Bei einem nachhaltigen Erfolg einer elektrischen Kardioversion muss beachtet werden, dass je länger die Krankheit besteht, die langfristigen Erfolgsaussichten umso geringer werden. Die Elektrokardioversion weist unmittelbar nach der Behandlung eine Erfolgsrate von circa 90 Prozent auf. Etwa ein Jahr nach der Behandlung haben noch 70 Prozent der behandelten Patienten einen normalen Sinusrhythmus (den "ursprünglichen" Rhythmus des Herzens).
Mittels eines Stromstoßes werden bei der elektrischen Kardioversion die Herzmuskelzellen der Vorkammer wieder synchronisiert. Dieser Elektroschock wird EKG-getriggert (eingeleitet), damit wird die Entstehung eines lebensgefährlichen Kammerflimmerns vermieden. Vor und nach der Behandlung muss der Patient blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, damit sich keine Thromben (Blutgerinnsel) bilden, die unter anderem verantwortlich für einen Schlaganfall sein können.
Die Behandlung mit einer elektrischen Kardioversion kommt dann in Frage, wenn die tachykarden (auf einer zu schnellen Frequenz basierenden) Herzrhythmusstörungen bei dem zu behandelnden Patienten schon länger als 48 Stunden bestehen. Bevor dieser nicht-invasive Eingriff erfolgt, muss der Patient einige Wochen lang sogenannte Blutgerinnungshemmer einnehmen, damit das Blut verdünnt wird. Auf diese Weise soll der Entstehung von Thrombosen entgegengewirkt werden und bereits bestehende Blutgerinnsel werden im Vorfeld der Behandlung aufgelöst.
Bei der Elektrokardioversion werden zwei Elektroden auf den Brustkorb aufgelegt, durch die ein Stromstoß Richtung Herz geschickt wird. Es wird sozusagen ein „Reset“ durchgeführt, das heißt, der unregelmäßige Rhythmus wird unterbrochen und das Herz beginnt wieder im normalen Rhythmus zu schlagen. Die Elektrokardioversion wird von Experten als eine der effektivsten Behandlungsmethoden zur Therapie von Herzrhythmusstörungen angesehen.
Unmittelbar nach der elektrischen Kardioversion ist bei den meisten Patienten ein Erfolg zu verzeichnen, hier sind circa 90 Prozent der Patienten frei von Herzrhythmusstörungen. Im Laufe der Zeit können aber erneut Rhythmusstörungen auftreten. Nach einem Jahr bleibt immerhin noch bei circa 70 Prozent der Behandlungserfolg bestehen. Durch die Gabe von stabilisierenden Medikamenten (Antiarrhythmika) kann die Erfolgsquote der Elektrokardioversion sogar noch erhöht werden. So kann gerade langfristig mit medikamentöser Unterstützung der Sinusrhythmus stabilisiert werden.
Innerhalb der ersten vier Wochen nach der Behandlung erholen sich die Vorhöfe des Herzens wieder. Treten also innerhalb dieses Zeitraums keine erneuten Herzrhythmusstörungen auf, kann man davon ausgehen, dass der Reset erfolgreich war und erneute Rhythmusstörungen deutlich seltener auftreten.
Die langfristige Erfolgsrate der Elektrokardioversion ist im Übrigen signifikant höher als bei der rein medikamentösen.
Gerade jüngere Patienten, die unter Herzrhythmusstörungen leiden, sollten nach der Behandlung auf ihren Lebensstil achten. Ein gesünderer Lebensstil (weniger Kaffee, keine Zigaretten, ausreichend Bewegung) kann durchaus dazu beitragen, dass diese Störungen nicht mehr auftreten.
aktualisiert am 16.03.2020