzündungen, reaktive Arthritis (eine Erkrankung mit Harnröhren-, Augen- und Gelenkentzündungen) oder Diabetes mellitus entstehen. Bei Erwachsenen können Erektionsstörungen und Schmerzen beim Sex als zusätzliche Symptome einer Vorhautverengung auftreten.
Harnröhrenklappen (Urethralklappen) können sich segel- oder faltenförmig in der männlichen Harnröhre befinden. Diese Veränderungen sind angeboren. Sie können den Harnabfluss behindern. Bereits vor der Geburt können sie einen Harnstau bewirken. Die Beschwerden von Betroffenen nach der Geburt umfassen Probleme wie einen schwachen Harnstrahl, häufigem Harnlassen, Nachträufeln von Urin oder Einnässen. Es kann zu wiederholten Harnwegsinfektionen kommen.
Entzündungen von Harnblase (Zystitis) oder Harnröhre (Urethritis), bei Frauen eine Entzündung der Schamregion und Scheide (Vulvovaginitis) oder bei Männern eine Entzündung der Eichel (Balanitis) erschweren häufig das Urinieren. Grund ist im Wesentlichen die Schwellung des Gewebes, wodurch der Weg des Urins eingeengt wird. Auslöser der Entzündungen sind zumeist Infektionen mit Krankheitserregern wie Bakterien, inklusive sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Tripper (Gonorrhoe). Je nach Ort der Infektion kommt es zu Brennen, Jucken oder Schmerzen, besonders beim Wasserlassen, Eiter oder Ausfluss. Schmerzhaftigkeit kann das Urinieren noch weiter erschweren. Erkrankungen wie die reaktive Arthritis oder ein Diabetes mellitus können ebenfalls Entzündungen, insbesondere an der Harnröhre, auslösen. Spätere Folge einer Harnröhrenentzündung können wiederum einengende Vernarbungen (Strikturen) sein.
Fremdkörper, die in die Harnröhre geraten sind, können den Urinabfluss erschweren oder blockieren. Dabei kommt es auch zu Schmerzen, insbesondere beim Wasserlassen. Bleibt der Fremdkörper länger in der Harnröhre, kommt es gehäuft zu Infektionen.
Erschwertes Wasserlassen kann sich auch in Form von Blasenentleerungsstörungen bei Schäden im Nervensystem bemerkbar machen. Dies kann zum Beispiel folgende Ursachen haben:
Medikamente können die Blasenentleerung hemmen und erschweren. Einige unterschiedliche Medikamente kommen als Ursache in Frage, unter anderem:
Viele Menschen plagt das Problem, kein Wasser lassen zu können, wenn sie sich in bestimmten Situationen befinden. Das kann beispielsweise auf öffentlichen Toiletten der Fall sein, wenn andere Menschen dort sind, oder wenn sie nur wenig Zeit zum Urinieren haben. Betroffene können in solchen Situationen entweder nur unter großer Anstrengung urinieren oder überhaupt nicht. Diese psychisch verursachten Schwierigkeiten beim Wasserlassen nennt man in der Fachsprache Paruresis. Von diesen Problemen sind mehr Männer als Frauen geplagt.
Menschen, die Probleme mit dem Wasserlassen wie einen schwachen Harnstrahl oder häufigen Drang haben, sollten innerhalb einiger Tage oder Wochen zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Bei zusätzlichen Beschwerden wie Schmerzen während des Harnlassens oder Blut im Urin sollte kurzfristig, spätestens am Folgetag, der Arzt aufgesucht werden. Symptome wie Schmerzen in der Flanke (Nierengegend) oder andauerndes Abgehen geringer Mengen Harn sind ein Anlass, sich umgehend beim Hausarzt oder beim Urologen vorzustellen.
Trotz starkem Harndrang und fortschreitender Füllung der Blase überhaupt nicht urinieren zu können, gilt als ein Notfall. Man spricht von einem akuten Harnverhalt. Hier ist der Notruf (112 in Europa) zu tätigen, weil es zu Schäden wie einem Riss der Harnblase kommen kann.
Der Arzt fragt den Patienten zunächst in der sogenannten Anamnese nach möglichen Ursachen, den genauen bestehenden Symptomen, Vorerkrankungen und Medikamenten. Wichtig ist auch, seit wann und in welchem Ausmaß die Beschwerden bemerkt werden. Als nächstes folgt ein körperlicher Untersuchungsgang mit Abtastung des Bauches. Beim Mann kann mit einer Untersuchung über den After mit dem Finger beispielsweise eine Vergrößerung der Prostata festgestellt werden.
