Der menschliche Sehapparat setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die uns in ihrer Gesamtheit die visuelle Wahrnehmung unserer Umwelt ermöglichen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sind das Auge, die Sehnerven und das Gehirn auf Höchstleistung getrimmt. Leider sind sie jedoch auch anfällig gegenüber Störungen, die ihre reibungslose Funktion empfindlich beeinträchtigen können. Nach operativen Eingriffen am Kopf kommt es deshalb immer wieder zu Sehstörungen wie dem Doppeltsehen, die permanent oder zeitlich begrenzt auftreten.
Doppelbilder können durch Gehirntumore oder Tumore in der Augenhöhle verursacht werden, die auf das Auge, die Hirnnerven oder am Sehprozess beteiligte Gehirnregionen drücken. Nach der Entfernung des Tumors stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Doppelbilder von selbst wieder verschwinden. Dieser Prozess der spontanen, von außen nicht beeinflussten Selbstheilung kann jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. In manchen Fällen wird das Sehen von Doppelbildern aber auch erst durch die Entfernung eines Tumors oder durch eine andere Operation im Hirnbereich oder am Kopf ausgelöst.
Neben Verletzungen am Auge, an den Sehnerven oder den beteiligten Regionen des Gehirns kann auch schon die Veränderung deren unmittelbarer Umgebung ausreichen, um die Sehstörungen auszulösen. In vielen Fällen verschwinden die Symptome wie Schleier-oder Doppeltsehen von selbst wieder. Der Genesungsprozess erfordert einige Geduld und kann sich bis zu einem Jahr hinziehen.
Auch nach einer LASIK-OP, die dem Zweck dient, die Sehkraft zu verbessern, kann es zur unerwünschten Beeinträchtigung des Sehvermögens kommen. Beschwerden wie Kontrastverlust oder das Auftreten von Halos und Doppelbildern treten nach LASIK-Behandlungen vergleichsweise häufig auf. Sie sind jedoch bei den meisten Patienten bereits nach drei Monaten verschwunden. Spätestens nach sechs Monaten liegt die Wahrscheinlichkeit, unter OP-bedingten Sehstörungen zu leiden, bereits unter einem Prozent.
Im Verlauf einer Schiel-Operation wird die Fehlstellung eines Auges oder beider Augen operativ korrigiert. Um die Augen in eine parallele Position zu bringen, werden einzelne Augenmuskeln gekürzt. Auch die Ansatzpunkte der Muskulatur können in einem gewissen Rahmen verändert werden. Nach der Operation kommt es nicht selten zum vorübergehenden Auftreten von Doppelbildern, die jedoch im Laufe der Zeit von selbst abklingen sollten. Unterstützend kann auch die Hilfe eines Orthoptisten in Anspruch genommen werden, der auf die Behebung derartiger Sehstörungen spezialisiert ist.
aktualisiert am 18.01.2016