In bestimmten Situationen setzen Urologen Dauer-Katheter – etwa bei Entleerungsstörungen der Blase oder bei Inkontinenz (Blasenschwäche) mit unterschiedlichsten Ursachen. Schmerzen treten eher beim Dauer-Katheter als beim Einweg-Katheter auf. Auch wenn die Harnableitung mittels Blasenkatheter eine Routinemaßnahme in der Medizin ist, entstehen manchmal Schmerzen und erfordern meist eine Untersuchung durch den Urologen.
Die Ursachen für Schmerzen beim permanenten transurethralen Katheter (Dauerkatheter über die Harnröhre) sind vielfältig:
- Entzündungen, meist bakterieller Art, können Blase, Harnröhre und Harnleiter befallen. Selbst bei allergrößter Vorsicht gelangen bereits beim Setzen der Katheter oder beim Austausch der Urinbeutel Keime in diesen Bereich. Diese können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Reagiert die gereizte Blase dann mit krampfhaften Entleerungsversuchen, wird der Katheter womöglich obendrein undicht. Bei den Infektionen hilft eine gezielte Behandlung mit Antibiotika gegen die vorhandenen Erreger und gegebenenfalls Medikamente, die die Blase wieder "beruhigen".
- Üblicherweise hält ein kleiner flüssigkeitsgefüllter Ballon das obere Ende des Katheters in der Blase fest. Ist dieser Ballon unzureichend gefüllt, rutscht der Katheter in die Harnröhre – Harnwegsverletzungen und Schmerzen sind die Folge. Hier muss der Urologe das Problem feststellen und den Ballon entsprechend neu auffüllen oder einen neuen Katheter setzen.
- Wird der Katheterballon zu stark befüllt, drückt er. Krampfhafter Harndrang und ebenfalls Schmerzen entstehen beispielsweise auch, weil der Ballon die Blasenschleimhaut reizt. Auch hier kann nur der Urologe eingreifen.
- Das Material des Katheters spielt eine wichtige Rolle. Ist es weich und elastisch genug für den jeweiligen Patienten? Weiche Silikonkatheter machen sich am wenigsten bemerkbar.
Häufig sind Dauerkatheter Übergangslösungen, bis eine angemessene Therapiemaßnahme greift oder bis feststeht, ob die betroffenen Patienten künftig zur Selbstkatheterisierung übergehen können. Weil bei der Selbstkatheterisierung das Katheterset nicht in der Harnröhre verbleibt, besteht zwar das Risiko einer Keimbesiedelung, aber eine entsprechend sorgfältige Anwendung verhindert zumindest dauerhafte Reizungen oder Verletzungen des Gewebes.
Alternativ empfehlen sich beispielsweise Vorlagen, die den Harn aufnehmen, Bauchdeckenkatheter (suprapubische Katheter) oder eine Ableitung von Urin bereits über die Nieren.