Die Arthrose des Daumensattelgelenks entsteht hauptsächlich durch altersbedingten Verschleiß, kann aber auch durch Unfälle, Fehlhaltungen oder entzündliche Erkrankungen wie Rheuma ausgelöst werden. Sie äußert sich durch Schmerzen bei feinen Greifbewegungen, während grobe Bewegungen weniger schmerzhaft sind. Frauen sind bis zu zehnmal häufiger betroffen, was auf genetische und hormonelle Ursachen zurückgeführt wird, wobei die genauen Gründe noch nicht vollständig geklärt sind. Eine neue und viel diskutierte Behandlung stellt die Eigenfett-Injektion zur Knorpelstimulation dar.
Prof. Gladbach: Die Daumensattelgelenksarthrose ist wie alle Arthrosen in erster Linie eine Verschleißerkrankung. Sie entsteht grundsätzlich durch Alter und vorzeitige Alterungsprozesse. Es gibt aber auch andere auslösende Faktoren, wie Unfälle, Fehlhaltungen, Knochenbrüche oder auch rheumatische Erkrankungen und entzündliche Erkrankungen im Allgemeinen, die die Gelenke - auch das Daumensattelgelenk - betreffen können.
Prof. Gladbach: Symptomatisch macht sich die Arthrose durch zunehmende Schmerzen und Beschwerden, vor allem bei kleinen Greifbewegungen, bemerkbar. Typische Beispiele sind das Drehen eines Schlüssels, das Schließen eines Kragenknopfes, das Hochziehen eines Reißverschlusses oder das Öffnen einer Tube. Bei diesen Bewegungen muss der Daumen spitz und kräftig gegen die Finger arbeiten, was das Daumensattelgelenk stark belastet und Schmerzen verursacht. Gröbere Bewegungen, wie das Heben einer Wasserkiste oder das Greifen nach einer Wasserflasche, verursachen dagegen in der Regel wenig Schmerzen. Es sind die feinen Bewegungen, bei denen sich die Beschwerden vorrangig bemerkbar machen.
Symptomatisch macht sich die Arthrose durch zunehmende Schmerzen und Beschwerden, vor allem bei kleinen Greifbewegungen, bemerkbar.
Prof. Gladbach: Die rheumatoide Arthritis ist eine vorwiegend entzündliche Erkrankung. Das bedeutet, dass die Entzündung im Mittelpunkt steht, die zwar ähnliche Schmerzen verursachen kann, aber mit zusätzlichen Aspekten einhergeht. Der Patient hat eine geschwollene Schleimhaut, häufig Gelenkergüsse und sehr oft eine Überwärmung des betroffenen Gelenkes. Bei der klassischen Arthrose, die durch Verschleiß entsteht, stehen diese Symptome weniger im Vordergrund. Zwar spielen auch hier Schmerzen eine Rolle, aber das Gelenk ist nicht so stark überwärmt und die Schleimhaut ist bei weitem nicht so geschwollen oder entzündlich verändert wie bei einer typischen rheumatischen Erkrankung.
Eine rheumatische Erkrankung kann auch durch die Entzündung der Schleimhaut zu einem vorzeitigen Verschleiß des Sattelgelenkes führen. Am Ende kann ein zerstörtes Sattelgelenk stehen, was bei beiden Erkrankungen zu einem ähnlichen Endzustand führt. Die Therapiemöglichkeiten unterscheiden sich jedoch: Eine rheumatisch bedingte Sattelgelenksarthritis oder -arthrose kann anders oder umfangreicher behandelt werden als eine rein verschleißbedingte Arthrose.
Prof. Gladbach: Frauen sind zehnmal häufiger betroffen als Männer. Dies deutet bereits auf eine deutliche Benachteiligung der Geschlechter in diesem Fall hin. Es wird vermutet, dass genetische und hormonelle Ursachen eine wichtige Rolle spielen. Diskutiert wird auch, dass die Gelenke von Frauen im Bereich des Sattelgelenkes etwas beweglicher sein könnten, was zu einer geringeren Bandführung (ligamentären Führung) führen könnte. Dies würde die Gelenke anfälliger für Verschleiß machen. Das sind jedoch Hypothesen, die noch nicht vollständig evaluiert wurden. Die genetische Veranlagung ist jedoch bei einem so ausgeprägten Verteilungsmuster von 10 zu 1 sehr naheliegend.
