Unsprünglich war es die Idee von Weight Watchers, die Abnahme in Form von Gruppentreffen zu organisieren. Hier leiten meist ursprüngliche Mitglieder, die mit Weight Watchers erfolgreich abgenommen haben, eine Gruppe die sich einmal die Woche trifft. Jede Gruppenstunde hat ein Thema rund um Ernährung und Abnahme. Vor jedem Treffen hat das Mitglied die Möglichkeit sich wiegen zu lassen, dies ist aber keine Pflicht. Nur beim Anmelden wird das Startgewicht schriftlich festgehalten. Die Mitglieder bekommen nun wöchentlich Broschüren, die sie in die neue, gesunde Ernährung einführen.Das Weight Watchers Prinzip basiert auf einem Punktesystem. Jedes Lebensmittel ist mit Punkten, den so genannten Points bewertet. Anhand eines Tests wird für jedes Mitglied individuell die Punktezahl ermittelt, die es zum Abnehmen braucht, bzw. zu sich nehmen darf.
Bei diesem Test wird das Ausgangsgewicht, das Geschlecht und die Tätigkeit berücksichtigt. Beim ersten Treffen gibt es dann eine Liste, hier können die Mitglieder die wichtigsten Lebensmittel und ihre Punktebewertung nachschlagen.Natürlich macht jede Leiterin bei neuen Mitgliedern ein Einführungsgespräch bei demWeight Watchers genau erklärt und den Mitgliedern der Einstieg erleichtert wird.
Zudem gibt es in jedem Gruppentreffen ausreichend Informationsmaterial zum Einlesen. Man kann zu Beginn der Weight Watchers Mitgliedschaft ein Wunschgewicht festlegen oder aber man entscheidet sich, für ein Gewicht innerhalb der Weight Watchers Gewichtsspanne, so hat man die Chance, nach erreichen dieses Gewichts Goldmitglied zu werden. Das bedeutet eine kostenlose Mitgliedschaft solange man dieses Gewicht +/- 2 Kilos hält.Die Mitgliedschaft bei Weight Watchers kostet pro Gruppenstunde eine Gebühr, es handelt sich aber hier um eine offene Mitgliedschaft, der Kunde kann ohne finanzielle Nachteile jederzeit wieder fern bleiben.
Das Grundgerüst von Weight Watchers steht auf vier Standbeinen, die Treffen, die flexible Ernährung, Bewegung und das eigene Verhalten.
Prinzipiell ist bei Weight Watchers kein Lebensmittel verboten. Man darf lediglich sein tägliches Punktekonto nicht überziehen. Hier lernt man sehr schnell, Lebensmittel zu verwenden, die wenig Punkte haben, aber satt machen. Um eine gesunde, dauerhafte Abnahme zu erzielen, sollten jedoch einige Punkte beachtet werden. Es ist wichtig, mindestens fünf mal am Tag Obst und Gemüse zu essen. Da die meisten Obst-und Gemüsesorten mit null Punkten bewertet sind, braucht das Mitglied hier nicht sonderlich aufzupassen und kann Obst auch als Magenfüller einsetzen. Da Weight Watchers auch Wert auf eine ausreichende Calciumversorgung des Körpers legt, kann man hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen indem man calciumreiche Lebensmittel bevorzugt.
Calcium hat eine wichtige Funktion im Stoffwechselsystem des Körpers und ist außerdem für den Erhalt von Knochen und Zähnen unentbehrlich.
Bei Weight Watchers muss dem Körper auch Fett zugeführt werden, hier ist es wichtig, auf das richtige Fett zu achten. Der Körper braucht Fett zum Schutz der inneren Organe und zur Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen. Am gesündesten sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Fisch, in Pflanzen- und Sojaölen, sowie in Nüssen und Margarine vorkommen. Gesättigte Fettsäuren können vom Körper schwer verwertet werden und lassen den Cholesterinspiegel ansteigen, deshalb sollte man auf tierische Fette wie Butter, Wurst und Fleisch weitestgehend verzichten. Beim Fleisch ist zu sagen, es ist erlaubt, wird aber eher in Form von Geflügel oder Fisch empfohlen. Auch die Flüssigkeitszufuhr ist ein Hauptthema bei Weight Watchers. Damit der Körper gut arbeiten kann, die Giftstoffe ausgeschwemmt werden können, sollte man am Tag 1- 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten in Form von Wasser, Früchte-und Kräutertees oder Saftschorle, da hier keine oder nur wenige Punkte berechnet werden müssen.Wird die Nahrungsaufnahme nun anhand von Abwechslungsreichen Mahlzeiten und begleitet von Bewegung umgestellt, so nimmt man im Schnitt gesunde 1 2 Pfund die Woche ab. Hält man sich auch nach der Mitgliedschaft an diese Regeln, so ist die Abnahme auch von Dauer.
Während der Abnahme mit Weight Watchers wird die Punktezahl, sobald man ein bestimmtes Gewicht erreicht hat, gesenkt bis sie schließlich bei 17 stehen bleibt. Nach Erreichen des Wunschgewichts, sollte man noch eine sechswöchige Erhaltungsphase durchlaufen, hier wird die Punktezahl langsam wieder gesteigert um zu sehen, bei wie vielen Punkten das Gewicht konstant bleibt.
