Das Dumping-Syndrom wird auch als Sturzentleerung bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine krankhaft beschleunigte Magenentleerung. Feste und flüssige Nahrung gelangt dabei sturzartig aus dem Magen in den Dünndarm, was zu körperlichen Beschwerden führen kann. Ursache ist meist eine Operation am Magen. Sie tritt vor allem nach operativen Eingriffen am Magen auf, insbesondere im Rahmen der Adipositas-Chirurgie. Etwa zehn Prozent der Menschen, die sich einer Magenoperation unterziehen, entwickeln ein Dumping-Syndrom, und zwei Drittel der Patienten sind mindestens einmal nach der Operation von Dumping betroffen.
Das Syndrom wird in zwei Kategorien unterteilt: frühes und spätes Dumping. Frühdumping ist die Folge einer sehr schnellen Passage einfacher Kohlenhydrate aus dem Magen in den Dünndarm, während Spätdumping die Folge einer schnellen Aufnahme einfacher Kohlenhydrate in das Blut ist. Die Symptome können Blähungen und Diarrhöe, Schwindel, Magenschmerzen und Hypoglykämie sein.
Für die Betroffenen ist das Dumping-Syndrom oft nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Belastung. Dies gilt insbesondere nach einer Magenverkleinerung. Durch die zusätzlichen Beschwerden des Dumping-Syndroms kann die Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten erschwert werden. In manchen Fällen hat dies einen starken Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen zur Folge.
Das Dumping-Syndrom wird vor allem nach Magenoperationen beobachtet. Meist ist eine solche Operation die Ursache für eine krankhaft beschleunigte Magenentleerung, bei der die Nahrung schlagartig aus dem Magen in den Dünndarm gelangt.
Hauptursachen
Operationen am Magen: Die häufigste Ursache für das Dumping-Syndrom sind chirurgische Eingriffe am Magen. Vor allem im Rahmen der Adipositas-Chirurgie, wie zum Beispiel bei einer Magenverkleinerung, einem Magenbypass oder dem Einsetzen eines Magenbandes, kann das Syndrom auftreten. Etwa zehn Prozent der Menschen, die sich für einen solchen Eingriff entscheiden, entwickeln ein Dumping-Syndrom.
Veränderung der Anatomie des Magens: Durch die Operation wird die Anatomie des Magens so verändert, dass die Nahrung schneller in den Dünndarm gelangt. Dadurch werden die typischen Symptome des Syndroms hervorgerufen.
Auslöser des Syndroms
Aufnahme einfacher Kohlenhydrate: Die schnelle Aufnahme einfacher Kohlenhydrate, die sehr schnell vom Magen in den Dünndarm gelangen, wie Zucker, Honig, Säfte und Süßigkeiten, kann das Frühdumping-Syndrom auslösen.
Rasche Aufnahme von Kohlenhydraten ins Blut: Ursache des Spätdumpings ist die rasche Aufnahme von einfachen Kohlenhydraten ins Blut, wodurch der Blutzuckerspiegel stark ansteigt und der Körper vermehrt Insulin ausschüttet.
Die Ernährungsgewohnheiten werden nicht angepasst: Nach einer Magen-OP muss darauf geachtet werden, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Wird diese Anpassung nicht beachtet, z.B. durch zu große Portionen oder zu schnelles Essen, kann das Syndrom ausgelöst werden.
Symptome und Formen
Das Dumping-Syndrom lässt sich in zwei Hauptformen unterteilen: Frühdumping und Spätdumping. Die beiden Formen weisen unterschiedliche Symptome und Mechanismen auf, es gibt aber auch eine Reihe von Gemeinsamkeiten.
Frühdumping: Symptome und Mechanismus
Frühdumping tritt innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach einer Mahlzeit auf und wird durch einfache Kohlenhydrate wie Zucker, Honig, Säfte und Süßigkeiten ausgelöst, die sehr schnell vom Magen in den Dünndarm gelangen. Die Symptome von Frühdumping können sein:
Spätdumping tritt 1-3 Stunden nach einer Mahlzeit auf und wird durch die rasche Aufnahme einfacher Kohlenhydrate ins Blut verursacht. Die Folge ist ein starker Anstieg des Blutzuckerspiegels und die Ausschüttung von Insulin durch den Körper, was wiederum zu einer Unterzuckerung führt. Was die genauen Ursachen sind, ist noch nicht geklärt.
Die Symptome einer späten Unterzuckerung können folgende sein:
Zeitpunkt: Frühdumping tritt unmittelbar nach dem Essen auf, Spätdumping 1-3 Stunden danach.
