Eisenmangel kommt häufig vor. Eine Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel) ist eine typische Folge. Sie liegt vor, wenn die Konzentration von Hämoglobin im Blut durch den Eisenmangel bedingt unter bestimmte Normwerte sinkt. Diese Werte sind je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich festgelegt. Die Symptome einer Eisenmangelanämie können unterschiedlich sein. Hautblässe, Müdigkeit oder verminderte Leistungsfähigkeit sind häufige Beschwerden. Mögliche weitere Probleme bei Eisenmangel sind Haarausfall, brüchige Nägel oder rissige Mundwinkel. In schweren Fällen von Anämie kommt es zu weiteren Problemen wie Kurzatmigkeit, Schwindel oder Herzstörungen.
Eisenmangel kann nach der Schwere folgendermaßen unterteilt werden:
Bei einer Anämie lassen sich ebenfalls Schweregrade unterteilen. Diese richten sich nach den Blutwerten für Hämoglobin. Von einer schweren Anämie wird bei einem Hämoglobinwert von weniger als 8 Gramm pro Deziliter (g/dl) gesprochen. Eine mittelschwere Anämie liegt bei einem Hämoglobin von 8 bis 10,9 g/dl im Blut vor, eine leichte Anämie bei einem Hämoglobin von 11 bis 11,9 g/dl (Frauen) beziehungsweise bis 12,9 g/dl (Männer).
Typische Symptome bei einer Eisenmangelanämie sind je nach Schwere:
Bei einem schweren oder anhaltenden Eisenmangel können zusätzliche Symptome hinzukommen. Hierzu zählen:
Ein schwerer Eisenmangel und eine schwere Eisenmangelanämie lassen sich durch eine alleinige Ernährungsumstellung nicht therapieren. Zunächst müssen über eisenhaltige Präparate die Eisenspeicher im Körper wieder aufgefüllt werden. Das kann je nach Mangelzustand mehrere Wochen bis Monate dauern. Wenn die Anämie behoben ist, empfiehlt es sich, die Therapie noch weitere drei bis sechs Monate fortzuführen.
Eisen kann dem Körper über den Mund (oral) in Tabletten- oder Tropfenform oder über die Vene (intravenös) als Infusion zugeführt werden. Wenn ein ausgeprägter Mangel besteht oder wenn Eisen aus dem Darm nicht richtig aufgenommen werden kann, ist eine Infusion meist die bessere Wahl. Allerdings kann es in Einzelfällen zu schweren allergischen Reaktionen kommen. Ein Notfallmanagement sollte bei Bedarf in der Arztpraxis oder der Klinik verfügbar sein.
Zusätzlich zur Eisensubstitution (Ersatz/Zufuhr von außen) ist die Abklärung der Ursache für den massiven Eisenmangel wichtig. Wenn diese mit behandelt und bestenfalls behoben wird, kann ein erneuter Eisenmangel in Zukunft verhindert werden.
Ergänzend zu diesen Maßnahmen wird eine Umstellung auf eine eisenreichere Ernährung empfohlen, um einer erneuten Anämie vorzubeugen.
Internisten im Netz – Eisenmangel: Anzeichen und Symptome: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/eisenmangel/krankheitsbild.html (online, letzter Abruf: 21.11.2022)
AWMF online, Wolfgang Behnisch; Martina Muckenthaler; Andreas Kulozik – Eisenmangelanämie: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/025-021l_S1_Eisenmangelanaemie_2021-11.pdf (online, letzter Abruf: 21.11.2022)
aktualisiert am 21.11.2022