Die Laboruntersuchung einer Urin- und Blutprobe ist für die Diagnose aufschlussreich, um die Ursachen weiter eingrenzen zu können. Anhand einer Ultraschall-Untersuchung lässt sich beurteilen, ob es Veränderungen im Bereich der Blase oder der Umgebung gibt. Hiermit lässt sich die Blasenfüllung beurteilen, Befunde wie Harnsteine oder Tumore können erkannt werden. Weiterhin können Röntgen, CT (Computertomographie) oder MRT (Kernspintomographie) Veränderungen sichtbar machen. Verschiedene Funktionsuntersuchungen der Blasenentleerung können ebenfalls dabei helfen, die Ursache aufzudecken. Veränderungen innerhalb der Harnröhre und Blase können durch eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) ausfindig gemacht werden. Bei der Spiegelung können bedarfsweise auch kleine Eingriffe vorgenommen werden, um etwa Hindernisse für den Harnabgang zu beseitigen.
Welche Behandlung durchgeführt wird, richtet sich nach den in den Untersuchungen ermittelten Ursachen. Hausmittel und einfache Maßnahmen können neben den ärztlichen Therapieverfahren ebenfalls zur Besserung der Probleme beitragen. Durch eine erfolgreiche Behandlung lässt sich die Lebensqualität meist deutlich bessern.
Lässt sich die Ursache eines chronischen Harnverhalts nicht beheben, zum Beispiel bei nervlich bedingten Entleerungsstörungen, dann kann ein Katheter zum Einsatz kommen. Betroffene können sich einige Male täglich selbst einen Blasenkatheter legen, um den Harn abfließen zu lassen. Für andere kommt ein Dauerkatheter in Frage.
In frühen Stadien der Prostatavergrößerung sind Medikamente wirksam. Dazu gehören Mittel wie α-Blocker, 5-α-Reduktase-Hemmer oder Phosphodiesterasehemmer. Pflanzliche Mittel (wie aus der Sägepalme oder Kürbiskernen) kommen ebenfalls in Frage. Eine weit ausgeprägte Vergrößerung der Prostata erfordert die Behandlung mittels einer operativen Abtragung. Gängig ist die Operationsmethode TURP (transurethrale Resektion der Prostata): Der Arzt führt ein längliches Instrument mit einer kleinen Kamera durch die Harnröhre bis zur Prostata ein und kann dort mithilfe einer Metallschlinge das überschüssige Gewebe aus der Harnröhre heraus abtragen.
Bei der chronischen Prostataentzündung können Antibiotika gegeben werden. Das kann auch dann sinnvoll sein, wenn keine bakterielle Infektion festgestellt werden konnte. Andere Medikamente, die helfen können, sind 5-α-Reduktase-Hemmer, α-Blocker, pflanzliche Mittel sowie des Weiteren Schmerzmittel. Körperliche Bewegung kann ebenso die Beschwerden bessern wie die Anwendung von Wärme.
Bei einem Prostatakrebs mit geringem Risiko können oft regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen, ohne dass eine Behandlung notwendig ist. Ansonsten kann der Tumor durch eine Operation entfernt werden oder mit einer Bestrahlung von innen oder von außen bekämpft werden. Falls der Tumor gestreut hat (Metastasen sich gebildet haben), kommt eine Hormontherapie in Betracht.
Die Veränderungen der Harnröhre lassen sich in leichteren Fällen durch eine Aufdehnung (Bougierung) behandeln. Ist die Harnröhre stärker vernarbt, wird eine Operation wie zum Beispiel eine Schlitzung durchgeführt (Urethrotomie). Dazu wird ein Schneideinstrument über die Harnröhre eingeführt. Damit die Harnröhre sich nicht wieder zusetzt, wird mehrere Tage lang ein Katheter getragen. Treten die Strikturen gehäuft auf, dann können weitere Methoden wie der Einsatz eines Stückes Mundschleimhaut erforderlich sein. Bakterielle Ursachen (wie Tripper oder Chlamydien) werden durch Antibiotika behandelt.
Kleinere Harnleiter-, Blasen- oder Harnröhrensteine werden oft von selbst ausgeschwemmt. Medikamente können dabei helfen. Bleiben Steine im Harnsystem hängen oder stecken, dann müssen sie operativ entfernt werden. Das kann durch einen Eingriff über die Harnröhre oder durch eine Schnittoperation geschehen. Eine Stoßwellenzertrümmerung (ESWL) kommt zur Behandlung ebenfalls in Betracht. Dabei werden die Steine zerbröselt und die Bruchstückchen werden mit dem Urin von alleine ausgeschieden.
