Beim Fasten wird - je nach Fastenkur - auf jegliche feste Nahrung verzichtet. Auch Obst und Gemüse sind nicht erlaubt. Die einzigen Dinge, die in der Fastenzeit auf dem Speiseplan stehen dürfen, sind ungesüßte Tees, Säfte, Mineralwasser oder Wasser. Eine Fastenkur beginnt meist mit einer kompletten Darmentleerung. Hierzu wird meist ein Einlauf empfohlen. Nach diesem Entleerungstag wird der Speiseplan komplett umgestellt. Unterschieden wird allerdings zwischen verschiedenen Fastenkuren. Bei ganz strengen Fastenkuren sind lediglich Wasser oder Tee erlaubt - eine Mengenbeschränkung gibt es hierbei nicht. Fastenkuren, die nicht ganz so streng sind, erlauben geringe Mengen an Obst- oder Gemüsesäften.
Weitere Fastenkuren sind unter anderem das Heilfasten nach Buchinger oder das Basenfasten. Bei der Fastenkur, die auf der Idee von Otto Buchinger beruht, darf der Fastende zusätzlich zu Wasser und Tee eine Kartoffelsuppe nach einer speziellen Rezeptur zu sich nehmen. Beim Basenfasten muss ebenfalls nicht so rigoros gehungert werden. Säurehaltige Lebensmittel wie Fleisch oder Käse sind zwar verboten, basenhaltige Nahrungsmittel wie Obst oder Gemüse sind jedoch erlaubt.
Eine Gemeinsamkeit, die alle Fastenkuren haben ist der völlige Verzicht auf Genussmittel wie Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol, Süßigkeiten und Zigaretten.Fasten hat ursprünglich nicht ausschließlich zum Abbau der überflüssigen Pfunde gedient. Traditionell begann die Fastenzeit nach dem Fasching am Aschermittwoch und ist religiösen Ursprungs. Der Gläubige sollte sich wieder verstärkt auf den Glauben besinnen und sich reinigen, Buße tun oder sich neu orientieren. Auch heutzutage planen immer mehr Menschen eine Fastenkur ein. Sicher freuen sich die Fastenanhänger auch über den Gewichtsverlust, der jedoch meist nicht so gravierend ausfällt, wie man es sich wünschen würde. Zu einem Großteil wird das Fasten jedoch auch benutzt, um sich eine Auszeit zum Alltag zu verschaffen. Nicht nur der Körper wird gereinigt, sondern auch der Konzentration auf die eigenen Gedanken wird mehr Platz eingeräumt.
Ein großer Vorteil des Fastens ist es, dass das gewohnte Ernährungsschema unterbrochen wird. Eine Fastenkur ist immer auch eine Zeit des Zurückziehens und des Nachdenkens. Wer es geschafft hat, diese Fastenkur zu beenden, entwickelt hinterher oft eine ungeahnte Energie, mit der sich auch andere Projekte viel leichter umsetzen lassen. Eine Fastenkur regt auch dazu an, sich von unnützen Dingen zu trennen. Körper und Geist bilden eine Einheit und das Gefühl, sich von innen zu reinigen überträgt sich oft auch auf andere Lebensbereiche.
Medizinisch gesehen scheiden sich an einer Fastenkur die Geister. Die Anhänger der Fastenkur schwören darauf, dass der Körper auf diese Art und Weise von Schlackenstoffen gereinigt wird. Diese Schlackenstoffe sollen durch die Nahrung aufgenommen werden. Besonders ungünstig wirken sich dabei Lebensmittel aus, die sehr viel tierische Fette enthalten. Die Abbauprodukte aus der Nahrung sollen sich unter anderem in den Gelenken oder im Darm ablagern und deren Funktion negativ beeinflussen.Die Gegner der Fastenkur argumentieren damit, dass sich in einem gesunden Körper keine Giftstoffe ablagern können. Wenn die Entgiftungsorgane des Körpers, dazu zählen die Leber und die Nieren, gute Dienste leisten, ist eine Ablagerung von Gift- und Schlackenstoffen theoretisch nicht möglich.
Ein großer Nachteil bei Fasten ist der völlige Verzicht auf feste Nahrung. Es kann leicht zu Mangelerscheinungen führen, denn die Zufuhr von lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen ist nicht gewährleistet. Es wird den meisten Fastenden auch schwer fallen, die Fastenkur ganz normal in den Alltag zu integrieren. Wer berufstätig ist oder eine Familie zu versorgen hat, wird diese Fastenkur nur mit sehr großen Anstrengungen durchstehen können. Optimalerweise sollte man die Fastenkur nur durchführen, wenn man wirklich Zeit für sich selber hat und nicht vom Alltag voll beansprucht wird. Gerade an den ersten Tagen wird einem der Verzicht auf Nahrung sehr schwer fallen. Man fühlt sich schlapp, müde und unausgeglichen.
Wer sein Gewicht dauerhaft reduzieren möchte, der ist mit dem Fasten nicht gut bedient. Beim Fasten wird dem Abnehmwilligen keine Alternative zum bisherigen Essverhalten aufgezeigt. Die Nahrung wird während der Fastenwoche komplett gestrichen und nachdem die Fastenkur beendet ist, wird - nach wenigen Aufbautagen - wieder genau so gegessen wie vorher. Es findet kein Umdenken statt und der Gewichtsverlust, der durch das Fasten erzielt worden ist, wird bei normaler Nahrungsaufnahme schnell wieder hinfällig werden. Das Fasten kann jedoch als Einstieg in eine bewusstere Ernährung dienen.
Fasten ist grundsätzlich nur Menschen zu empfehlen, die gesundheitlich keine Probleme haben. Wer stark übergewichtig ist oder unter besonderen Vorerkrankungen leidet, sollte unbedingt vor der angestrebten Fastenkur seinen behandelnden Arzt um Rat fragen. Für bestimmte Personengruppen gilt ein klares Fastenverbot. Kinder auf keinen Fall fasten, auch Schwangere oder stillende Frauen sollten nicht fasten.
Letzte Aktualisierung am 30.03.2023.