Kinder sind besonders häufig von Dellwarzen betroffen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die lästigen Warzen von einer Viruserkrankung ausgelöst werden (Molluscum contagiosum). Immerhin sind Dellwarzen ansteckend, wobei die Übertragung nach dem Prinzip einer Schmierinfektion erfolgt. Vor allem im Schwimmbad verbreiten sich die Erreger schnell.
Ob im Gesicht, an den Augenlidern, am Brustkorb, in den Kniekehlen, unter den Achseln oder im Genitalbereich, Dellwarzen bei Kindern können an den unterschiedlichsten Hautstellen auftreten. Zu sehen sind kleine Knötchen, die in ihrem mittleren Bereich eingedellt sind. Wenngleich sich die meisten Kinder an diesen Warzen nicht stören, empfiehlt sich eine Behandlung, damit eine weitere Ansteckung verhindert wird.
Sowohl der Körper der Kinder als auch die Art der Übertragung der Dellwarzen macht Kinder anfälliger für dieses Leiden, als es bei den meisten Erwachsenen der Fall ist. Das Abwehrsystem von gesunden Erwachsenen kann Viren häufig besser bekämpfen als das von Kindern. Immerhin befindet sich das kindliche Abwehrsystem noch im Aufbau. Zudem führt die Tatsache, dass es sich um eine Schmierinfektion handelt, dazu, dass Kinder sich besonders leicht anstecken.
Die meisten Kinder fassen in ihrem Umfeld mehr und andere Gegenstände an, als es ein Erwachsener tun würde. Kleine Kinder stecken diese Gegenstände auch in den Mund. Diese Neugierde der Kinder führt dazu, dass es viel mehr potentielle Kontaktpunkte mit dem Dellwarzen-Erreger gibt. Zusätzlich fangen sich Kinder Dellwarzen besonders oft im Schwimmbad ein. Dort kann sich der Erreger über Handtücher, andere Gegenstände, über direkte Körperkontakte oder über das Wasser verbreiten.
Außerdem weicht das Planschen im Wasser die Haut der Kinder stark auf. Dies führt zu einer weiteren Voraussetzung dafür, dass sich die Kinder mit Dellwarzen infizieren können. Immerhin benötigt der Erreger eine Pforte, über die er in die tieferen Hautschichten eindringen kann. Dies kann zum Beispiel schwach gewordene Haut wie im Schwimmbad sein, oder die Erreger finden ihren Weg durch kleine Hautverletzungen.
Darüber hinaus sind Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen Orte, an denen es leicht zu einer Übertragung der Dellwarzen-Viren kommen kann. Innerhalb des familiären Umfelds kann sich das Virus ebenso verbreiten.
Vor allem Kinder mit einer Abwehrschwäche sind gefährdet. Bei ihnen können sich die Dellwarzen zu Hunderten am kindlichen Körper bilden, sodass aus den Warzen regelrechte Ekzeme werden. Daher ist eine sofortige Behandlung so wichtig.
Der Inhalt der Dellwarzen ist äußerst ansteckend. Daher sollten die Eltern der betroffenen Kinder zeitnah eine Behandlung einläuten, selbst wenn ihr Kind nicht unter den Warzen leidet. In Bereichen wie unter den Achseln oder in den Kniekehlen wirkt ein mechanischer Druck auf die Warzen ein. Das lässt ihren Inhalt leichter austreten. Kratzt sich das Kind an den Warzen oder bemerkt es eine offene Warze und wischt den Inhalt mit der Hand weg, wird das zum Problem.
Nun kann sich der infektiöse Inhalt der Warzen verteilen. Dies birgt nicht nur eine Gefahr der Ansteckung für andere Menschen. Vielmehr können sich Wochen später auch am Kinderkörper neue Dellwarzen bilden – und zwar an anderen Körperstellen, mit denen die verunreinigten Finger in Kontakt kamen. Wann immer die Eltern bemerken, dass der Inhalt der kindlichen Dellwarzen ausgetreten ist, tun sie gut daran, Einmalhandschuhe zu tragen, wobei Handschuhe bei jeder Dellwarzen-Behandlung ein Muss sind.
Außerdem gilt es, die Haut der Kinder gut zu pflegen. Denn trockene Haut begünstigt die Verbreitung der Warzen, da die Haut dann eher kleine Risse bildet. Diese Risse sind wiederum ideale Eintrittspforten für den Erreger. Die richtige Hautpflege stellt daher eine gute Vorbeugung dar.
Aufgrund der Ansteckungsgefahr schicken einige Kindergärten die betroffenen Kinder nach Hause. Dies ist allerdings nicht notwendig, der Kindergarten oder die Schule kann weiter besucht werden. Vorhandene Dellwarzen sind bei den Betroffenen jedoch abzudecken und ist es sinnvoll, den unmittelbaren Kontakt zu anderen Kindern während der Erkrankung zu meiden. Eltern sollten auch darüber informieren, dass ihr Kind an Dellwarzen leidet.