Je nach Ausdehnung und genauer Art des Blasentumors kann eine Entfernung über eine Blasenspiegelung (TUR) oder eine offene OP zur Entfernung der Harnblase und Umgebung durchgeführt werden. Als Nachbehandlung kann eine Chemotherapie durchgeführt werden, teils wird sie auch als alleinige Behandlung vorgenommen. Weiterhin kann als Nachbehandlung eine Immuntherapie erfolgen, bei der ein Wirkstoff in die Harnblase eingebracht wird.
Je nach Art des Tumors wird eine operative Entfernung oder auch eine Bestrahlung oder Chemotherapie durchgeführt.
Die Beschwerden lassen sich bei weniger ausgeprägten Fälle der Organsenkung und Beckenbodenschwächung durch gezieltes Beckenbodentraining bessern. Eine fortgeschrittene Gebärmutter- oder Blasensenkung wird operiert, indem mit einer Naht oder einem Netz eine Befestigung weiter oben erreicht wird. Manchmal wird die Gebärmutter auch entfernt.
Die Vorhautverengung kann durch Auftragen von Cortison oder durch eine Operation zur Beschneidung (Zirkumzision) behandelt werden.
Bei Harnröhrenklappen ist eine Operation notwendig. Dabei werden die Klappen durchschlitzt oder beseitigt.
Bei einer Infektion durch Bakterien erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika. Ist eine reaktive Arthritis für eine Harnröhrenentzündung verantwortlich, können auch Rheumamedikamente (NSAR, Immunsuppressiva, Cortison) angezeigt sein.
Mit Instrumenten über die Harnröhre oder durch einen operativen Eingriff müssen Fremdkörper aus dem Harnabflussweg beseitigt werden.
Bei stärkeren Problemen muss gegebenenfalls das verursachende Medikament in der Dosis reduziert oder ganz abgesetzt werden. Außerdem kommt das Legen eines Katheters in Frage, wenn der Urin nicht abgeht.
Bei der Problematik, beispielsweise auf öffentlichen Toiletten kein Wasser lassen zu können, können Entspannungsverfahren hilfreich sein. In Fällen mit einem hohen Leidensdruck können sich eine systematische Desensibilisierung oder eine Verhaltenstherapie dazu eignen, die Schwierigkeiten abzubauen.
Um die Beschwerden bei beeinträchtigtem Wasserlassen zu reduzieren, können eine Vielzahl von Verhaltensmaßnahmen und Hausmitteln zum Einsatz kommen.
Menschen, die Probleme mit häufigem Harndrang haben, sollten keine Getränke zu sich nehmen, die noch zusätzlich harntreibend sind. Dazu zählen Produkte mit viel Koffein wie Energydrinks, Kaffee, Schwarztee, Cola, aber auch alkoholische Getränke. Insbesondere zu spät am Abend sollten diese vermieden werden, um nicht ständig nachts rauszumüssen.
Hilfreich gegen einen verminderten Urinabfluss bei einer vergrößerten Prostata kann die Anwendung von Wärme sein. Das kann beispielsweise durch wärmende Wickel oder eine Wärmflasche geschehen.
Für einige Betroffene, die schlecht Wasser lassen können, kommt ein Beckenbodentraining in Frage. Hierfür gibt es spezielle Übungen, die das Anspannen und Entspannen der entsprechenden Muskulatur trainieren.
Es kann zudem beispielsweise bei einer Prostatavergrößerung sinnvoll sein, die Blase zu trainieren. Hiermit können Männer die Dauer, bis sie das nächste Mal Wasser lassen, allmählich mehr hinauszögern.
apotheken.de, Miriam Knauer – Erschwertes Wasserlassen, veränderte Urinmenge: https://www.apotheken.de/symptome/12571-erschwertes-wasserlassen-veraenderte-urinmenge (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
healthline, Nancy Moyer – What Causes Urinary Retention and How Is It Treated: https://www.healthline.com/health/urinary-retention (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
NetDoktor, Marian Grosser – Benigne Prostatahyperplasie: https://www.netdoktor.de/krankheiten/benigne-prostatahyperplasie/ (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
Pharmazeutische Zeitung, Brigitte M. Gensthaler – Prostatitis - Hartnäckig und schwer zu behandeln: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-122007/hartnaeckig-und-schwer-zu-behandeln/ (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
Deutsche Krebshilfe – Prostatakrebs (Prostatakarzinom): https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/haeufige-krebsarten/prostatakrebs/ (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
Apotheken Umschau, Dr. med. Dagmar Schneck – Paruresis: Die Angst vor dem Pinkeln: https://www.apotheken-umschau.de/Paruresis (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
Leading Medicine Guide, Prof. Dr. med. Christl Reisenauer – Blasensenkung - Medizinische Experten: https://www.leading-medicine-guide.de/erkrankungen/urogenital/zystozele (online, letzter Abruf: 14.12.2020)
aktualisiert am 14.12.2020