Der Körper kann Eisen nicht selbst produzieren. Deshalb ist er auf die Zufuhr von außen über die Nahrung und die Aufnahme über den Darm angewiesen. Zur Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und damit auch zur Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) wird Eisen benötigt. Das Hämoglobin in den Erythrozyten bindet in den Lungen den lebensnotwendigen Sauerstoff und gibt diesen in den Organen und Geweben wieder ab. Wenn bei zu wenig Eisen im Körper die Blutwerte für Hämoglobin und Erythrozyten unter bestimmte Normwerte absinken, wird die Diagnose Eisenmangelanämie gestellt. Eine Anämie (Blutarmut) kann schwerwiegende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Besonders Störungen der Herzfunktion können bei einer schweren, länger anhaltenden Anämie zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Eine Vielzahl unterschiedlicher weiterer Folgen kann sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken. Eine Eisenmangelanämie in der Schwangerschaft kann außerdem negative Auswirkungen auf das Ungeborene haben.
Eisen wird für eine normale Blutbildung benötigt. Nur wenn ausreichend rote Blutkörperchen und roter Blutfarbstoff vorhanden sind, können die Zellen des Körpers mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Herz, Muskeln und Gehirn reagieren besonders sensibel auf eine anhaltende Unterversorgung mit Sauerstoff. Das kann zu einer Reihe von unterschiedlichen Symptomen und Folgen führen.
Typische Auswirkungen einer Eisenmangelanämie sind:
Besondere Folgen kann eine Eisenmangelanämie in der Schwangerschaft haben. Unbehandelt steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt mit den damit verbundenen Risiken für die Gesundheit und normgerechte Entwicklung des Babys.
Aufgrund des Hämoglobinmangels kann das Blut weniger Sauerstoff zu den Organen transportieren. Wird eine Eisenmangelanämie über längere Zeit nicht behandelt, versucht der Körper den Eisenmangel und die Blutarmut darüber auszugleichen, dass er das vorhandene Blut schneller durch den Körper pumpt. Ziel ist dabei, dass das Hämoglobin in den Lungen schneller wieder neuen Sauerstoff aufnehmen und zu den Zellen transportieren kann. Folge ist ein dauerhaft erhöhter Herzschlag (Tachykardie). Dieser führt zu einer Mehrbelastung des Herzmuskels und möglicherweise zu dauerhaften Schäden wie einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche). Eine über lange Zeit unbehandelte Eisenmangelanämie mit stark reduzierten Hämoglobinwerten kann lebensbedrohlich werden, Bluttransfusionen notwendig machen.
National Heart, Lung and Blood Institute – Iron-Deficiency Anemia: https://www.nhlbi.nih.gov/health/anemia/iron-deficiency-anemia#What-happens-if-iron-deficiency-anemia-is-not-treated? (online, letzter Abruf: 10.11.2022)
NHS – Iron deficiency anemia: https://www.nhs.uk/conditions/iron-deficiency-anaemia/ (online, letzter Abruf: 10.11.2022)
AWMF online – S1-Leitlinie Eisenmangelanämie: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/025-021 (online, letzter Abruf: 10.11.2022)
aktualisiert am 10.11.2022