Ob Dellwarzen überhaupt behandelt werden sollten, ist eine Frage, die die Ärzte durchaus verschieden beantworten. Es gibt nicht wenige Mediziner, die ihren Patienten eine Strategie des Abwartens ans Herz legen. Häufig bilden sich diese Warzen nach mehreren Monaten von alleine zurück. Frühzeitig Medikamente und andere Mittel gegen Dellwarzen einzusetzen, kann dennoch ratsam sein. Dies ist auf die Gefahr der Ausbreitung sowie den Leidensdruck, den viele Patienten verspüren, zurückzuführen.
Zur Behandlung der Dellwarzen können im Wesentlichen die folgenden verfügbaren Behandlungsoptionen eingesetzt werden:
Es herrscht kein eindeutiger Konsens darüber, welches die beste Behandlungsmethode ist. Wohl aber gibt es Therapiemethoden, die für Kinder weniger gut geeignet sind. Dies gilt zum Beispiel für die Entfernung der Dellwarzen mit einer Kürette. Diese Methode gilt als vergleichsweise schmerzhaft. Das kann besonders im Vergleich zu der Medikamententherapie mit Hilfe topisch aufzutragender Wirkstoffe festgestellt werden.
Allerdings gilt es zu bedenken, dass die relativ schmerzhafte Kürettentherapie die Dellwarzen sofort beseitigt. Die Therapie mit Medikamenten in Form von Salben nimmt hingegen wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Die Wirksamkeit, die Behandlungsdauer und die Nebenwirkungen sowie mögliche Schmerzen sind bei der Wahl der passenden Therapie demnach von Bedeutung.
Diese Therapie zur Ausschabung beseitigt Dellwarzen besonders schnell und kostengünstig. Sie kommt zusammen mit einer örtlichen Betäubung gegen die Schmerzen zum Einsatz. Bei der Kürettage handelt es sich um eine der am häufigsten genutzten Therapiemöglichkeiten bei diesem Krankheitsbild. Bei der verwendeten Ringkürette handelt es sich um eine Art scharfen Löffel. Die Kürette lässt sich öffnen, um den Warzenkern, in dem sich das virale Material befindet, zu entfernen.
Zur Schmerzlinderung bei diesem Eingriff muss nicht unbedingt eine örtliche Betäubung in Form einer Spritze, vor der viele Patienten Angst haben, zum Einsatz kommen. Vielmehr wird der Arzt häufig eine Creme oder ein Gel mit Licodain oder mit Prilocain verwenden. Nach 30 bis 45 Minuten Einwirkzeit ist die gewünschte Betäubung erreicht. Unter Verwendung solch einer Creme können sogar Eltern die Warzen ihrer Kinder eigenständig entfernen. Dazu sollten sie die erforderliche Technik jedoch erst von medizinischem Fachpersonal erlernen. Im Genitalbereich und Gesicht werden Eltern bei Dellwarzen besser nicht tätig. Außerdem sind mögliche Nebenwirkungen zu bedenken wie Blutungen oder Infektionen.
Je schwerwiegender der ursprüngliche Befund ausfällt, desto eher ist mehr als eine Behandlung erforderlich. Meist müssen maximal drei Behandlungen durchgeführt werden, um alle Dellwarzen erfolgreich zu entfernen. Das Öffnen der Dellwarzen mit einer sogenannten Eihautpinzette ist ähnlich wirksam. Eine örtliche Betäubung ist bei diesem Ansatz gleichermaßen unerlässlich. Bei beiden Behandlungsmethoden sind kleine Narben allerdings im Rahmen des Möglichen. Im Anschluss an die Behandlung ist es enorm wichtig, die behandelten Stellen zu desinfizieren. Sonst ist ein erneutes Auftreten von Dellwarzen eventuell auch an anderen Körperstellen möglich.
Bei der Behandlung von Besenreisern, Narben und Feuermalen kommen oftmals gepulste Farbstofflaser zum Einsatz. In einem Großteil der Fälle ist nur eine Laserbehandlung ausreichend, um den Dellwarzen den Garaus zu machen. Allerdings sind die möglichen Nebenwirkungen zu bedenken:
Neben den gepulsten Farbstofflasern stehen auch Abtragungslaser zur Beseitigung von Dellwarzen bereit.
