Werden Unterleibsinfektionen nicht behandelt, dann können ein odere mehrere Eileiter beschädigt werden. Verwachsungen können sogar dazu führen, dass ein Eileiter sich verschließt. Häufigste Ursache für diese Veränderungen sind Chlamydieninfektionen. Auch eine Endometriose kann zu Verwachsungen führen. Haben sich schwere Verwachsungen gebildet oder sind die Eileiter mit Flüssigkeit gefüllt, dann wird die Entfernung der Eileiter empfohlen. Auch im Rahmen einer Extrauteringravidität, also der Einnistung der befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle, kann die Entfernung eines Eileiters notwenig machen. Diese Operation wird als Salpingektomie bezeichnet.
Die Salpingektomie, die Entfernung eines oder beider Eileiter, kommt bei folgenden Situationen in Betracht:
Eierstock und Eileiter gehören zu den paarigen Organen. Das heißt, Eierstock und Eileiter sind doppelt vorhanden. Sie liegen jeweils rechtsseitig beziehungsweise linksseitig im weiblichen Bauchraum. Fällt von den paarigen Organen eines aus, kann das gegenüberliegende die Funktion des kranken Organs vollständig übernehmen.
Selbst wenn ein Eierstock oder ein Eileiter nicht mehr arbeitet oder operativ entfernt werden muss, bleibt die Frau weiterhin zeugungsfähig. Einer Schwangerschaft steht nichts entgegen - vorausgesetzt der zweite Eierstock ist gesund. Auch wenn nur Teile des Eierstocks oder Eileiters entfernt wurden, besteht weiterhin die Möglichkeit, schwanger zu werden. Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft erhöht sich aber bei beschädigten oder unvollständigen Eileitern oder Eierstöcken.
Körperlich wirkt sich der Verlust eines Eierstocks oder Eileiters kaum auf das Wohlbefinden einer Frau aus, da ein einzelner Eierstock noch in der Lage ist, ausreichend Geschlechtshormone zu produzieren.
Werden jedoch beide Eierstöcke oder Eileiter entfernt, werden keine Sexualhormone mehr gebildet. Die Frau ist unfruchtbar und tritt nach der Entfernung der Eierstöcke unmittelbar in die Wechseljahre ein - egal welchen Alters sie ist.
Auch nach der Entfernung eines Eileiters findet der Eisprung jeden Monat statt. Die Voraussetzung ist, dass die Gebärmutter und die Eierstöcke weiterhin intakt sind. Das Ei kann aber nur auf der intakten Seite befruchtet werden.
Die Entfernung beider Eileiter bedeutet, dass auf natürlichem Weg kein Kind mehr gezeugt werden und keine Verhütung benötigt wird. Wenn aber die Gebärmutter noch intakt ist, dann ist eine Schwangerschaft mithilfe künstlicher Befruchtung (In-vitro-Fertilisation, IVF) möglich.
The Journal of Minimally Invasive Gencology - Kotlyar A, et al. (2017). The effect of salpingectomy on ovarian function: https://www.jmig.org/article/S1553-4650(17)30142-5/fulltext (online, letzter Abruf: 08.01.2020)
Science direct: Mol F, et al. (2014). Salpingotomy versus salpingectomy in women with tubal pregnancy (ESEP study): An open-label, multicentre, randomised controlled trial: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0140673614601239 (online, letzter Abruf: 08.01.2020)
aktualisiert am 08.01.2020