Der Subileus ist eine Vorstufe des vollständigen Darmverschlusses (Ileus). Von einem Subileus spricht man, wenn (noch) kein vollständiger Passagestop im Darm vorhanden, aber bei der röntgenologischen Untersuchung schon eine Störung oder ein Hindernis der Darmbewegung erkennbar ist. Der Darm kann nur sehr eingeschränkt die Nahrung weiter transportieren. Es besteht ein Rückstau des Darminhalts in oralwärts gelegene Abschnitte. Es ist nicht klar definiert, wie sich der Ileus vom Subileus unterscheiden lässt. Vielmehr kommt es auf die individuelle Einschätzung des Arztes an, der die Schwere der Symptomatik in seine Bewertung mit einfließen wird. Der Subileus rechtfertigt in vielen Fällen eine konservative Behandlung (ohne OP).
Dadurch, dass es zu einem Rückstau der Nahrung kommt, treten Übelkeit und Erbrechen als Symptome beim Subileus auf. Im Gegensatz zum Darmverschluss kann der Arzt bei der Untersuchung mit dem Stethoskop beim Subileus noch Darmgeräusche hören. Die Geräusche geben weitere Hinweise darauf, ob es sich um ein Passagehindernis handelt (mechanischer oder obstruktiver Subileus) oder ob es sich um einen beginnenden paralytischen Ileus (Darmlähmung) handelt. Bei dem mechanischen Subileus können Darmkrämpfeund Darmkolikenauftreten. Dies kann die Vorstufe eines vollständigen Darmverschlusses sein. Ursachen dafür können eine eingeklemmte Hernie, eine entzündliche Veränderung (z.B. durch Morbus Crohn) oder ein Tumor sein. Die Darmgeräusche bei einem mechanischen Subileus sind spritzend, was sich durch das Passagehindernis erklären lässt.
Beim beginnenden paralytischen Ileus sind die wahrnehmbaren Darmgeräusche dagegen leise und gluckernd und treten selten auf. Ursachen für einen beginnenden paralytischen Ileus sind neurologische Störungen, ein Bauchtrauma oder eine Entzündung der Darmwand.
Der Darm mit seinen bis zu acht Metern Länge ist anfällig für Störungen, wenn der Mensch sie durch ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung noch befördert. Da natürlich das Darmrohr innen hohl ist, kann es durch innere oder äußere Einflüsse verstopft werden.
Ist der Darm komplett verschlossen oder ist die Darmbewegung komplett zum Erliegen gekommen, spricht man von einem Darmverschluss (Ileus). Dabei kann es sich um einen mechanischen (durch Verengung oder Fremdkörper verursachten) oder paralytischen Darmverschluss (Darmlähmung) handeln. Der Unterschied zum Subileus liegt darin, dass bei diesem der Nahrungsbrei (noch) in geringer Form weitertransportiert wird. Darmbewegungen sind vorhanden, obwohl der Darm von einer Engstelle oder einem Fremdkörper behindert wird. Der Subileus ist eine Vorstufe des Darmverschlusses.
Der Subileus muss nicht immer zwingend operativ behandelt werden. Trotzdem wird der Betroffene um einen Krankenhausaufenthalt nicht herum kommen. Die richtige Beurteilung des Zustandes kann nur durch einen erfahrenen Facharzt gewährleistet werden. Es ist wichtig, den Patienten stationär zu beobachten. Sollte sich der Zustand des Patienten plötzlich rapide verschlechtert, muss ein schneller Eingriff gewährleistet sein.
Ein Subileus kommt in der Schwangerschaft häufiger vor, da der Fötus je nach Lage und Größe auf den Darm der Schwangeren drücken kann. Das Tückische daran ist, dass die Symptome eines Subileus denen von Schwangerschaftsbeschwerden sehr ähnlich sind. Dazu zählen unter anderem Erbrechen und kolikartige Bauchschmerzen. Ebenfalls ähneln die Beschwerden eines Subileus den Symptomen einer schweren Magen-Darm-Grippe. Bei einer Schwangeren muss wegen der Gefahr einer Schädigung des ungeborenen Kindes auf eine Röntgenuntersuchung verzichtet werden. Hier erfolgt die Diagnose mittels Ultraschall.
Da der Subileus eine Vorstufe des lebensbedrohlichen Darmverschlusses ist, sollte bei verdächtigen Symptomen schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Bei einem Subileus wird der Patient sofort stationär aufgenommen, um den Zustand zu überwachen und den Zustand zu bessern. Die Behandlung ist von der Diagnose abhängig. Wenn notwendig, wird die Nahrung über die Vene (intravenös) zugeführt, damit der Darm entlastet wird.
Löst sich der Subileus, darf der Patient wieder nach Hause. Bildet sich aus dem Subileus allerdings ein kompletter Ileus, ist ein operativer Eingriff meist unumgänglich. Bei Schwangeren wird dieser Eingriff so sorgsam so ausgeführt, dass der Fötus nicht geschädigt wird.
aktualisiert am 16.03.2022