Es wird vermutet, dass genetische und hormonelle Ursachen eine wichtige Rolle spielen.
Prof. Gladbach: Die Beschwerden steigern sich langsam. Am Anfang merkt man es vielleicht nicht so deutlich, oder wie gesagt, man merkt es an Kleinigkeiten, z.B. wenn man einen Knopf nicht mehr so leicht aufbekommt. Dann spürt der Patient plötzlich, dass der Daumen weh tut. Später merkt man es auch bei alltäglichen Dingen, wie zum Beispiel beim Drücken einer Senftube oder beim Schreiben mit einem Stift. Es wird zunehmend lästig und störend, weil es den gesamten Alltag beeinflusst. Wir machen im Alltag viele kleine Bewegungen, bei denen der Daumen eine wichtige Rolle spielt.
Er ist der einzige Finger, den wir nicht einfach weglassen können. Man kann den Zeigefinger durch den Mittelfinger ersetzen und den Mittelfinger durch den Ringfinger. Aber der Daumen ist immer im Einsatz. Gerade bei diesen feinen Bewegungen ist der Daumen der einzige Finger, der den anderen Fingern gegenübersteht. Das wird für die Patienten zunehmend zur Belastung. Es ist ein schleichender Prozess und irgendwann geht der Patient zum Arzt. Oft ist es nicht gleich im Anfangsstadium, sondern der Leidensdruck ist schon sehr hoch, bis es zum ersten Arztkontakt kommt.
Prof. Gladbach: Das ist abhängig vom Stadium der Arthrose. In frühen Stadien, also gerade bei beginnender Symptomatik, ist der Gelenkknorpel an vielen Stellen vielleicht noch nicht vollständig abgerieben. In dieser Phase können vor allem schonende Maßnahmen eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören entzündungshemmende Nahrungsergänzungsmittel, wenn man ganz sanft beginnen möchte. Beispiele sind Kurkuma-Präparate, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E. Diese typischen Nahrungsergänzungsmittel helfen, Entzündungsprozesse im Körper zu bremsen. Denn Gelenkverschleiß ist oft auch ein entzündlicher Prozess, den man mit diesen Maßnahmen positiv beeinflussen kann.
Im fortgeschrittenen Stadium können Dehnungsübungen, bei denen der Daumen leicht gezogen wird, das Gelenk entlasten. Diese sogenannte "Piccolo-Traktion" trägt dazu bei, dass das Gelenk besser mit Gelenkflüssigkeit durchspült wird. Es können auch spezielle Schienen verwendet werden, die das Daumengrundgelenk stützen. Diese Schienen sind besonders hilfreich bei Tätigkeiten, die sonst zu Beschwerden führen. Wichtig ist, dass die Schienen den Rest des Daumens freilassen und nicht bis zum Endgelenk reichen, sondern nur das Daumensattelgelenk stützen.
Im fortgeschrittenen Stadium können Dehnungsübungen, bei denen der Daumen leicht gezogen wird, das Gelenk entlasten.
Prof. Gladbach: Leider muss man sagen, dass eine Physiotherapie in diesem Stadium oder bei diesem Krankheitsbild als vorbeugende Maßnahme nur sehr wenig bewirken kann. Eine gewisse Linderung, vor allem bei akuten Beschwerden, kann durch die sogenannte "Piccolo Traktion" erreicht werden, bei der man den Daumen nimmt und etwas in die Länge zieht. Ein wirkliches Aufhalten, Bremsen oder Verlangsamen des Krankheitsverlaufs ist durch Übungen jedoch kaum möglich. Im Gegensatz zu anderen Gelenken, wie zum Beispiel der Hüfte, gibt es am Daumen keine Muskulatur, die wir gezielt trainieren können, um das Gelenk zu entlasten. Die Muskeln, die am Daumen ziehen, wirken alle in Richtung Hand und es gibt keinen Muskel, der den Daumen von der Hand wegzieht, um das Gelenk zu entlasten. Aus diesem Grund spielt die Physiotherapie zwar in der späteren Rehabilitation eine Rolle, aber leider kaum in der Prävention.
