Eine Elektrokardioversion ist in der Regel ein harmloser, nicht invasiver Eingriff. In den meisten Fällen wird damit das sogenannte Vorhofflimmern oder Vorhofflattern behandelt, da diese Therapie die größten Erfolgschancen bietet. Mit Hilfe von Elektroden wird ein elektrischer Impuls durch das Herz geleitet (synchron zum Herzschlag), damit der Herzrhythmus korrigiert wird und das Herz in einem normalen Tempo weiterschlägt.
In der Regel wird die Elektrokardioversion ambulant durchgeführt, also ohne Übernachtung im Krankenhaus. Voraussetzung für die ambulante Behandlung ist allerdings eine strenge Umsetzung der Antikoagulation (Gerinnungshemmung). Diese dient dazu, eine Blutgerinnselbildung (Thrombusbildung) zu verhindern. Eine stationäre Aufnahme des Patienten kann in besonderen Fällen sinnvoll oder erforderlich sein. Dies kann Patienten mit hohen Risiken betreffen oder wenn eine Gabe bestimmter Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen zusätzlich vorgenommen wird.
Die Grundvoraussetzung für eine ambulante Elektrokardioversion ist dann gegeben, wenn der zu behandelnde Patient kreislaufstabil ist. Die ambulante Behandlung kann entweder im Krankenhaus oder auch in einer Arztpraxis durchgeführt werden. Allerdings muss dann ein Anästhesist (Narkosearzt) zugegen sein, da die Elektrokardioversion unter einer Kurznarkose durchgeführt wird.
Weiterhin muss der Patient etwa drei Wochen vorher mit der Einnahme von Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmern) beginnen. Des Weiteren sollte vor dem Eingriff eine TEE (transösophageale Echokardiographie, Schluckecho) durchgeführt werden, um auszuschließen, dass sich durch Vorhofflimmern Gerinnsel (Thromben) im Vorhof des Herzens gebildet haben. Zudem erfolgen Blutuntersuchungen, um Störungen der Elektrolyt-Konzentration oder des Stoffwechsels ausschließen zu können.
Der Patient erscheint zum Eingriff nüchtern. Damit soll vermieden werden, dass während der Behandlung Lebensmittelreste in die Luftröhre gelangen. Die Medikamente zur Vorbereitung auf die Narkose dürfen ohne Gefahr mit einem Schluck Wasser eingenommen werden. Stark übergewichtige Patienten werden vor der Elektrokardioversion vorsichtshalber mit einem Beatmungsschlauch versorgt (intubiert).
Bei der Behandlung werden zwei Elektroden (Paddles) auf den Brustkorb aufgesetzt. Die Position wird individuell bestimmt. Durch die Elektroden wird ein kurzer Stromstoß Richtung Herz geschickt, der den Herzrhythmus wieder normalisieren soll.
Nach der Behandlung wird der Patient noch circa zwei bis vier Stunden per EKG überwacht. Danach erfolgt das Abschlussgespräch, bei dem die weitere Einnahme von Medikamenten besprochen wird, um den Behandlungserfolg zu sichern.
aktualisiert am 16.11.2023