Ein Eisenmangel beschreibt ein „Zuwenig“ des Spurenelementes Eisen im Körper, gilt aber noch nicht als eigenständige Krankheit. Erst wenn aufgrund des fehlenden Eisens Symptome auftreten, liegt eine Erkrankung vor. Aus einem Eisenmangel kann sich auch die Eisenmangelanämie als fest definierte Erkrankung entwickeln. Bei einer Anämie sinkt der Wert des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) unter einen bestimmten festgelegten Normwert ab. Dieser Normwert variiert je nach Alter und Geschlecht. Die Beschwerden bei einer Eisenmangelanämie können denen eines einfachen Eisenmangels stark ähneln. Um diese Störungen voneinander zu unterscheiden, müssen daher die Blutwerte herangezogen werden.
Bei einem Eisenmangel wird im Körper mehr Eisen verbraucht, als aufgenommen wird oder verfügbar ist. Ursachen für einen Mangel können sein:
Bei der Entwicklung eines Mangels kann auch ein erhöhter Bedarf an Eisen eine Rolle spielen. Der Körper benötigt zum Beispiel im Wachstum (Kinder), in der Schwangerschaft oder aufgrund eines hohen Sportpensums viel Eisen.
Wenn die Konzentration des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin unter einen bestimmten Wert sinkt, wird von einer Anämie (auch: Blutarmut) gesprochen. Dieser Wert ist abhängig vom Geschlecht und vom Alter. Der Grenzwert für Männer liegt bei 13 Gramm pro Deziliter (g/dl), für Frauen bei 12 g/dl und für Schwangere bei 11 g/dl. Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport zu den einzelnen Organen und Zellen im Körper verantwortlich. Hämoglobin ist Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen. Wenn ein zu geringer Eisengehalt des Körpers zu einer Anämie führt, dann handelt es sich um eine Eisenmangelanämie.
Eisen wird im menschlichen Körper benötigt, um Hämoglobin und somit rote Blutkörperchen zu bilden. Fehlt dauerhaft Eisen, sinkt auch die Zahl der Erythrozyten (roten Blutkörperchen). Eine Eisenmangelanämie wird im Blutbild also durch ein Absinken der Hämoglobinkonzentration und später auch der Anzahl der roten Blutkörperchen unter bestimmte definierte Grenzwerte sichtbar.
Was die körperlichen Beschwerden angeht, so ist der Übergang von einem Mangel zu einer Anämie oft fließend. Klar abgrenzen lässt sich das Krankheitsbild Eisenmangelanämie von der reinen Mangelerscheinung anhand der körperlichen Symptome nicht. Hierfür werden die Laborwerte benötigt. Beschwerden, die auf einen Mangel oder eine Anämie hinweisen können, sind unter anderem:
Welche Anzeichen in welchem Ausmaß auftreten, ist abhängig vom Schweregrad des Eisenmangels und auch davon, über welche Zeitdauer er sich entwickelt.
Ein Eisenmangel, der nicht erkannt oder nicht behandelt wird, kann sich zu einer Eisenmangelanämie entwickeln. Die körperlichen Symptome sind nicht zur eindeutigen Abgrenzung von Mangel und Anämie geeignet. Hierfür benötigt man eine Labordiagnostik und die genauen Werte für Hämoglobin und Erythrozyten.
Onkopedia, Jan Hastka; Georgia Metzeroth; Norbert Gattermann – Eisenmangel und Eisenmangelanämie: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/eisenmangel-und-eisenmangelanaemie/@@guideline/html/index.html (online, letzter Abruf: 08.07.2022)
AWMF online, Wolfgang Behnisch; Martina Muckenthaler; Andreas Kulozik – Eisenmangelanämie: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/025-021l_S1_Eisenmangelanaemie_2021-11.pdf (online, letzter Abruf: 08.07.2022)
aktualisiert am 08.07.2022