Prof. Gladbach: Das Schmerzempfinden bei Arthrose ist sehr individuell und sehr unterschiedlich. Es gibt Patienten, die im Röntgenbild nur geringe Abnutzungserscheinungen aufweisen, aber dennoch unter starken Schmerzen leiden. Andererseits gibt es Patienten, deren Gelenk im Röntgenbild völlig zerstört ist, die aber kaum Beschwerden haben. Warum der eine starke Schmerzen hat und der andere nicht, ist bis heute nicht geklärt. Die Entscheidung, ob eine Schiene getragen werden soll, hängt allein vom subjektiven Empfinden des Patienten ab.
Die Schiene wird verordnet, damit der Patient sie trägt, wenn Schmerzen auftreten. Ziel der Schiene ist es, diese Schmerzen zu verhindern oder zumindest zu lindern. Sie sollte daher tagsüber und bei Belastungen, insbesondere bei Belastungsspitzen, getragen werden - zum Beispiel bei der Arbeit im Garten mit der Gartenschere oder beim Heckenschneiden. Auch beim längeren Schreiben mit einem Stift kann die Schiene helfen, wenn der Spitzgriff nicht gut funktioniert. In Situationen wie Lesen, Autofahren oder gar über Nacht ist die Schiene jedoch nicht notwendig, da sie in diesen Situationen keine Vorteile bietet.
Ziel der Schiene ist es, diese Schmerzen zu verhindern oder zumindest zu lindern.
Prof. Gladbach: Kortison ist ein Medikament mit stark entzündungshemmender Wirkung. Es wird vor allem dann eingesetzt, wenn eine starke entzündliche Komponente vorliegt. Zum Beispiel, wenn eine starke Begleitentzündung im Gelenk vorliegt. Das Gelenk ist geschwollen, gerötet und heiß. In solchen Fällen wird Kortison eingesetzt, um die akute Phase der Entzündung zu durchbrechen.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass Kortison selbst knorpelschädigend wirkt. Es sollte daher nur auf dem Höhepunkt der Schmerzsymptomatik und Entzündungsphase eingesetzt werden und ist keine Langzeittherapie. Man sollte nicht alle drei Monate eine Kortisonspritze bekommen, da dies den Knorpel weiter schädigen kann. Außerdem kann eine wichtige Sehne, die am oder im Gelenk verläuft, geschwächt werden. Diese Sehne ist oft für spätere Operationen wichtig. Deshalb bin ich kein großer Befürworter von wiederholten Kortisonspritzen. In unserem Team setzen wir Kortison höchstens ein- bis zweimal im Jahr ein, um eine ungefähre Größenordnung zu nennen.
Es gibt allerdings auch andere Wirkstoffe, die eine ähnliche Wirkung haben und das Gelenk weniger schädigen: In frühen Stadien der Arthrose kann eine Behandlung mit Hyaluronsäure eine wichtige Rolle spielen. Hyaluronsäure ist das körpereigene Schmiermittel des Gelenks. Wir wissen, dass dieser Schmierstoff bei Arthrose oft von verminderter Qualität ist und manchmal in verminderter Menge in das Gelenk abgegeben wird. Durch die Zugabe von Hyaluronsäure von außen, also durch eine Injektion, können wir das Gelenk unterstützen. Dabei wird hochvernetztes Hyaluron verwendet, das sich wie ein dicker Schmierfilm auf das Gelenk legt, die Reibung verringert und Entzündungen reduzieren kann. Dies kann insgesamt zu einer Linderung der Beschwerden führen. Oft liest man, dass dadurch der Knorpel vollständig wiederhergestellt werden kann, aber das ist eher unwahrscheinlich. Eine Linderung und Verzögerung des Fortschreitens der Arthrose ist aber durchaus möglich.
Ein relativ neues und viel diskutiertes Verfahren in der Behandlung von Gelenkschäden ist die Knorpelstimulation durch Eigenfett-Injektionen. Diese Methode stammt ursprünglich aus der Behandlung großer Gelenke und wird inzwischen auch bei kleineren Gelenken eingesetzt. Die Idee ist, dass sich Fettzellen im Gelenk zu Stammzellen zurückentwickeln und dann neuen Knorpel aufbauen können - ähnlich wie man es von Stammzellen aus dem Knochenmark kennt. Bei diesem Verfahren wird körpereigenes Fett entnommen, aufbereitet und in das Gelenk injiziert. Dies könnte ein Schritt sein, der mit dem Patienten besprochen werden kann, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird.
