Wie funktioniert die Zuckerknacker-Diät?
Die Zuckerknacker-Diät reiht sich in die Reihe der Diäten ein, welche Kohlenhydrate für die überflüssigen Pfunde verantwortlich machen. Bei der Zuckerknacker-Diät werden die Kohlenhydrate allerdings nicht generell verboten, wie es in manch anderer Diät der Fall ist. Bei dieser Diät werden die Kohlenhydrate in zwei Gruppen unterteilt. Es gibt sozusagen „gute“ und „schlechte“ Kohlenhydrate und nur die „guten“ dürfen verzehrt werden. Welcher Gruppe ein bestimmtes Lebensmittel zugeordnet wird, hängt davon ab, in wie weit dessen Verzehr die Insulinausschüttung im Blut beeinflusst. Insulin ist ein wichtiges Hormon, welches vom menschlichen Körper produziert wird. Es dient dazu, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch, so spricht man von der Krankheit Diabetes. Verzehrt man kohlenhydrathaltige Lebensmittel, so werden diese beim Verdauungsprozess vom Körper in Glukose, bzw. Blutzucker, umgewandelt. In Form dieser Glukose werden die Körperzellen mit Nahrung versorgt. Es gibt folglich Lebensmittel, welche den Insulinspiegel sehr rasch ansteigen lassen. Dazu gehören Süßigkeiten, Brot, Nudeln oder bestimmte Obstsorten. Diese Lebensmittel werden auch als Nahrungsmittel bezeichnet, welche dem Körper schnell verfügbare Energie liefern. Dazu zählt die berühmte Banane, die der Sportler in einer Turnierpause isst, um schnell wieder zu Kräften zu gelangen.
Schnell verfügbare Energie liefert auch Traubenzucker. Lebensmittel, die vom Körper schnell in Glukose umgewandelt werden können, lassen den Insulinspiegel sehr schnell nach oben schnellen. Allerdings sinkt der Blutzuckerspiegel auch sehr rasch wieder ab. Die Folge davon ist, dass der Mensch bei Absinken des Blutzuckerspiegels Hunger bekommt. Er isst also weiter, um den Blutzuckerspiegel anzuheben. Die Begründer der Zuckerknacker-Diät gehen davon aus, dass diese schnell verfügbaren Kohlenhydrate zu einem Kreislauf führen, in dem man immer mehr isst, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Das führt zu den unerwünschten Fettanlagerungen.
Entsprechend zu den Lebensmitteln, welche schnell verfügbare Energie liefern und den Insulinspiegel rasch ansteigen lassen, gibt es auch Lebensmittel, deren Umwandlung in Glukose den Insulinspiegel nur langsam, dafür aber dauerhafter ansteigen lässt. Folglich bleibt der Insulinspiegel im Blut konstanter und unterliegt nicht den ständigen Schwankungen, die für neue Hungerattacken verantwortlich gemacht werden. Diese Lebensmittel werden bei der Zuckerknacker-Diät in die Kategorie „gut“ eingeordnet und sind in Maßen erlaubt. Zu den „guten“ Kohlenhydraten zählen Vollkornprodukte, Gemüse und Obstsorten wie Äpfel oder Kiwis. Das Augenmerk der Diät liegt alleine auf den Kohlenhydraten. Die Kalorienaufnahme, die von fett- oder eiweißhaltigen Nahrungsmitteln herrührt, wird nicht berücksichtigt.
Es gilt bei dieser Diät außerdem ein Essverbot für die späteren Abendstunden. Nach 20 Uhr gibt es nur noch Getränke wie Mineralwasser oder ungesüßten Tee, jedoch keine feste Nahrung mehr – egal, ob die Kohlenhydrate „gut“ oder „schlecht“ sind.
Welche Vorteile bietet die Zuckerknacker-Diät?
Ein Vorteil bei dieser Diät ist es, dass man sich wieder mehr damit beschäftigt, welche Art von Nahrung man zu sich nimmt. Ebenfalls positiv zu sehen ist es, dass Vollkornprodukte empfohlen werden. Sinnvoll ist es auch, die Aufnahme von Nahrung in den Abendstunden zu unterlassen. Alleine dieser Verzicht trägt bereits zu einer Gewichtsreduktion bei.
Welche Nachteile gibt es bei der Zuckerknacker-Diät?
Die Theorie, dass alleine der Insulinspiegel für die Fettanlagerungen verantwortlich gemacht werden soll, stößt bei Ernährungswissenschaftlern auf Widerstand. Sie pochen zu Recht darauf, dass auch die Zufuhr von Fett und Eiweiß berücksichtigt werden muss. Nachteilig zu sehen ist auch, dass der glykämische Index, der den Lebensmitteln zugewiesen wird, nicht immer nachzuvollziehen ist. Nahrungsmittel, die bei der einen kohlenhydratreduzierten Diät auf dem Index landen, sind bei der anderen Diät erlaubt. Die Zuteilung dieses Glyx-Wertes scheint mitunter recht willkürlich zu sein.
Fazit / Kann diese Diät empfohlen werden?
Ein gesunder Körper ist sehr wohl in der Lage, die Funktionen alleine zu regulieren. Von daher ist es unnötig, den Insulinspiegel mit der Nahrung beeinflussen zu wollen. Es ist durchaus sinnvoll, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und die gefürchteten Heißhungerattacken zu umgehen, die letztendlich so oft auf die Hüften schlagen. Das schafft man jedoch auch mit einer gesunden, vollwertigen Ernährung.