Allgemein versteht man unter einer Kardioversion eine Behandlungsmethode, um den normalen Grundrhythmus des Herzens (Sinusrhythmus) wiederherzustellen. Die Kardioversion kann sowohl medikamentös als auch elektrisch erfolgen.
Die meisten Mediziner halten die elektrische Kardioversion für die effektivste Behandlungsmethode, um bestimmte Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Das gilt allerdings nicht für alle Patienten. Der behandelnde Arzt muss immer wieder individuell entscheiden, welche der Kardioversionen die bessere Behandlungsmethode für den Patienten ist. Es hängt auch von der Art der Störung ab. Gerade bei älteren Patienten, die schon länger unter Herzrhythmusstörungen leiden, kann eine medikamentöse Behandlung unter bestimmten Voraussetzungen größere Erfolge bringen.
Bei der medikamentösen Behandlung einer Herzrhythmusstörung kommen Medikamente zum Einsatz, die den Rhythmus stabilisieren beziehungsweise wieder herstellen sollen. Es handelt sich dabei um sogenannte Antiarrhythmika. Je nachdem, welches Mittel zum Einsatz kommt und welche Rhythmusstörung vorliegt, kann die medikamentöse Kardioversion mehr oder weniger erfolgreich sein. Sie kommt nur bei Patienten in Frage, die über eine sonst gute Herz-Kreislauf-Funktion verfügen und bei denen die Herzrhythmusstörungen vor nicht weniger als 48 Stunden begonnen haben.
Das Antiarrhythmikum wird unter ärztlicher Aufsicht gespritzt und gleichzeitig ein EKG geschrieben. Der Vorteil der medikamentösen gegenüber der elektrischen Kardioversion besteht darin, dass der Patient keine Narkose braucht. Gerade bei älteren Patienten kann diese eine zusätzliche Belastung darstellen, weil die körperliche Konstitution nicht so gut wie bei einem jüngeren Menschen ist. Ebenso wie bei der Elektrokardioversion kommen blutgerinnungshemmende Medikamente zum Einsatz. Dies dient zur Thrombosevorsorge.
Der Nachteil ist, dass die medikamentöse Kardioversion eine längerfristige Therapie ist. Es dauert, bis sie Wirkung zeigt.
Bei der Elektrokardioversion wird der richtige Herzrhythmus mittels eines elektrischen Impulses wieder hergestellt. Die Behandlung erfolgt unter einer Kurznarkose und ist so für den Patienten schmerzfrei. Über Elektroden beziehungsweise Paddles, die im Brustkorbbereich befestigt werden, wird ein kurzer Stromstoß abgegeben. Dadurch soll der falsche Rhythmus durchbrochen werden und das Herz wieder in einem normalen Sinusrhythmus schlagen. Der Impulsgeber ist der Herzschlag des Patienten, „geschockt“ wird synchron zum Herzschlag, wodurch der eigentliche Rhythmus nicht gestört wird.
Vor und nach dem Eingriff erhält der Patient blutgerinnungshemmende Medikamente, um einer eventuellen Thrombosebildung entgegenzuwirken.
Die elektrische Kardioversion kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn die Herzrhythmusstörungen schon länger als 48 Stunden bestehen.
Einer der Vorteile der elektrischen Kardioversion gegenüber der medikamentösen ist, dass sie schneller wirkt. Zudem ist die Erfolgsrate höher als bei der medikamentösen. Ein Nachteil ist, dass sie sehr belastend für den Körper ist, allein schon durch die Narkose.
Unter Umständen können beide Behandlungsmethoden kombiniert werden. Wenn zum Beispiel kurz nach der elektrischen Kardioversion erneut Rhythmusstörungen auftreten, kann der behandelnde Arzt es eventuell zunächst mit einer medikamentösen Behandlung versuchen, den Herzrhythmus wieder in den Griff zu bekommen. Dies muss allerdings individuell entschieden werden.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die elektrische Kardioversion meist effektiver ist als die medikamentöse. Ein Nachteile ist, dass die elektrische Kardioversion unter Narkose stattfindet. Dies kann, gerade bei älteren Patienten, den Körper zusätzlich belasten.
aktualisiert am 28.02.2017