Dellwarzen sind eine Form von Warzen der Haut, die durch das Virus MCV (Molluscum-contagiosum-Virus) verursacht werden und als kleine Erhebungen mit einer Delle auffällig werden. Der medizinische Fachbegriff der Dellwarzen lautet Molluscum contagiosum (oder in der Mehrzahl Mollusca contagiosa) - im Deutschen werden sie daher manchmal auch als Mollusken bezeichnet. Im englischsprachigen Raum werden Sie auch als water warts bezeichnet.
Am häufigsten sind die Dellwarzen bei Kindern und Jugendlichen, sie können aber auch bei Erwachsenen vorkommen. Bei Männern treten sie zudem öfter auf als bei Frauen. Die Dellwarzen sind in der Regel harmlos, außer bei manchen Patienten mit sehr geschwächtem Immunsystem. Die Dellwarzen (Mollusca contagiosa) müssen nicht immer behandelt werden, sinnvoll ist das Auftragen von Mitteln wie Vitamin-A-Säure oder die chirurgische Entfernung über einen kleinen Eingriff. Um zu verhindern, dass die Dellwarzen sich weiter ausbreiten, sollten Betroffene die Veränderungen nicht berühren und vor allem nicht aufkratzen.
Die Dellwarzen sind die Erscheinungsform einer Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus (MCV). Dieses Virus gehört zur Familie der Pockenviren (Poxviren) und kann auch als Poxvirus mollusci bezeichnet werden.
Die Übertragung des Virus geschieht in der Regel durch direkten Kontakt. Erkrankte kratzen sich an den juckenden Dellwarzen und reißen die Haut dabei auf. Die Viren gelangen nach außen und können an die Haut anderer Personen gelangen. Erwachsene stecken sich häufig über sexuelle Aktivitäten an den Dellwarzen an. Außer bei einer direkten Berührung können die Dellwarzen-Viren aber auch über verunreinigte Gegenstände an andere Menschen übertragen werden (Schmierinfektion), nicht selten z. B. in Schwimmbädern. Die Mollusken sind sehr ansteckend. Ist die Haut vorgeschädigt, dann können die Viren leichter eindringen als bei völlig intakter Haut und die Infektion verursachen. Warme Feuchtigkeit fördert ebenfalls die Ansteckung.
Eine Immunschwäche begünstigt die Erkrankung mit Dellwarzen. Auch der Verlauf kann durch eine schlechte Immunsituation verschärft werden. Zu den Betroffenen gehören beispielsweise Patienten mit einer HIV-Infektion beziehungsweise AIDS, Patienten mit bösartigen Tumoren oder Patienten, die mit Medikamenten behandelt werden, die das Immunsystem gezielt herunterfahren (Immunsuppressiva). Auch eine atopische Dermatitis (Neurodermitis) begünstigt die Entstehung von Dellwarzen.
Der Zeitraum zwischen Infektion und den ersten Krankheitszeichen (Inkubationszeit) liegt im Durchschnitt bei einigen Wochen, variiert aber stark. Da das Virus MCV so ansteckend ist, können sich beispielsweise große Teile von Schulklassen oder Kindergartenkindern im Sinne einer Epidemie an Dellwarzen infizieren.
Dellwarzen (Mollusca contagiosa) nehmen als winzige Erhebungen auf der Haut ihren Anfang. Zuerst haben sie etwa Stecknadelkopfgröße. Sie können etwas größer werden, der Durchmesser bleibt aber normalerweise im Millimeterbereich. Im Verlauf zeigt sich auf den perlenartigen Erhebungen eine Einbuchtung, weswegen die Dellwarzen ihren Namen bekommen haben. Die Dellwarzen sind hautfarben bis blassrötlich und fühlen sich derb an. Aus den Mollusken kann der weißliche, breiige Inhalt ausgedrückt werden (welcher allerdings hochgradig ansteckend ist). An den Dellwarzen kann es zu einem Juckreiz kommen, der mitunter heftig sein kann. Selten sind die Befunde auch schmerzhaft.
Die Dellwarzen (Mollusca contagiosa) können an allen Hautstellen auftreten. Gesicht, Hals, Brust, Oberarme und Achseln werden verhältnismäßig häufig befallen, ebenso wie die Intimregion (vor allem nach sexueller Übertragung). Die Mollusken stehen einzeln, in Grüppchen oder in Reihen.
