HbA1c ist die Abkürzung für die Bezeichnung Hämoglobin A1C. Hämoglobin ist der rote Farbstoff im Blut, der ihm auch seine charakteristische Farbe gibt. Besonders für den Sauerstofftransport ist das Hämoglobin sehr wichtig. Er bindet Sauerstoff und transportiert ihn zur Lunge und zu unseren Organen. Das HbA1c ist ein glykosyliertes Hämoglobin, also "verzuckertes" Hämoglobin. Dieser Wert spielt eine Rolle bei der Langzeitbetreuung von Diabetikern. Deshalb wird er auch als Blutzuckergedächtnis oder Langzeitblutzucker bezeichnet. Ist der Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum hoch, dann binden sich auch mehr Blutzuckermoleküle mit dem Hämoglobin. Der HbA1c-Blutwert steigt.
Der Anteil des glykosylierten Hämoglobins ist normalerweise unter 6 Prozent des Gesamthämoglobins. Das bedeutet, dass ungefähr 6 Prozent des gesamten Hämoglobins an einem Zuckermolekül gebunden sind. Die Konzentration des HbA1c-Wertes liefert dem Arzt Informationen über die zurückliegenden acht bis zwölf Wochen. Diese Aussage ist möglich, weil die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) eine Lebenszeit von ungefähr drei Monaten haben. Kurzfristige Blutzuckerschwankungen haben keinen Einfluss auf diesen Wert. Dadurch lässt sich beurteilen, wie gut der Diabetes in den letzten zwei bis drei Monaten eingestellt war.
Der HbA1c-Blutwert wird unterschiedlich bewertet. Einig ist man sich darüber, dass ein Wert unter 6 bis 6,5 Prozent sehr gut ist. Ist das HbA1c unter 6,5 Prozent, dann liegt kein diabetischer Zustand vor, bzw. ist der Diabetes sehr gut eingestellt.
Bei einem Typ-1-Diabetes empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft HbA1c-Werte unter 7,5 Prozent (58 mmol/mol), vorausgesetzt dieser Wert ist ohne schwerwiegende Unterzuckerungen oder anderen Nebenwirkungen erreichbar. Das Ziel beim Typ-2-Diabetes ist ein Wert zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent (48 und 58 mmol/mol). Die Werte sollen auch aus Gründen der Motivation mit dem Patienten individuell vereinbart werden. Nur wenn der Patient aktiv mitarbeitet, sind Langzeiterfolge möglich. Gleichzeitig gilt es, die Lebensumstände des Patienten zu berücksichtigen und Nebenwirkungen, wie eine Unterzuckerung (Hypoglykämie), zu vermeiden.
Der Prozentwert kann durch eine Formel in mmol/ml umgewandelt werden. Die Formel lautet:
Hämoglobin A1c in mmol/mol Hb ((IFCC-Einheit) = (%HbA1c -2,152) : 0,09148
Hier eine Übersicht wie sich diese Werte gegenüber verhalten:
HbA1c (alter Wert in Prozent) HbA1c (neuer Wert in mmol/mol)
Bei der Diabetes-Therapie ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken, um Spätfolgen der Erkrankung zu vermeiden. Der HbA1c-Wert ist ein Indikator dafür. Ebenso wichtig ist es, Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Nur so lassen sich Spätfolgen vermeiden. Der HbA1c-Wert hilft bei der langfristigen Betreuung von Diabetes-Patienten.
Zu den Spätfolgen gehören:
- Arteriosklerose und Herzinfarkt
- diabetische Nephropathie
- diabetische Polyneuropathie
- diabetischer Fuß
Der Hb1Ac-Wert ist ein guter Indikator für den langfristigen Verlauf einer Therapie. Studien haben gezeigt, dass Diabetiker, die ihren HbA1c-Wert um nur 1% (11 mmol/mol) senken, davon stark profitieren können. Sie haben ein um 25 Prozent geringeres Risiko an einer diabetischen Retinopathie oder an einer diabetische Neuropathie zu erkranken. Ebenso sinkt das Risiko an grauem Star zu erkranken oder ein Herzversagen zu erleiden.
aktualisiert am 07.10.2023