Das Wort Protein leitet sich aus dem Griechischen her und bedeutet so viel wie "das Erste" und "das Wichtigste".
Ein Protein besteht aus vielen verschiedenen Aminosäuren, die lange Ketten bilden. Besitzt eine solche Kette mehr als einhundert davon, nennt man sie Protein. Je nach Art des Proteins sind diese Aminosäuren unterschiedlich aufgereiht.
Umgangssprachlich redet man meistens von Eiweiß, wenn man Protein meint. Das ist aber irreführend, denn mit dem Eiweiß etwa eines Hühnereis hat das Protein nichts zu tun, auch wenn das Vollei hochwertiges Eiweiß liefert.
Proteine sind die Bausteine des Lebens. Etwa zwanzig Prozent unseres Körpers besteht aus Eiweiß. Proteine bilden zusammen mit Fetten und Kohlehydraten die Hauptbestandteile unserer Nahrung. An vielen Funktionen unseres Organismus sind Proteine beteiligt.
Eiweiße sorgen mit für den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen und sind beteiligt an der Weiterleitung von Nervenimpulsen. Sie sind Bestandteile der Antikörper, deren Fehlfunktion Immunschwächeabwehr zur Folge haben kann.
Als Element in Muskeln, Knochen und Sehnen sind Proteine entscheidend für die Festigkeit des Körpers und dessen Beweglichkeit. Auch für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln ist Eiweiß unverzichtbar.
Der beste Eiweißlieferant ist das Vollei, gefolgt von Milch und Milchprodukten. Auch Fleisch und Fleischwaren sowie Hülsenfrüchte, Getreide, Fisch, Nüsse, Samen und Kartoffeln enthalten hochwertiges Protein, das der Körper gut verwerten kann.
Proteine haben in der Ernährung einen sehr hohen Stellenwert.
Eiweißmangel führt nicht nur zu Müdigkeit, Muskelschwäche und Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, sondern kann auch Ursache von Haarausfall und brüchigen Nägeln sein. Die Anfälligkeit für Infektionen ist stark erhöht, und in Ländern, in denen Hunger und Unterernährung herrschen, stellen sich vor allem bei Kindern Blähbäuche ein. Gerade Kinder und Säuglinge haben einen erhöhten Bedarf an Proteinen, weil ihr Körper sich noch im Wachstum befindet und das Eiweiß notwendig für den Zellaufbau ist.
Da Eier, Milch und Fleisch, die hochwertigsten Eiweißlieferanten, auch weniger erwünschte Inhaltsstoffe wie Fett, Purin und Cholesterin enthalten, sollte man versuchen, auf magere Produkte umzusteigen.
Statt Vollmilch kann man Magermilch zu sich nehmen, Käse und Joghurt mit niedrigerem Fettgehalt vorziehen, und statt des fetteren Schweinefleisches öfter mageres Putenfleisch verzehren.
Viele Menschen haben eine Lactoseunverträglichkeit. Ihnen fehlen Enzyme, die das Milcheiweiß aufspalten. Seit einigen Jahren bietet der Handel Milch an, die diese unverträglichen Stoffe nicht mehr enthält. Auch Sojadrinks sind eine gute Ersatzquelle für Milch.
Sportler, die einen erhöhten Eiweißbedarf haben, können durch Molkedrinks und spezielle Eiweißshakes ihre Nahrung wirkungsvoll ergänzen. Diese proteinhaltigen Getränke haben kaum Fett und Cholesterin.
Ohne genügend Protein ist es nicht möglich, Muskeln aufzubauen, denn es fehlen dem Körper die dazu nötigen Bausteine. Kein noch so hartes Training kann das Eiweiß ersetzen.
Übrigens ist es möglich, durch sinnvolle Kombinationen die biologische Wertigkeit der Nahrung zu erhöhen. Wenn sich die Proteine in den verschiedenen Nahrungsbestandteilen optimal ergänzen, sind sie für den Organismus zusammen eingenommen wertvoller, als wenn sie einzeln verzehrt werden. Kartoffeln und Getreide sollte man zusammen mit einem Ei oder einem Milchprodukt essen.
Wer sich vegetarisch ernährt, kann seinen Eiweißbedarf gut mit Hülsenfrüchten, Nüssen und Sojaprodukten decken. Für Menschen, die aus ästhetischen oder gesundheitlichen Gründen Gewicht verlieren wollen, ist es wichtig, zu bedenken, dass bei einer strengen Diät Muskelmasse verloren gehen kann.
Wenn der Körper nicht genügen Eiweiß aus der Nahrung bezieht, greift er seine körpereigenen Proteine in den Muskeln an. Wer aber wenig Muskulatur hat, verbraucht auch weniger Kalorien, so dass das Abnehmen immer schwieriger wird, je schwächer die Muskulatur wird. Fett wird nämlich nur in Muskeln abgebaut. Muskeln sind schwerer als Fett, aber eine Gewichtsabnahme durch Muskelabbau sollte unbedingt vermieden werden.
Deshalb ist es gerade bei einer Diät wichtig, außer auf genügend Flüssigkeit auch auf die ausreichende Proteinzufuhr zu achten.
Ohne Proteine kann niemand auskommen. Sie sind für das Wachstum, die Funktionen der Körperzellen und die Gesundheit des Organismus unverzichtbar.
Ein Mangel an diesen lebensnotwendigen Stoffen hat so gravierende Folgen, dass jeder prüfen sollte, ob die Proteinzufuhr optimal seiner Lebenssituation angepasst ist.
Letzte Aktualisierung am 31.07.2019.