LADA ist eine Form von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults) wird zum Diabetes Typ 1 gezählt, tritt allerdings erst bei Erwachsenen etwa ab 35 Jahren in Erscheinung. Üblicherweise tritt ein Diabetes Typ 1 bei Jugendlichen oder Kindern in Erscheinung. Daher werden viele Betroffene mit LADA zuerst fälschlicherweise als Typ-2-Diabetiker diagnostiziert. Nach Schätzungen könnten um die zehn Prozent der Patienten, die mit der Diagnose Diabetes Typ 2 leben, in Wahrheit den LADA-Diabetes haben.
LADA entsteht, wie die gewöhnliche Verlaufsform eines Diabetes mellitus Typ 1, wenn das Immunsystem sich gegen Zellen richtet, die das Hormon Insulin produzieren. LADA ist somit eine Autoimmunkrankheit.
In der Bauchspeicheldrüse finden sich sogenannte Beta-Zellen in verstreuten Bereichen, den Langerhans-Inseln. In den Beta-Zellen (β-Zellen) wird das Insulin hergestellt, das als wichtigste Funktion die Senkung des Blutzuckerspiegels hat. Greift das Immunsystem die Beta-Zellen an, werden nach und nach mehr Zellen geschädigt. Die Bauchspeicheldrüse kann immer weniger Insulin produzieren. Schließlich kommt es zum Bild eines Diabetes Typ 1 beziehungsweise eines LADA.
Verantwortlich für die Reaktion des Immunsystems auf die Beta-Zellen sind Antikörper (Autoantikörper). Bei LADA handelt es sich am häufigsten um die sogenannten GAD-Antikörper. ICA (Inselzellen-Antikörper) kommen ebenfalls vor.
Zu Beginn ähnelt LADA meist einem Typ-2-Diabetes. Patienten merken erst einmal wenig außer einigen unspezifischen Symptomen. Dazu können häufiger Durst und vermehrtes Harnlassen, Müdigkeit, trockene Haut, Anfälligkeit gegenüber Infektionen oder Wundheilungsstörungen gehören. Im Verlauf kommt es mehr und mehr zu Symptomen eines Typ-1-Diabetes. Betroffene können deutlicher an Körpergewicht abnehmen, der Harndrang und der Durst verstärken sich, die Patienten haben eine zunehmende Leistungsschwäche und Abgeschlagenheit.
Die Übergänge zwischen Diabetes Typ 1, Typ 2 und LADA sind von den Anzeichen der Erkrankung her fließend. Im Vergleich zu Typ-2-Diabetikern sind Patienten mit LADA meist schlanker und es liegt häufiger eine zusätzliche Autoimmunkrankheit vor. Verglichen mit dem Typ-1-Diabetes entwickelt sich LADA in der Regel langsamer.
LADA stellt Ärzte bei der Diagnose immer wieder vor Probleme. Weil dieser Diabetes erst im Erwachsenenalter eintritt, wird er häufig mit einem Diabetes Typ 2 verwechselt. Die Zuckerkrankheit allgemein wird durch Blutzuckerbestimmungen und die Messung des Zuckergehalts des Urins festgestellt. Die Bestimmung vonHbA1c (Langzeitblutzucker) und ein Glucose-Toleranz-Test sind weiterhin aufschlussreich.
Hinweisgebend für LADA ist das Beschwerdebild mit Besonderheiten, die oft zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2 liegen. Der Nachweis von entsprechenden Autoantikörpern erhärtet die Diagnose.
Grundsätzlich entspricht die Behandlung von LADA der Therapie der anderen Diabetes-Typen. Anders als beim klassischen Typ-1-Diabetes muss LADA anfangs oft nicht mit Insulin behandelt werden. Die Patienten nehmen Diabetesmedikamente (orale Antidiabetika) wie Metformin ein. Hinzu kommt eine Anpassung der Lebensweise mit gesünderer Ernährung und genügend körperlicher Aktivität.
Bei einem Teil der Patienten entwickelt sich der Diabetes so weiter, dass nach Monaten bis Jahren eine Insulinbehandlung notwendig wird. Ein anderer Teil der Betroffenen benötigt später kein Insulin. Je später die Erkrankung losgeht, umso höher sind die Chancen, keine Insulinspritzen anwenden zu müssen. Schlankere Patienten brauchen meist eher Insulin als übergewichtige, ebenso Betroffene mit einem hohen HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker), bestimmten genetischen Besonderheiten oder weiteren Faktoren.
Menschen mit Diabetes (Deutsche Diabete-Hilfe) – Diabetes Typ LADA: https://menschen-mit-diabetes.de/ratgeber/diabetes-typ-lada (online, letzter Abruf: 02.07.2020)
Deximed, Dr. med Susanne Meinrenken – LADA–Diabetes (spät auftretender Typ-1-Diabetes): https://deximed.de/home/b/endokrinologie-stoffwechsel/patienteninformationen/diabetes-typ-1/lada-diabetes/ (online, letzter Abruf: 02.07.2020)
aktualisiert am 02.07.2020