Bei Weight Watchers wird die Abnahme in der Gruppe forciert. Dies bedeutet für die Mitglieder, dass sie sich unter Gleichgesinnten austauschen können und im Falle eines Gewichtsstillstands oder gar einer Zunahme Tipps und Trost von anderen erhalten. In der Gruppe haben alle das gleiche Ziel und keiner braucht sich zu schämen. Auch die Leiterin begleitet die Mitglieder und steht ihnen bei Problemen zur Seite, sucht nach Lösungen und gibt Ratschläge. In der Gruppe können auch Sportpartner gesucht werden und Freundschaften entstehen.
Das wöchentliche Wiegen übt einen sanften Druck auf die Mitglieder aus und spornt zu mehr Disziplin und Durchhaltevermögen an. Auch wenn das Wiegen freiwillig ist, so möchten doch die meisten ihre Erfolge oder Misserfolge erfahren.
Die Möglichkeit, in Weight Watchers Gruppen auch Hilfsmittel wie Kochbücher, Punkterechner und Naschwerk zu kaufen, erleichtert den Mitgliedern den Start in die neue Ernährung ; sie müssen keine weiten Wege gehen um Material zu kaufen. Alles bleibt sozusagen in der Gruppe.
Das lästige Abwiegen von Lebensmitteln wurde bei Weight Watchers größtenteils abgeschafft, viele Lebensmittel können, bei einem niedrigen Pointswert, gegessen werden, bis man satt ist. Der Vorteil ist hier auch, dass das Mitglied wieder lernt, auf sein eigenes Sättigungsgefühl zu achten.
Die Motivation der einzelnen Mitglieder wird durch kleine Aufmerksamkeiten von Weight Watchers noch gesteigert. Bei 3 Kilo Gewichtsabnahme klebt die Leiterin dem Mitglied einen goldenen Stern in sein Mitgliedsbuch, allein schon das kann die Mitglieder zum Sammeln und somit zur Gewichtsabnahme anregen. Hat man zehn Prozent seines Gewichtes verloren, so wird dies mit einem Schlüsselanhänger belohnt, ist das Wunschgewicht erreicht, so gibts für diesen Schlüsselanhänger noch einen kleinen goldfarbenen Schlüssel dazu. Bei Erreichen der Goldmitgliedschaft, erhält das Mitglied als Belohnung einen goldfarbenen Stern. Allein schon diese Aufmerksamkeiten wirken motivierend und anspornend.
Ein weiterer Vorteil der Gruppentreffen ist die Tatsache, dass der Kunde mit seinem Weight Watchers Mitgliedsbuch Gruppenstunden auf der ganzen Welt besuchen kann, also auch im Urlaub nicht alleine bleiben muss. Auch die Anzahl der Gruppenbesuche ist frei wählbar, theoretisch kann ein Mitglied sich jeden Tag eine andere Gruppe aussuchen.
Die Nachteile bei Weight Watchers sind wohl größtenteils bei den Kosten zu suchen. Eine Gruppenstunde kostet mittlerweile 11 Euro. Hat ein Mitglied sehr viel abzunehmen, kann das eine sehr kostenspielige Sache werden, zumal Weight Watchers eine langsame Abnahme forciert.
Um die Nahrungsumstellung korrekt durchzuführen ist das Mitglied gezwungen, sich einige Hilfsmittel, die in den Gruppen oder im Internet angeboten werden, zu kaufen. Im Vergleich zum Angebot im Handel sind in den Points Listen, die der Kunde von Weight Watchers erhält, nur sehr wenige Lebensmittel aufgeführt. Man sollte sich also entweder den Einkaufsführer kaufen, hier findet man alle gängigen Lebensmittel nach Marken sortiert oder den Calkulator, mit diesem kleinen Gerät kann man anhand von Fett und Kalorienangaben auf den Lebensmitteln, den Pointswert errechnen. Auch hier kommen wieder Kosten auf das Mitglied zu.
Viele Gruppenleiterinnen nutzen auch ihre Stunden, um Kochbücher und Snacks zum Kauf anzubieten und machen so aus den Gruppentreffen mehr eine Verkaufsveranstaltung, als eine Ernährungsberatung.
Bis man die Ernährungsumstellung von Weight Watchers richtig beherrscht, braucht es einige Zeit der Einarbeitung und des Einlesens.
Hier kann man beruhigt mit ja antworten. Die Umstellung der Ernährung geht recht einfach und man ist relativ frei in seinen Entscheidungen, was als Nahrung auf den Tisch kommt. Die Ernährung nach Weight Watchers ist ausgewogen und wird deshalb auch von vielen Ärzten empfohlen. Das System funktioniert und da Weight Watchers alle zwei bis drei Jahre sein Konzept neu überarbeitet, ist der Kunde immer auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand.
Eine Sache gibt es, bei der Entscheidung für oder gegen Weight Watchers zu bedenken, Weight Watchers ist eine Nahrungsumstellung fürs Leben. Fällt man nach der Abnahme wieder in seine alten Gewohnheiten zurück, tritt auch hier der JoJo-Effekt ein.
Letzte Aktualisierung am 23.07.2008.