Mediziner unterscheiden zwischen Einmal- und Dauerkathetern zur Entlastung und Entleerung der Blase. Bei den Dauerkathetern sind entweder Sonden durch den Harnleiter zur Blase, also transurethrale Katheter, im Gebrauch, oder suprapubische Katheter. Letztere werden durch die Bauchdecke zur Blase geführt.
Einführungsweg und Material entscheiden über die Verwendungsdauer am Patienten.
Transurethrale Dauerkatheter bestehen aus Latex mit Silikon oder aus reinem Silikon. In der Blase werden sie mit einem flüssigkeitsgefüllten Ballon fixiert. Diese Latex-Ballonkatheter können bis zu fünf Tage am Patienten verbleiben und gelten als kurzfristige Lösung zu therapeutischen Zwecken.
Bis zu sechs Wochen dagegen können die Vollsilikon-Katheter verwendet werden. Bei dauerhaft beeinträchtigten Patienten, bei denen Blase und Harnleiter permanent unterstützt werden müssen, sind sie die richtige Wahl. Dauerhafte Katheter werden unter örtlicher Betäubung suprapubisch, also per Punktion (Einführung mit Nadelstich) durch die Bauchdecke, verlegt. Die Harnröhre wird dabei vollständig umgangen.
Die erste Variante der Latex-Katheter sollte nur bis zu einer Dauer von maximal fünf Tagen eingesetzt werden. Dagegen erfolgt ein Wechsel der Silikon-Dauerkatheter sinnvollerweise in Zeitabständen zwischen 10 und 30 bis 60 Tagen.
Die Verwendungsdauer richtet sich auch nach den Umständen: Verstopfen Ein- und Ausgänge oder treten andere Komplikationen auf, muss selbstverständlich viel früher eingegriffen werden. Ein gewisses Maß an bakterieller Besiedelung gilt bei Blasenkathetern als normal und unvermeidbar. Ein regelmäßiger Katheterwechsel dient der Hygiene, bringt jedoch andererseits das Risiko weiterer Bakterien mit sich.
aktualisiert am 26.05.2020