Ein Darmverschluss (Ileus) ist eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit. Deswegen sollte schnell gehandelt werden, wenn der Betroffene Symptome eines Ileus zeigt. Anfangs sind diese eher unspezifisch. Meist muss der Patient häufig aufstoßen, hat heftige Bauchschmerzen, dazu kommen Fieber, Übelkeit und eventuell Erbrechen. Anfangs kann durchaus noch zum Stuhlgang kommen, unter Umständen sogar Durchfall. Dieser kommt allerdings mit Fortschreiten des Verschlusses zum Erliegen und Stuhl kann sogar erbrochen werden. Wird zu lange gewartet, können Teile des Darms absterben, der Darminhalt kann durch den Darm in die Bauchhöhle brechen. Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis), ein Kreislaufschock oder eine Sepsis (Blutvergiftung mit Bakterien im Blut) sind gefährliche Folgen eines Darmverschlusses. Erste-Hilfe-Maßnahmen erfordern medizinisches Wissen und Können.
Als Außenstehender ohne medizinische Ausbildung hat man keine Möglichkeit, Erste Hilfe zu leisten. Der betroffene Patient muss so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Wird der Haus- oder Notarzt gerufen, wird dieser als erste Maßnahme, nachdem er einen fortgeschrittenen Darmverschluss anhand der Symptome und körperlichen Untersuchung diagnostiziert hat, eine Magensonde setzen. Mit Hilfe dieser und einer großvolumigen Spritze wird das Sekret aus Magen und Dünndarm abgesaugt. Dadurch wird der massive Druck, der sich durch den Verschluss gebildet hat, verringert. Enthält das Sekret Fäkalien, ist dies an der schmutzig braunen Färbung und an dem unangenehmen Geruch zu erkennen. Danach wird der Patient umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert.
Hier wird der behandelnde Arzt zunächst über eine Infusion dem Körper wieder Flüssigkeit zuführen, die er durch die zum Erliegen gebrachte Darmfunktion verloren hat. Ist der Patient noch ansprechbar, wird der behandelnde Mediziner ihn zu seinen Beschwerden befragen und den Bauch abhören. Bei einem mechanischen Ileus, der durch einen Fremdkörper oder eine Verengung verursacht wurde, versucht der Darm, durch vermehrte Kontraktion den Nahrungsbrei beziehungsweise Stuhlgang weiter zu transportieren. Bei einem paralytischen Ileus, einer Darmlähmung, hört der Arzt gar keine Geräusche des Darms (Totenstille). Danach erfolgt eine Röntgen- und/oder Ultraschalluntersuchung, um zu lokalisieren, wo der Darmverschluss überhaupt liegt.
Damit dem Betroffenen zeitnah Hilfe geleistet werden kann, sollte man die Symptome eines Darmverschlusses kennen und erkennen. Je nach Ursache und Ausprägung gibt es typische Symptome.
Ein Darmverschluss kann sich mitunter über mehrere Wochen oder sogar Monate schmerzfrei entwickeln. Liegt der Darmverschluss zum Beispiel relativ hoch im Dünndarm, kann durchaus noch Stuhl abgesetzt werden, da in diesem Abschnitt des Darms der Stuhlgang noch relativ flüssig ist und dadurch sehr gut eine Engstelle passieren kann.
Bei einem mechanischen Ileus treten in den meisten Fällen schlagartig starke krampfartige Bauchschmerzen auf. Dazu kommt Erbrechen. Besteht der Darmverschluss schon länger, kann es sein, dass der Patient Stuhl erbricht, da sich ein Rückstau bis in den Magen bildet (Miserere). Anfangs gehen noch Winde und Stuhl ab, im weiteren Verlauf und je nach Lage des Verschlusses nicht mehr. Besonders beim paralytischen Ileus treten Stuhl- und Windverhalt auf.
Infolge der Darmerweiterung ist der Bauch aufgetrieben. Zudem verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Patienten. Durch den Darmverschluss sammeln sich Verdauungssäfte an, die nicht mehr über die Darmwand aufgenommen werden können, was in Kombination mit dem Erbrechen zu einem massiven Flüssigkeitsmangel im Körper führt. Der Patient verdurstet sozusagen von innen heraus. Zudem können durch die verletzte Darmwand Bakterien in den Bauchraum wandern und dort eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung auslösen. Die Bauchfellentzündung ist durch Schmerzen und eine starke Anspannung der Bauchdeckenmuskulatur gekennzeichnet.
aktualisiert am 05.03.2019