Das Dengue-Fieber wird durch einen Virus verursacht. Die Denguevirus-Infektion ist die häufigste vektor-übertragene (Übertragung eines Krankheitserregers durch ein Tier) Virusinfektion des Menschen. Das Virus wird vor allem durch bestimmte Arten von Stechmücken (Aedes aegypti und manchmal auch Aedes albopictus) übertragen. Früher kam das Dengue-Fieber vor allem in den Städten der Tropen und Subtropen vor, aber in den letzten Jahren hat es sich auch in ländlichen Gebieten und sogar in Ländern ausgebreitet, in denen es früher nicht vorkam.
Es lassen sich vier unterschiedliche DEN-Serotypen (DEN-1 bis DEN-4) unterscheiden, die entweder in abgegrenzten oder überlappenden Endemiezonen vorkommen. In einigen Regionen Südostasiens (zum Beispiel Kambodscha) wurde die gleichzeitige Zirkulation aller vier Serotypen berichtet.
Dengue-Fieber ist vor allem in Südostasien, in Teilen von Asien wie Pakistan, Afghanistan und Indien, in Süd- und Mittelamerika, in Teilen des Pazifischen Ozeans wie Neukaledonien und Hawaii, in Afrika und in Australien weit verbreitet.
Die Ausbreitung des Dengue-Fiebers wird durch den Klimawandel beeinflusst.
Die Mücken, die das Virus übertragen, können sich aufgrund steigender Temperaturen, Hitzewellen und Überschwemmungen in neuen Gebieten ansiedeln. So hat sich die Mücke Aedes albopictus in den letzten zehn Jahren in fünf weiteren europäischen Ländern angesiedelt und die Zahl der Regionen, in denen sie vorkommt, hat sich verdreifacht.
Fast vier Milliarden Menschen auf der Welt leben in Gebieten, in denen das Risiko einer Infektion mit dem Dengue-Virus hoch ist.
Jedes Jahr infizieren sich etwa 400 Millionen Menschen mit dem Virus, wobei in den meisten Fällen keine oder nur leichte Symptome zu beobachten sind. Ein sehr kleiner Teil der Infizierten entwickelt eine schwere Form der Krankheit.
Dengue-Fieber wird durch infizierte Mückenweibchen auf den Menschen übertragen. Infiziert sind vor allem Aedes albopictus und Aedes aegypti.
Nach dem Stich von Mücken der Gattung Aedes (A. aegypti, A. albopictus) beginnt die Erkrankung nach 1- bis 12-tägiger Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit) mit grippeähnlichen Symptomen. Meistens istdie Inkubationszeit zwischen 3 und 7 Tage.
Das Dengue-Fieber tritt in drei Hauptformen auf:
Das klassische Dengue-Fieber ist eine selbstlimitierende, kurzdauernde Erkrankung, die mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Myalgien (Muskelschmerzen), Arthralgien (Gelenkschmerzen), Exanthem (Hautausschlag) und Lymphknotenschwellung einhergeht.
Charakteristisch ist die sog. Dengue-Trias: Fieber, Hautausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- und Gelenkschmerzen.
Die meisten Patienten sind nach einigen Tagen wieder genesen.
Beim hämorrhagischen Dengue-Fieber kommt es zudem zu unterschiedlich stark ausgeprägten hämorrhagischen Symptomen, wie Petechien (stecknadelkopfgroße Blutungen), Melaena (schwarz gefärbter Stuhl), Epistaxis (Nasenbluten) und Ekchymosen (kleinflächige, fleckenförmige Blutung der Haut).
Verursacht sind die Hämorrhagien (Blutungen) durch eine Thrombozytopenie (Abnahme der Blutplättchen) sowie eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße und Blutungen.
Das Dengue-Schock-Symptom tritt nur in wenigen Fällen auf.
Schwere Verläufe sind insgesamt selten (ca. 5 %). Bei Reiserückkehrern liegt der Anteil bei 0,3 %. Unbehandelt liegt die Sterblichkeit bei schweren Verläufen bei etwa 13 %. Das Risiko eines schweren Verlaufs ist bei einer Zweitinfektion etwa 9-mal höher als bei einer Erstinfektion.
Nach einer Infektion entwickelt sich in der Regel eine lebenslange Immunität gegen den spezifischen Serotyp. Gegen die anderen drei Serotypen besteht eine Kreuzimmunität von etwa sechs Monaten. Danach ist eine Neuinfektion mit einem anderen Serotyp möglich.
Das Risiko für Reisende, an Dengue-Fieber zu erkranken, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Bei Reisenden, die seltener mit dem Virus in Kontakt kommen, sind schwere Denguefälle oder Todesfälle durch Denguefieber sehr selten.
Die Diagnose von Dengue-Fieber kann schwierig sein, insbesondere in den frühen Stadien, da die anfänglichen Symptome unspezifisch sind. Um Dengue von anderen ähnlichen Viruserkrankungen wie Chikungunya-Fieber, Gelbfieber, West-Nil-Virusinfektion oder Malaria zu unterscheiden, ist ein virologischer Nachweis des Dengue-Virus erforderlich.
Insbesondere zu Beginn der Erkrankung muss differentialdiagnostisch, oft auch wegen überlappender Endemiegebieten, immer eine Malaria ausgeschlossen werden. Auch andere Virusinfektionen müssen ausgeschlossen werden: Chikungunya-Fieber, Gelbfieber, West-Nil-Virus.
Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Dengue-Virus. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung der Symptome.
Die Behandlung des Dengue-Fiebers ähnelt bei leichtem Verlauf der Behandlung einer gewöhnlichen Grippe.
Wegen des erhöhten Blutungsrisikos sollte auf nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Thrombozytenaggregationshemmer wie Ibuprofen, Diclofenac und Aspirin verzichtet werden.
Bei einem schweren Verlauf des Dengue-Fiebers, der durch Symptome wie Schock, starken Blutdruckabfall und Blutungen gekennzeichnet ist, ist eine sofortige Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich:
Reisende in Dengue-Risikogebieten sollten sich unbedingt vor Mückenstichen schützen. Die Mücken können sowohl tagsüber als auch nachts aktiv sein:
In Europa sind zwei Impfstoffe gegen Dengue-Fieber zugelassen:
Robert Koch-Institut. (2023, 30. November). Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Dengue und zur Impfung. Abgerufen von https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Dengue/FAQ-Liste.html, (online, letzter Aufruf: 07.12.23).
aktualisiert am 07.12.2023