Für welche Behandlung sich die betroffenen Familien auch entscheiden, es empfiehlt sich auf jeden Fall, vermehrt auf die Hygiene zu achten. Ältere Kinder sollten von ihren Eltern dazu angehalten werden, die Warzen auf keinen Fall auszudrücken oder aufzukratzen. Handtücher, Waschlappen und andere Gebrauchsgegenstände sind nur von den betroffenen Kindern zu nutzen und nicht mit anderen Familienmitgliedern zu teilen. Sonst könnte der Kontakt mit dem Erreger über ein Handtuch dazu führen, dass sich auch andere Personen im Haushalt anstecken.
Dellwarzen sind vom Arzt problemlos zu behandeln, indem er sie mit einer Kürette (scharfem Löffel) abträgt oder indem er sie ausdrückt. Gerade dann, wenn Kinder von vielen Dellwarzen geplagt werden, werden Eltern häufig von einem Arzt angelernt. Der Arzt zeigt den Erziehungsberechtigten, wie sie mit dem scharfen Instrument gegen einige ausgewählte Warzen vorgehen können. Nachdem die Eltern die richtige Technik erlernt haben, setzen sie die Behandlung der restlichen Dellwarzen zuhause fort. Da Eltern sich besondere Mühe geben, ihrem Nachwuchs keine Schmerzen zuzufügen, ist dies für die Kinder unter Umständen sogar angenehmer als die Behandlung beim Arzt.
Mit Hilfe einer scharfen Kürette, die in der Apotheke erhältlich ist, lassen sich die Warzen abschaben. Zuvor ist es sinnvoll, eine lokal betäubend wirkende Creme auf die betroffenen Hautstellen aufzutragen. Damit lassen sich die kleinen Warzen ohne Schmerzen entfernen. Da die Betäubungslotion nicht verschreibungspflichtig ist, ist der Gang zum Arzt nicht zwingend erforderlich, sofern die Eltern bereits wissen, wie sie vorgehen müssen. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Dellwarzen mit einer Kanüle anzuritzen. Dann lassen sich die Warzen ausdrücken, wobei das Tragen von Handschuhen an dieser Stelle besonders von Bedeutung ist. Kleine Blutungen sind im Rahmen der Behandlung als normal anzusehen. Ein einfaches Pflaster sollte ausreichen, um gegen diese Blutungen vorzugehen.
Dabei sind die Entfernung oder das Ausdrücken der Warzen nicht zwingend vonnöten. Vielmehr können sich die betroffenen Eltern auch für eine medikamentöse Therapie entscheiden. Das ist besonders ratsam, wenn sie sich die Entfernung der Dellwarzen nicht selbst zutrauen. Im Rahmen dieser Therapie gilt es, zweimal täglich eine Kaliumhydroxid-Lösung auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Darauf reagiert die Haut mit einer leichten Entzündungsreaktion, woraufhin die Dellwarzen anschließend binnen weniger Tage abheilen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Dellwarzen beim Arzt vereisen zu lassen. Dies geschieht unter Verwendung von flüssigem Stickstoff. Diese Therapie wird als Kryotherapie bezeichnet. Nach 10 bis 14 Tagen fallen die behandelten Warzen von alleine ab.
Bei Kindern, besonders bei kleinen Babys, möchten Eltern die Dellwarzen oft nur ungerne abschaben. Viele Eltern wünschen sich daher natürliche Behandlungsmöglichkeiten. Die Behandlung mit Hausmitteln ist nicht nur in Form von Schöllkraut, das in der Apotheke erhältlich ist, möglich. Essig, Knoblauchbrei oder Zitronensaft lassen sich ebenfalls auf die Dellwarzen auftragen. Diese Mittel sollen den natürlichen Heilungsprozess ankurbeln.
Weiterhin stellt die Alternativmedizin diese homöopathischen Mittel bereit, die gegen Dellwarzen eingesetzt werden:
Bei Kindern, die von sehr vielen Dellwarzen mit einem ekzemartigen Auftreten betroffen sind, empfiehlt sich die reine Behandlung mit Hausmitteln nicht. Vielmehr gilt es, einen Arzt bei einem schweren Fall von Dellwarzen zu konsultieren. Generell tun Eltern gut daran, einen Arzt aufzusuchen, wenn ihr Kind zum ersten Mal von Dellwarzen betroffen ist, auch weil der erfahrene Mediziner die Erkrankung leicht erkennen und von anderen Warzen unterscheiden kann. Ab der zweiten Infektion wissen die Eltern dann bereits, was zu tun ist, und können ihr Kind leichter selbst behandeln.
aktualisiert am 05.12.2022