Damit ein Blasenkatheter für längere Zeit hygienisch und funktionsfähig bleibt, sind einige Regeln zu beachten.
Vor und nach jedem Kontakt mit dem Katheter sollten sich die Patienten oder das Pflegepersonal die Hände gründlich desinfizieren. Einmalhandschuhe sind nützlich.
Der Intimbereich der Patienten ist ebenfalls zweimal täglich zu reinigen. Einweg-Waschlappen sowie hautschonende, pH-neutrale Reinigungslotionen sind eine hygienische Lösung. Zugleich lassen sich dabei Unregelmäßigkeiten identifizieren: Blut, Urin, Schleim oder Stuhl im Bereich des Harnröhreneingangs weisen beispielsweise auf eine behandlungsbedürftige Infektion oder auf Undichtigkeit des Katheters hin.
Damit Katheter nicht verstopfen und der pH-Wert des Urins stabil bleibt, müssen Patienten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Damit ist sichergestellt, dass die Blase stets gut durchgespült wird. Empfohlen wird eine Flüssigkeitszufuhr von 1,5 Litern am Tag (sofern nicht andere Erkrankungen dagegen sprechen).
Die Urinbeutel sollten ein- bis zweimal täglich entleert werden. Sie sollten in der richtigen Höhe – unterhalb der Blase – angebracht werden, so dass der abgehende Harn der Schwerkraft folgen kann.
Geschlossene, sterile Kathetersysteme dürfen nicht durchgespült, im Körper bewegt oder eigenmächtig entfernt werden – hier droht erhöhte Infektionsgefahr. Solche Systeme werden als Dauerlösungen angebracht. Korrekturen oder Reinigungsmaßnahmen sind dann nur unter ärztlicher Aufsicht vorzunehmen. Dies gilt auch für suprapubische Katheter, die nicht über den Harnleiter, sondern durch die Bauchdecke verlegt sind.
Kurzfristig eingesetzte oder Einwegkatheter können die Patienten nach entsprechender Anleitung selbst wechseln.
Werden Urinproben entnommen, so gibt es dafür eine speziell vorgesehene Probeentnahmestelle am Ausgang des Katheters. Die Entnahme erfolgt nach kurzer Desinfektion.
aktualisiert am 22.12.2015