Kohlenhydrate sind die bevorzugte Energiequelle vieler Organismen. Sie bestehen aus einzelnen Bausteinen den Sacchariden (Zucker). Unterschieden werden drei Gruppen
Die für die Ernährung des Menschen sind die Verbindungen aller drei Gruppen sehr wichtig. Die bekanntesten Monosaccharid sind die Glucose (Traubenzucker), die Fruktose (Fruchtzucker) und die Galaktose (Bestandteil des Milchzuckers). Man findet die Einfachzucker vor allem in Honig und Früchten. Die Zweifachzucker sind in Milch (Laktose) vorhanden sowie in allen mit dem Haushaltzucker Saccharose (Rohrzucker) gesüßten Lebensmitteln und die Mehrfachzucker wie Zellulose, Stärke und Glykogen findet man in pflanzlichen und tierischen Produkten (Getreide Kartoffeln Fleisch). Kohlenhydrate können im menschlichen Organismus nur begrenzt zur Energiebereitstellung gespeichert werden. Gespeichert wird in der Leber (in Form von Glykogen) und in der Skelettmuskulatur (aber nur 300-400g). Für unser Gehirntätigkeit ist Glucose enorm wichtig. Der Gesamtvorrat eines Organismuses wird bei einem Tag Hunger schon vollends aufgebraucht. In Hungersituationen ohne Kohlenhydratzufuhr oder auch bei verstärkter Muskelarbeit wird unter Energieaufwand Glucose mittels Gluconeogenese aus den Stoffwechselprodukten Lactat, bestimmten Aminosäuren und Glycerin synthetisiert. Wir verbinden mit Zucker immer einen süssen Geschmack. Aber mit zunehmender Kettenlänge schmeckt ein Kohlenhydrat weniger süß. Die Einfach- und Zweifachzucker schmecken süß, allerdings auch schon mit Abstufungen. Milchzucker schmeckt beispielsweise am wenigsten süss, der Fruchtzucker dagegen am stärksten. Der Energiegehalt von 1 Gramm Kohlenhydraten beträgt rund 4,1 kcal.
Durch verschiedene Verknüpfungen der Einfachzucker entstehen alle weiteren höherwertigen Kohlenhydrate. Das bedeutet beispielsweise, dass der bekannte Milchzucker eine Zusammensetzung aus den Monosacchariden (Einfachzucker) Galaktose und Glukose ist und für das Polysaccharid (Mehrfachzucker) Stärke werden mehr als 1000 Bausteine Glukose benötigt. Der Invertzucker im Honig wiederum ist eine Zusammensetzung aus Fruktose und Glukose. Tiere und Menschen sind in der Lage aus Einfachzuckern langekettige Zucker herzustellen (aus Glucose wird der langkettige Speicherzucker Glykogen in der Leber)
Obwohl die Einfachzucker aufgrund ihres süßen Geschmacks sehr beliebt sind belasten sie die Bauspeicheldrüse. Durch ihre geringe Molekülgröße gelangen sie schnell ins Blut und der Blutzuckerspiegel steigt rasch an (wenn man von der reinen Aufnahme ausgeht). Nun muss die Bauchspeicheldrüse große Mengen an Insulin (Blutzuckerabbauendes Hormon) produzieren um den Blutzuckerspiegel zu senken. Daraufhin sinkt der Blutzuckerspiegel meist so rapid ab dass schnell ein starkes Hungergefühl mit Müdigkeit oder Abgeschlagenheit entsteht. Jetzt neigen die meisten Menschen dazu sofort wieder Energie in Form von Kohlenhydraten nach zu laden und der Blutzuckerspiegel steigt erneut schnell an. Diese damit verbunden Schwankungen sind für die Bauspeicheldrüse eine große Belastung. Des Weiteren sind Einfachzucker sogenannte „leere Energielieferanten“, das bedeutet sie haben so gut wie keinen Nährwert im Gegensatz dazu stehen Kohlenhydrate mit hohem Nährstoff wie Vollkornprodukte, sie sättigen nachhaltiger und vermeiden Blutzuckerspitzen.
Genauere Informationen zur Verstoffwechselung von Kohlenhydraten finden Sie unter der Rubrik Stoffwechselvorgänge.
Letzte Aktualisierung am 15.03.2021.