Bei beiden Arten der Lasertherapie handelt es sich allerdings um recht teure Verfahren. Die gesetzlichen Krankenkassen kommen meist nicht für diese Art der Warzenbeseitigung auf.
Sofern die Vereisung, die sogenannte Kryotherapie, gegen Dellwarzen zum Einsatz kommt, sind meist mehrere Sitzungen vonnöten. Das Vereisen der Dellwarzen ist für viele Patienten zudem schmerzhaft. Wenngleich diese Therapie vergleichsweise oft Verwendung findet, fehlen ausreichende Studien, welche die Wirksamkeit dieses Ansatzes belegen. Das Risiko der folgenden Nebenwirkungen ist gleichzeitig hoch, weshalb nur wenige Patienten diesen Weg gehen werden:
Bei der topischen Behandlung kommt eine Salbe oder eine Tinktur zum Einsatz, die Wirkstoffe gegen die Dellwarzen enthält. Abhängig von der Art des verwendeten Wirkstoffs reicht ein einmaliges Auftragen oder das Mittel muss wiederholt zum Einsatz kommen. Ein handfester Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die Betroffenen oder die Eltern der Patienten die Behandlung in Eigenregie durchführen können. Dabei können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Die Liste der verfügbaren Wirkstoffe gegen Dellwarzen ist vergleichsweise lang. Zu den Therapiemethoden der Wahl gehört die Anwendung von Kaliumhydroxid (Kalilauge), das in Form einer Lösung äußerlich aufgebracht wird. Sofern Kaliumhydroxid oder auch der Wirkstoff Salizylsäure gegen Dellwarzen im Einsatz sind, kommt es zu einer Abschälung der obersten Hautschicht. Neben einer Lösung stehen diese Mittel als Gel sowie als Pflaster bereit. Allerdings dauert es rund vier Wochen, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Kaliumhydroxid muss zweimal täglich auf die Warzen aufgetragen werden. Dieses Mittel ruft eine Entzündungsreaktion hervor, bei der das körpereigene Immunsystem aktiviert wird und gegen die Warzen angeht.
Retinoide wie Tretinoin wirken ähnlich gut wie Kaliumhydroxid gegen Dellwarzen. Die Retinoide werden in der Dermatologie auch bei einigen anderen Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Hautkrebs eingesetzt. Ebenso kann Wasserstoffperoxid gegen Dellwarzen zum Einsatz kommen. Der genaue Wirkmechanismus dieses Mittels ist jedoch noch nicht hinreichend bekannt. Ein gutes Ergebnis bei diesem Wirkstoff ist oft schon nach einer Woche zu erwarten.
Silbernitrat kommt in 10 bis 14 Tagen gegen Dellwarzen an. Allerdings besteht die Gefahr, dass es zu Verfärbungen sowie zu Verbrennungserscheinungen der behandelten Areale kommen könnte. Nichtsdestotrotz konnte eine hohe Wirksamkeit, oft nach nur einer Anwendung, bei vielen Patienten nachgewiesen werden.
Cantharidin ist eine Substanz, die mit einer zellzerstörenden Wirkung die Dellwarzen bekämpft. Während dieser Wirkstoff hierzulande nicht verfügbar ist, ist dieses Mittel in den Vereinigten Staaten von Amerika häufig im Einsatz und kann gegebenenfalls von dort importiert werden. Dass sich eine Hautblase bildet und es zu einer Ablösung der oberen Hautschicht beim Einsatz dieses Mittels kommt, erklärt, wie der Wirkstoff gegen Dellwarzen angeht. Brennen, Juckreiz und Schmerzen können im Rahmen dieser Therapie auftreten.
Ebenso besteht die Möglichkeit, auf ein Mittel zurückzugreifen, welches das Immunsystem steuert. Dazu gehört Imiquimod. Diese Substanz setzt einen Impuls, damit die Hautzellen Substanzen bilden, die gegen die Dellwarzen immunologisch wirksam sind. Im Gegensatz zu einigen anderen Erkrankungen wie (echten) Warzen oder Basaliom hat Imiquimod aber für Dellwarzen keine Zulassung. Um die gewünschte Wirksamkeit zu erzielen, muss die Imiquimod-Creme über einen Zeitraum von vielen Wochen aufgetragen werden. Zusätzlich sind die möglichen Nebenwirkungen von Hautreizungen und Kopfschmerzen bis hin zu grippeähnlichen Beschwerden zu bedenken.
aktualisiert am 05.09.2019