Sind Blasen-Dauerkatheter notwendig, stellt sich häufig die Frage: Wohin mit dem Urin? Üblich ist die Verwendung von Bein- oder Hüftbeuteln bei Tag und speziellen Nachtbeuteln für die Zeit, die der Patient sich im Bett aufhält. Stets müssen die Beutel unterhalb der Blase befestigt sein, um einen sicheren Abfluss zu gewährleisten.
Wer körperlich aktiv ist, den stören die Beutel begreiflicherweise tagsüber erheblich. Zudem können sie beim Tragen scheuern. Viele Patienten haben das subjektive Gefühl, die Beutel samt Inhalt würden riechen. Wesentlich mehr Freiheiten gestatten da Ventile am Blasenkatheter.
Die Blase bleibt „aktiv“ und behält ihre Speicherfunktion. Auch das Alltagsleben wird leichter, wenn statt der ständig am Körper getragenen Beutel ein Ventil verwendet wird, das leicht bedienbar ist und ein regelmäßiges, willkürliches Ableiten des Urins ermöglicht. Im Handel sind bereits Katheter mit entsprechenden Ventilen erhältlich. Dazu werden Stopfen und Anschlussstücke für Beutel mitgeliefert oder können extra dazu bestellt werden. So können die Vorteile beider Systeme genutzt werden – ohne Beutel sind die Betroffenen mobiler.
Allerdings sollte bei ihrer Verwendung streng auf regelmäßige Entleerung der Blase und ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um einer erhöhten Infektionsgefahr im Vorfeld zu begegnen. Eine wichtige Voraussetzung für die Verwendung von Ventilen statt Beuteln ist eine funktionsfähige Blase und die Fähigkeit des Patienten, auf sich zu achten. Bei Demenzpatienten oder anderen Beeinträchtigungen sind Ventile nicht zu empfehlen. Wird die Blase nicht rechtzeitig und regelmäßig entleert, droht "Vergiftungsgefahr".
aktualisiert am 06.12.2018