Bei manchen Menschen arbeitet der Darm nicht immer so, wie er sollte. Verstopfungen können die Folge sein, die bei chronischem Bestehen in sehr massiven Fällen wiederum einen Darmverschluss auslösen können. Manche Quellmittel können hier Abhilfe schaffen, da sie die Peristaltik (Darmtätigkeit) anregen und so den Stuhlgang erleichtern. So können diese Mittel durchaus Anwendung bei einem paralytischen Ileus (Darmlähmung) finden, vor allem, um ihm vorzubeugen. Bei einem mechanischen Ileus allerdings sind sie nicht angezeigt.
Bei einem paralytischen Ileus ist die Darmtätigkeit völlig zum Erliegen gekommen. Das heißt, es findet keine Peristaltik (wellenartige Vorwärtsbewegung) mehr statt (oder nur noch in zu geringem Maße). Dadurch bleibt der Nahrungsbrei, beziehungsweise der Stuhl, im entsprechenden Darmabschnitt stehen und wird nicht weitertransportiert. Druck baut sich auf, der die empfindliche Darmwand verletzen kann. Bakterien können aus dem Darm in den Bauchraum treten und eine Bauchfellentzündung auslösen.
Bei einem paralytischen Ileus ist es neben der Behandlung des entstehenden Schocks oberstes Ziel, die Peristaltik wieder anzuregen. Zunächst wird die Ursache der Lähmung der Darmmuskulatur analysiert und behandelt. Damit die Darmbewegung angeregt wird, werden in den meisten Fällen Medikamente wie Pantothensäure oder Neostigmin gegeben.
Unter Umständen können auch Quellmittel wie Lein- oder Flohsamen helfen. Diese saugen sich mit Flüssigkeit voll, lockern dadurch den Stuhlgang und regen die Darmtätigkeit an. Zudem sind die meisten Quellmittel rein pflanzlichen Ursprungs und wirken lokal im Darm. Bei der Einnahme muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Patient genug Flüssigkeit aufnimmt, denn sonst kann sich die positive Wirkung auf den Darm schnell in eine negative verwandeln. Die Mittel nehmen auf dem Weg zum Darm Wasser in sich auf, so dass reichliches Trinken für entsprechende Flüssigkeitszufuhr nötig ist.
Allerdings sollte bei einem paralytischen Ileus (Darmverschluss durch Lähmung) niemals eine Selbstmedikation vorgenommen werden. Ein Ileus, egal ob paralytisch oder mechanisch, ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die unbedingt in ärztliche Hände gehört.
Quellmittel sind im Prinzip nichts anderes als natürliche Abführmittel. Ein mechanischer Ileus kann unter anderem auch durch Kotballen ausgelöst werden, die sich nicht lösen wollen, also im Endeffekt durch eine andauernde Verstopfung.
Mit Ballaststoffen oder Quellmitteln kann dieser Situation vorgebeugt werden. Auf ihrem Weg in den Darm saugen sie sich mit Wasser voll. An Ort und Stelle angekommen, lockern sie den Stuhl und erhöhen dessen Volumen. Gleichzeitig wird die Darmwand stärker gedehnt und die Peristaltik angeregt. Der Stuhldrang wird also erhöht.
Der Vorteil bei diesen natürlichen, rein pflanzlichen Mitteln ist, dass sie fast keine Nebenwirkungen haben. Gelegentlich können einmal Blähungen auftreten. Allerdings muss, wie bereits erwähnt, darauf geachtet werden, dass gleichzeitig zu den Quellmitteln dem Körper auch ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Wenn dies nicht erfolgt, können sich unter Umständen Probleme mit dem Stuhl, im äußersten Fall ein Darmverschluss entwickeln.
aktualisiert am 19.07.2016