Wer über längere Zeit hinweg einen transurethralen Blasenkatheter tragen muss - also einen Katheter, der die Blase über die Harnröhre entleert - kann diesen unter Umständen selbst entfernen. Je nach Situation und dem Grund, warum der Katheter eingesetzt wurde, ist es sicherer, den Austausch oder die Entfernung vom Urologen nach entsprechender Beratung vornehmen zu lassen. Nach bestimmten Operationen, beispielsweise an der Prostata oder an der Wirbelsäule, werden solche Katheter für die Dauer von zwei Wochen verordnet. In diesen Fällen kann der Katheter weitestgehend gefahrlos und ohne Probleme selbst gezogen werden. Bei Beschwerden, Schmerzen, verfärbtem Urin oder Blockaden ist der Gang zu Arzt angezeigt, eigenmächtige „Hilfsaktionen“ sind nicht empfehlenswert.
Suprapubische Katheter sind eine andere Art von langfristigen Blasenkathetern, sie werden durch die Bauchdecke direkt in die Blase verlegt. Dazu ist ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig, ebenso zum Entfernen dieses Katheters. Beides sollte nur der Arzt durchführen.
Der Katheter über die Harnröhre kann jedoch auch selbst herausgezogen werden. Wem es peinlich ist, sich von einer zweiten Person helfen zu lassen, der kann selbständig folgende Schritte ausführen:
Nachfolgend sollten Patienten beobachten, ob der Urin-Abgang regelmäßig und beschwerdefrei möglich ist. Die Blase muss sich erst wieder daran gewöhnen, „normalen“ Dienst zu tun. Unter Umständen zeigt sich zu Anfang ein Brennen im Bereich der Harnröhre – zurückzuführen auf kleine Verletzungen der Harnröhre beim Ziehen des Katheters.
Ausreichend Trinken hilft, den Harntrakt gründlich zu spülen und das Festsetzen von Keimen und Bakterien zu verhindern: Mindestens zwei Liter täglich sollten es sein.
aktualisiert am 15.04.2019