Oft sind es ältere Patienten, Kleinkinder, Babys oder Menschen mit chronischen Darmerkrankungen, die von einem Darmverschluss (Ileus) betroffen sind. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Menschen, die ansonsten fit und kerngesund sind, können ebenfalls einen Darmverschluss durchmachen. Diesem stellt sich nach überstandener Gefahr und gegebenenfalls nach der Operation die Frage: Wie lange bin ich krankgeschrieben und wie lange dauert es, bis ich wieder normal essen darf?
Wie bei den meisten Krankheiten lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt nach circa ein bis drei Wochen. Die Krankschreibung hängt letztendlich vom körperlichen Zustand und der ausgeübten Tätigkeit ab. Sie kann sich über Monate erstrecken.
Bei einem mechanischen Ileus (durch einen Fremdkörper oder eine Verengung verursacht) ist in den meisten Fällen ein operativer Eingriff unumgänglich, während bei einem paralytischen Ileus (Darmlähmung) versucht werden kann, diesen mittels Einläufen und Medikamenten zu lösen. Infolgedessen ist bei einem paralytischen Ileus der Krankenhausaufenthalt naturgemäß kürzer als bei einem mechanischen, es sei denn, es muss ein operativer Eingriff erfolgen. Während und nach der Operation bekommt der Patient Schmerzmittel, was zu einem milden Verlauf beiträgt. Ein Blasenkatheter und eine Wunddrainage werden zusätzlich gelegt. Geschieht der Eingriff zeitnah, besteht die gute Chance, dass der Darm sich wieder erholt. Je nachdem, wie kritisch die Situation war (zum Beispiel bei einer Darmperforation, einem entstandenen Loch in der Darmwand), kann es sein, dass der Patient über Tage bis Wochen intensivmedizinisch versorgt werden muss.
In den ersten Tagen nach der Operation erfolgt im Krankenhaus eine künstliche Ernährung. Mit einer Entlassung kann der Patient, je nach Heilungsverlauf, nach ein bis drei Wochen rechnen. Nach dem stationären Aufenthalt heißt es für den Betroffenen, erst einmal ganz langsam in den gewohnten Tagesablauf einzusteigen und auch einiges an seiner Lebensweise zu ändern. Sowohl, was das Essen oder die sportliche Betätigung betrifft, ist eine maßvolle Aufbauarbeit angesagt.
Bei der Ernährung sind in den ersten Wochen nach einer Operation Brühe, Zwieback und leichtverdauliche Kost zu empfehlen. Auf keinen Fall sollte der Betroffene Speisen zu sich nehmen, die blähen oder den Darm auf eine andere Weise belasten. Zudem sollte der Patient dafür sorgen, den Darminhalt ausreichend flüssig zu halten und viel trinken.
Nach einigen Wochen kann der Speisezettel nach und nach mit anderen Lebensmitteln ergänzt werden. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die genügend Nähr- und Ballaststoffe enthält.
Die Dauer der Krankschreibung kann je nach Beruf variieren. Jemand, der körperlich schwer arbeiten muss, fällt natürlich länger aus als ein „Schreibtischtäter“. Hier können über Zeiträume keine genauen Angaben gemacht werden. Die Arbeitsunfähigkeit kann von wenigen Wochen bis über mehrere Monate andauern. Der behandelnde Arzt wird beurteilen, inwiefern dem Betroffenen nach der jeweiligen Zeit die beruflichen Anstrengungen möglich sind. Dies gilt auch für andere Aktivitäten des Lebens des Patienten (Haushalt, Freizeit, Sport etc.).
Wichtig ist, dass der Patient auf seinen Körper hört und mit körperlichen Anstrengungen wartet, bis die Wundheilung komplett abgeschlossen ist. Zudem sollte immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, bevor eine Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit oder des sportlichen Hobbies geplant ist.
aktualisiert am 20.02.2020