Prof. Gladbach: Das ist eine Entscheidung, die in erster Linie gemeinsam mit dem Patienten getroffen wird. Es gibt keine festen objektiven Kriterien, die eine Operation erforderlich machen. Es ist ein Krankheitsbild, mit dem man theoretisch 100 Jahre alt werden kann, auch wenn es Einschränkungen gibt. In diesem Sinne ist es nicht lebensbedrohlich, auch wenn es im Alter problematischer werden kann. Hier spielt der Patient eine wichtige Rolle. Wenn der Patient sagt: "Jetzt reicht es mir, ich habe Spritzen, Schienen und Schmerztabletten ausprobiert, aber ich will das alles nicht mehr. Ich will wieder normal leben", dann ist der Zeitpunkt für eine Operation gekommen. Das ist auch unabhängig vom Stadium der Erkrankung oder den Röntgenbildern. Es gibt Patienten, die schon früh sagen: "So will ich nicht mehr weitermachen", während andere trotz eines stark geschädigten Gelenks sagen: "Mir geht es gut, ich brauche keine Operation".
Patienten sollten nicht zu einer Operation überredet werden, wenn sie sich noch wohl fühlen. Der Leidensdruck des Patienten bestimmt den Zeitpunkt der Operation. Es ist wichtig zu betonen, dass es bei diesem Krankheitsbild kein "zu spät" gibt. Auch wenn sich durch das nicht funktionierende Gelenk Folgeprobleme entwickeln, die den Eingriff etwas anspruchsvoller machen, kann durch eine Operation immer eine Besserung erreicht werden - unabhängig vom Stadium der Erkrankung.
Bei den Operationen gibt es im europäischen Raum im Wesentlichen zwei etablierte Verfahren. Zum einen die Entfernung des Vieleckbeins (Trapezium), eines der Gelenkpartner des Daumensattelgelenks, und die anschließende Stabilisierung des Gelenks durch eine Sehne oder einen Kapsellappen. Dieses Verfahren wird je nach Fall unterschiedlich durchgeführt.
Andererseits erlebt die Endoprothetik seit einigen Jahren eine Renaissance. Zum Einsatz kommt die sogenannte dritte Generation der Daumensattelgelenkprothesen. Diese Prothesen haben eine deutlich verbesserte Mechanik und ein besseres Verständnis des Gelenks als die Vorgängergenerationen, die hohe Wechselraten aufwiesen. Die neuen Modelle zeigen Überlebensraten von etwa 80% über einen Zeitraum von fünf Jahren. Das bedeutet aber auch, dass bei etwa jedem zweiten Patienten innerhalb dieser fünf Jahre eine erneute Operation notwendig wird, sodass das Verfahren nicht für jeden Patienten empfehlenswert ist.
Patienten sollten nicht zu einer Operation überredet werden, wenn sie sich noch wohl fühlen. Der Leidensdruck des Patienten bestimmt den Zeitpunkt der Operation.
Prof. Gladbach: Da gibt es keine allgemeingültige Regel. Jeder Chirurg und jede Schule hat, wie man so schön sagt, ihre eigene Strategie oder Vorgehensweise. In unserem Team handhaben wir es so, dass je nach Gesundheitszustand des Patienten die Operation ambulant oder stationär durchgeführt werden kann. Dabei spielt die Frage nach Begleiterkrankungen eine Rolle. Die Nachbehandlung erfolgt bei uns ohne Gips. Manchmal wird zwar noch ein Gips angelegt, aber wir haben festgestellt, dass dies keine Vorteile bringt. Stattdessen wird die Hand nur bandagiert und der Patient fängt nach dem Entfernen der Fäden relativ schnell an, den Daumen ohne Kraft zu bewegen. Er macht Übungen mit den Fingern, bis er nach etwa sechs Wochen in der Lage ist, den Daumen bis zum kleinen Finger zu bewegen. Das ist das Behandlungsziel für die ersten sechs Wochen.