An den Dellwarzen kann sich als Komplikation selten eine Infektion mit Bakterien ergeben (Superinfektion).
Patienten mit einem geschwächtem Immunsystem können an einem besonders schweren Verlauf erkranken, bei dem sich enorm viele der Warzen auf der ganzen Haut verteilen. Es handelt sich dann um ein so genanntes Eczema molluscatum. Auch können bei der Erscheinungsform die einzelnen Dellwarzen besonders groß werden, bis zu einer Ausdehnung von wenigen Zentimetern.
Der Arzt führt eine Anamnese, also eine Befragung des Patienten, durch. Der Patient schildert die Beschwerden, gegebenenfalls die Vorerkrankungen und weitere gesundheitliche Besonderheiten. Die Erkrankung Dellwarzen kann vom Arzt meist schon vom Aussehen der Befunde und von den Symptomen her festgestellt werden.
Anhand des Aussehens können Ärzte recht leicht feststellen, ob es sich um Dellwarzen handelt.
Die Diagnose kann auch mit einem Antikörpertest gestellt werden, die Antikörper gegen die Molluscum-contagiosum-Viren nachweisen. Ebenfalls ist eine mikroskopische Untersuchung von Gewebe der Warzen aussagekräftig, das in einer Probeentnahme (Biopsie) gewonnen werden kann. Hiermit ist in Zweifelsfällen ein Ausschluss von anderen Erkrankungen, zum Beispiel Warzen anderer Ursache oder auch Hautkrebs, möglich.
Einige andere Hauterkrankungen können den Dellwarzen ähneln. So können Dellwarzen zunächst mit anderen Warzen wie gewöhnlichen Warzen (Verruca vulgaris), Feigwarzen (Condyloma accuminata) oder Dornwarzen verwechselt werden. Auch Fettknötchen der Haut (Xanthome) können so aussehen. In wenigen Fällen können Hauttumore im Anfangsstadium so aussehen wie Warzen beziehungsweise Dellwarzen. Ist sich der Arzt unsicher, wird er den Befund genauer abklären.
Dellwarzen können mit mehreren Methoden behandelt werden. Sie können mit speziellen Mitteln zum Auftragen behandelt werden oder herausoperiert werden. In leichten Fällen mit nur geringer Warzenanzahl und kaum vorhandenen Beschwerden kann auf eine Therapie verzichtet werden. Die Warzen sollten lediglich immer wieder mit desinfizierenden Mitteln versehen werden. Gegen den Juckreiz können mitunter Mittel wie Antihistaminika helfen.
Wirkstoffe zur Therapie können auf die Dellwarzen aufgetragen werden. Ein gängiges Mittel ist Vitamin-A-Säure, die vor allem bei Kindern eingesetzt wird. Die Medikamente werden so lange immer wieder auf die betroffene Hautstelle aufgetragen, bis die Erhebung und die Beschwerden verschwunden sind. Die Dellwarzen können auch mit einer Lösung behandelt werden, die stark verdünntes Kaliumhydroxid enthält.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein salizylhaltiges Pflaster aufzutragen. Die Salizylsäure greift die Hornschicht der Dellwarzen an und löst diese auf.
Die Entfernung mittels einer kleinen Operation ist mit unterschiedlichen Verfahren möglich. Eine örtliche Betäubung genügt für den Eingriff.
Vorsicht: Auch wenn es verführerisch ist, sollten Dellwarzen immer von einem Hautarzt behandelt und nicht selbst ausgedrückt werden. Es ist wichtig, den betroffenen Hautbereich ordentlich zu desinfizieren, damit die Viren nicht übertragen werden.
Wenn der Befall mit Dellwarzen nicht so massiv ist, dann heilen sie nach längerer Zeit meist von selbst wieder ab. Dies kann sechs bis neun Monate oder selten auch länger dauern. In manchen Fällen bleibt die Erkrankung jedoch weiter bestehen.
Betroffene sollten die Dellwarzen möglichst nicht berühren (oder danach die Hände desinfizieren) und insbesondere nicht aufkratzen. Die Übertragung der Viren auf andere Hautregionen oder auf andere Personen ist möglich. Die Benutzung von beispielsweise demselben Handtuch mit einer anderen Person sollte vermieden werden. Bei genitalen Dellwarzen sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Besonders Menschen mit einem herabgesetzten Immunsystem sollten vor Dellwarzen geschützt werden beziehungsweise sich selbst gut schützen.
aktualisiert am 15.06.2019