Auslösende Faktoren: Auslöser des Frühdumpings ist die schnelle Passage der Nahrung durch den Dünndarm, Auslöser des Spätdumpings ist die schnelle Aufnahme der Kohlenhydrate ins Blut.
Symptome: Obwohl einige Symptome, wie z. B. ein Völlegefühl, bei beiden Formen auftreten können, gibt es spezifische Symptome, die jeweils für das Früh- und das Spätdumping charakteristisch sind.
Diagnose
Die Diagnose des Dumping-Syndroms basiert hauptsächlich auf den Beschwerden und der Krankengeschichte des Patienten, insbesondere wenn eine Operation am Magen stattgefunden hat. Zusätzlich werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
Krankengeschichte und körperliche Untersuchung: Der Arzt fragt nach Beschwerden, Ernährungsgewohnheiten und früheren Operationen und führt eine körperliche Untersuchung durch.
Provokationstest: Um die Diagnose zu bestätigen, kann ein Provokationstest durchgeführt werden, der auf der oralen Einnahme von 50 g Glukose basiert und wie folgt aussieht. Demnach liegt ein Dumping-Syndrom vor, wenn nach der Einnahme von Glukose:
- Anstieg der Herzfrequenz um mehr als zehn Schläge pro Minute nach Einnahme von Glukose, - der Hämatokritwert (Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblutvolumen) um mehr als drei Prozent absinkt - die Ausscheidung von Wasserstoff in der Ausatemluft zunimmt(Hinweis auf ein Frühdumping) oder - nach einer anfänglichen Überzuckerung (Hyperglykämie) der Blutzuckerspiegel stark abfällt (Hypoglykämie) oder die typischen Symptome einer Hypoglykämie auftreten (Hinweis auf ein Spätdumping.
Magenspiegelung: Um Magen und Dünndarm zu untersuchen und andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen, kann in manchen Fällen eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt werden.
Fragebögen: Zur Unterstützung der Diagnose können spezielle Fragebögen zur Erfassung der Symptome des Dumping-Syndroms eingesetzt werden.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Bei folgenden Symptomen, insbesondere nach Magenoperationen, sollte ein Arzt aufgesucht werden:
Diese Symptome können Anzeichen für ein Dumping-Syndrom sein, insbesondere in Kombination mit den spezifischen Symptomen des Früh- oder Spätdumpings.
Behandlung
Die Behandlung des Dumping-Syndroms muss individuell erfolgen. Sie muss auf die spezifischen Symptome und Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sein. Die Therapie kann von Ernährungsempfehlungen über eine medikamentöse Behandlung bis hin zu chirurgischen Eingriffen in schweren Fällen reichen.
Ernährungsempfehlungen
Der erste Schritt bei der Behandlung des Dumping-Syndroms ist häufig eine Anpassung der Ernährung. Hilfreich können folgende Ernährungsempfehlungen sein:
Einfache Kohlenhydrate meiden: Der Verzicht auf Zucker, Honig, Säfte und Süßigkeiten kann die Beschwerden lindern.
Kleinere und häufigere Mahlzeiten: Die Nahrung in kleinere, häufigere Mahlzeiten aufzuteilen, kann helfen, den Verdauungstrakt zu entlasten.
Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten kann zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beitragen.
Flüssigkeitszufuhr: Während der Mahlzeiten sollte nicht getrunken werden.
Behandlung mit Medikamenten
In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung zur Linderung der Symptome erforderlich sein:
Octreotid: Das Medikament Octreotid kann zur Verlangsamung der Magenentleerung und zur Linderung der Symptome verschrieben werden.
Antidiabetika: Medikamente wie Acarbose können hilfreich sein, um den Blutzuckerspiegel bei Patienten mit wiederholter Unterzuckerung zu kontrollieren.
Operation bei schweren Fällen
Ein chirurgischer Eingriff kann in Betracht gezogen werden, wenn Ernährungsumstellung und Medikamente nicht ausreichen, um die Symptome zu lindern:
Rekonstruktive Chirurgie: Bei Patienten, die unter einem schweren Dumping-Syndrom leiden, das nicht erfolgreich behandelt werden kann, kann eine nachträgliche Korrektur vorgenommen werden: Der Billroth-II-Magen wird in einen Billroth-I-Magen umgewandelt, indem der Magenstumpf direkt mit dem Zwölffingerdarm verbunden wird. Durch diese spezielle Operation ist es möglich, die Anatomie des Magens zu korrigieren und seine normale Funktion wiederherzustellen.
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