Im öffentlichen Raum, z.B. beim Busfahren oder Einkaufen, empfiehlt sich eine Schutzschiene. Diese signalisiert nach außen, dass die Hand geschont und nicht berührt werden soll. Nach sechs Wochen beginnt der Patient je nach Schmerzempfinden, den Daumen wieder mit Kraft zu belasten. In der Regel dauert es drei bis maximal sechs Monate, bis alles so weit verheilt ist, dass der Patient sagt, dass alles wieder in Ordnung ist. Dann sollten auch die Schmerzen deutlich zurückgegangen sein.
Nicht jeder Patient braucht nach diesem Eingriff unbedingt Physiotherapie. Viele Patienten kommen auch gut ohne aus. Außerdem ist der Zugang zur Physiotherapie heute oft schwierig, sodass die ersten Termine manchmal erst sehr spät angeboten werden können. Es gibt aber auch Patienten, die Unterstützung brauchen, weil sie unsicher sind oder sich nicht trauen, die Bewegungen auszuführen. Am Anfang ist es besonders wichtig, nicht nur den Daumen, sondern auch die Finger zu bewegen, Faustübungen zu machen und die Hand zu öffnen und zu schließen. Dies hilft, die Schwellung zu reduzieren, da die Hand nach der Operation oft stark anschwillt. Durch diese Pumpbewegungen der Finger wird der Heilungsprozess positiv unterstützt. Manche Patienten brauchen dazu Anleitung oder trauen sich diese Bewegungen nicht zu. Deshalb werden die Patienten in den ersten zwei bis drei Wochen engmaschig kontrolliert, um zu entscheiden, wer es alleine schafft und wer noch Unterstützung braucht.
Prof. Gladbach: Auch hier ist die Empfehlung relativ allgemein. Es gibt die gängigen antientzündlichen Ernährungskonzepte: viele Ballaststoffe, wenig Fleisch, wenig Alkohol, wenig oxidierende Substanzen und viele antioxidative Lebensmittel wie Gemüse. Diese Ernährungsweise hat einen allgemein gesundheitsfördernden Effekt auf Entzündungsprozesse. Betrachtet man nun speziell die Sattelgelenksarthrose, so hat die Ernährung sicherlich auch einen gewissen Einfluss auf deren Entstehung. Hierbei handelt es sich jedoch um Empfehlungen, die allgemein für die Gesundheit sinnvoll sind und sich auch positiv auf das Sattelgelenk auswirken können. Eine spezielle "Daumendiät", die eine Arthrose verhindert, gibt es in diesem Sinne jedoch nicht.
Betrachtet man nun speziell die Sattelgelenksarthrose, so hat die Ernährung sicherlich auch einen gewissen Einfluss auf deren Entstehung.
Prof. Gladbach: Die neueste Methode, die derzeit kritisch betrachtet und wissenschaftlich begleitet wird, ist die Eigenfett-Injektion, die ich zuvor schon angesprochen hatte. Dazu gehört auch die Endoprothetik der dritten Generation, die ebenfalls eine sehr neue Methode darstellt. Andere Verfahren im operativen Bereich haben sich in den letzten Jahren nicht grundlegend verändert. Es gibt aber operative Sehnenverbindungen, die ständig verfeinert werden - auch in unserem Team.
Diese verfeinerten Techniken führen zu sehr guten Ergebnissen. Wir haben bei unseren Patienten eine 10-Jahres-Studie durchgeführt und konnten eine Zufriedenheitsrate von 95 Prozent nachweisen, was ein sehr hoher Wert ist. An diesen Ergebnissen müssen sich die modernen Verfahren messen lassen. Man kann also nicht sagen, dass die traditionellen Techniken komplett abgelöst wurden, im Gegenteil, sie sind immer noch der Goldstandard. Alternative Verfahren wie die Endoprothetik entwickeln sich weiter und haben in ausgewählten Fällen durchaus ihre Berechtigung. Wohin diese Entwicklung führt, bleibt abzuwarten und muss weiterhin kritisch beobachtet werden.
Danke für das Interview!
Letzte Aktualisierung am 22.10.2024.