Babys und Kleinkinder leiden häufiger unter Bauchschmerzen. Schließlich befindet sich alles noch in der Entwicklung und gerade der Darm gewöhnt sich nicht ganz so schnell an ihm noch unbekannte Lebensmittel. Fängt das Baby allerdings an, die Beine hochzuziehen und wird das Schreien heftig, kann dies unter Umständen auf einen Darmverschluss hinweisen. Kommt dann noch blutiger Stuhl hinzu, sollte umgehend und schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Die Ursachen eines Darmverschlusses bei Babys und Kleinkindern können vielfältig sein. Sie reichen von Fremdkörpern (zum Beispiel verschluckte Spielsachen oder Kleinteile) bis hin zu verwickelten Darmverschlingungen. Selbst Würmer können einen Ileus auslösen.
Die häufigste Ursache eines Darmverschlusses bei Kindern ist die Invagination. Das heißt, ein Teil des Darms stülpt sich in den anderen. Am häufigsten tritt die Invagination am letzten Abschnitt des Dünndarms auf. Dieser stülpt sich dann in den Blinddarm oder in den Dickdarm.
Eine weitere Ursache kann der sogenannte Mekonium-Ileus sein. Bei dem Mekonium handelt es sich um die erste Ausscheidung des Babys nach der Geburt. Sie besteht aus Galle, Fruchtwasser, Haaren und Hautzellen, die sich während der Schwangerschaft im Darm des Fötus angesammelt haben. Bleibt die Ausscheidung nach der Geburt aus, kann dies auf einen Darmverschluss hinweisen. Häufig liegt beim Mekonium-Ileus eine Mukoviszidose vor, durch die der Darminhalt besonders klebrig wird.
Auch von einem Volvulus sind Kinder häufiger betroffen. Hier hat sich eine Darmschlinge um die andere gewickelt und behindert so die Darmpassage. Natürlich gibt es noch eine Vielzahl anderer Erkrankungen, die einen Ileus bei einem Kind auslösen können. Wichtig ist vor allem, dass die Symptome rechtzeitig erkannt werden.
Babys können (noch nicht) ihre Beschwerden richtig artikulieren und sagen, wo der Schmerz sitzt und wie stark er ist. Ein Darmverschluss löst kolikartige Bauchschmerzen aus. Ein betroffenes Kleinkind oder Baby, das unter solchen Schmerzen leidet, lässt sich gar nicht mehr beruhigen. Zudem leidet es unter Blässe und kaltem Schweiß. Oft zieht es die Beinchen an und geht auf diese Weise eine Schonhaltung ein.
Der Bauch ist stark aufgebläht und fühlt sich hart an. Zuerst wird der Mageninhalt erbrochen, später nur noch Galle. Der Stuhlgang ist anfangs normal, kann aber später blutig und schleimig werden. Schließlich bleibt er ganz aus. Aufgrund der Vorgänge beim Darmverschluss und der großen Schmerzen kann es sein, dass ein Baby oder Kleinkind in einen Schockzustand fällt.
Ein Ileus tritt bei Kindern häufig zwischen dem sechsten Monat und dem dritten Lebensjahr auf, auch wenn sie vorher vollkommen gesund waren und keinerlei Beschwerden hatten.
Zeigt das Kind nur eines der geschilderten Symptome, muss so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, am besten eine Kinderklinik, die für solche Fälle ausgerüstet ist und das Know-How vorliegt. Wie bei Erwachsenen ist ein Darmverschluss bei Kindern eine potenziell tödliche Erkrankung. Bei Kindern erfolgt in der Regel die Untersuchung mittels Ultraschall. Wird ein Ileus festgestellt, gibt es zwei Möglichkeiten der Therapie. Zuweilen lässt sich der Verschluss mittels eines Einlaufs und/oder einer Massage wieder lösen. In den meisten Fällen ist jedoch ein operativer Eingriff unumgänglich. Je eher dieser erfolgt, umso größer sind auch die Heilungschancen..
Einem Darmverschluss vorzubeugen, ist nur bedingt möglich. Viel Bewegung, die richtige Ernährung und eine ausreichende Menge Flüssigkeitsaufnahme können unterstützend wirken. Ebenso sollte auf eine sichere Umgebung geachtet werden, in der das Kind oder Baby keine Kleinteile verschlucken kann.
aktualisiert am 23.02.2018