Die gezielte Einspritzung von Cortison als Entzündungshemmer direkt in ein von Arthrose betroffenes Gelenk ist seit langem bewährt. Arthrose lässt sich nicht vollständig heilen, sehr wohl aber zum Stillstand bringen. Ziel der Behandlung ist es, vor allen Dingen die chronische Entzündung im erkrankten Daumensattelgelenk auszuschalten. So lassen sich weitere degenerative (mit dem Verschleiß zusammenhängende) Schäden an der Gelenkinnenhaut und der Knorpelsubstanz vermeiden. Das Gewebe kann sich teilweise regenerieren. Der Teufelskreis von Schmerzen, Bewegungsvermeidung, Steifheit und entsprechendem Verlust an Kraft und Stabilität in der Hand wird unterbrochen. Der Patient gewinnt wieder mehr Lebensqualität. Vor allem bei aktiven Entzündungen und Schmerzen kann Cortison sinnvoll eingesetzt werden. Infektionen des Gelenks eignen sich jedoch nicht dazu.
Wie bei allen Injektionen (Infiltrationen) in ein Gelenk sind äußerste Sorgfalt und Überwachung per Röntgengerät erforderlich. Auf diese Weise werden Verletzungen von Umgebungsstrukturen und Infektionen vermieden. Die Einspritzung erfolgt punktgenau, im kleinen Daumensattelgelenk ist das besonders wichtig.
Unmittelbar nach der Behandlung soll das Gelenk für einige Wochen geschont werden. Dies gelingt mit Hilfe einer Schiene. Danach sind über 80 Prozent der Patienten in der Lage, die Hand wieder wie gewohnt zu bewegen und zu benutzen. Auch die Schmerzen werden erträglich oder verschwinden gänzlich.
Die Wirkung der Cortison-Injektion hält ungefähr 24 Monate lang an und kann dann wiederholt werden. Häufigere Intervalle empfehlen sich nicht, um Nebenwirkungen des Medikaments zu vermeiden.
Die Cortison-Injektion (Cortison-Infiltration) enthält ein Steroid (cortison-ähnliches Mittel) und ein lokales Betäubungsmittel. Das Gemisch wird im Fall einer Rhizarthrose ins Daumensattelgelenk verabreicht. Cortison ist in der Lage, entzündliche Prozesse schnell und wirksam einzudämmen. Dies gelingt, weil es gefäßverengend wirkt und Gefäße weniger durchlässig macht. „Fresszellen“, die für gewöhnlich schädliche Substanzen oder Zellen lahmlegen, werden an ihrer Ausbreitung gehindert, ebenso eine Reihe von Enzymen, die gesundes Gewebe angreifen: Die ohnehin geschwächte Knorpelschicht in einem Gelenk, das von Arthrose betroffen ist, wird von diesen Enzymen umso mehr geschädigt, je länger die Entzündung unbehandelt fortschreiten kann.
Zudem blockiert Cortison auch Prostaglandine (Gewebshormone), die ebenfalls Entzündungsprozesse aktiv verstärken.
Die Injektion (Infiltration) in das Daumensattelgelenk führt der behandelnde Arzt ambulant durch. Gegebenenfalls saugt er Gelenkflüssigkeit ab, um die Ursache der Entzündung zu finden. Diese Punktion hilft auch, das betroffene Gelenk bei Flüssigkeitsansammlungen zu entlasten.
Gegenüber der Einnahme von Schmerzmitteln bietet die Cortison-Injektion viele Vorzüge: Punktgenauer Einsatz unter Umgehung der Verdauungswege sorgt für hohe Wirksamkeit und ein nur minimales Nebenwirkungs-Risiko. Dennoch lassen sich Nebenwirkungen nicht gänzlich ausschließen. Cortison senkt die körpereigene Immunabwehr und schwächt beispielsweise Sehnen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus steigt der Blutzuckerspiegel kurzfristig an. Schwangere, stillende Mütter, Patienten mit Grünem Star, Osteoporose oder Bluthochdruck sollten auf diese Therapiemaßnahme lieber verzichten.
Nach der Injektion sind Ruhigstellung des betroffenen Gelenks, Schonen und Kühlen angezeigt. Klingen eventuelle Schmerzen, Rötung oder Anschwellen des Gewebes innerhalb von 48 Stunden nach der Injektion ab, ist auch keine Infektion zu befürchten.
Wie schmerzhaft die Injektion selbst ist, hängt vom individuellen Empfinden des Patienten ab. Im Regelfalle sind die Nachwirkungen erträglich.
aktualisiert am 21.07.2016