Das gängige Verfahren zur Entfernung von Darmpolypen, Adenomen, besteht in einer Polypektomie, die im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung des Darms (Darmspiegelung) ausgeführt wird. Einen bis drei Tage muss der Arzt den Patienten krankschreiben, abhängig vom Ablauf der Untersuchung.
Bei der Endoskopie wird die Darmschleimhaut auf Veränderungen untersucht. Werden gutartige Darmpolypen aufgefunden, entfernt sie der Arzt gleich bei dieser Gelegenheit. Auch Gewebeproben erhält er auf diesem Weg.
Manchmal muss aufgrund der Untersuchungsergebnisse – beispielsweise, wenn große, ungünstig liegende Polypen vorliegen oder wenn nicht identifizierbare Strukturen entdeckt werden – eine operative Öffnung des Darms erfolgen. Verbunden mit einer Vollnarkose, der Durchtrennung mehrerer Muskel- und Gewebeschichten am Bauch und einer Naht sind dafür ein längerer Aufenthalt im Krankenhaus sowie eine entsprechende Rehabilitationsphase notwendig. Aufwand und Risiken liegen erheblich höher.
Bei der regulären Koloskopie (Darmspiegelung) und Adenom-Entfernung kann der Patient rasch wieder nach Hause und in den Alltag zurück.
Mit entsprechendem zeitlichen Vorlauf verabreicht der Arzt ein Abführmittel, um den Dickdarm des Patienten vor der Darmspiegelung zu entleeren. Dies kann einen Tag oder einige Stunden vor der eigentlichen Untersuchung geschehen. Ein Einlauf oder eine orthograde Darmspülung (durch Trinken einer Spüllösung) sind für die Patienten am angenehmsten. Notfalls wird die Lösung per Magensonde verabreicht. Beginnen die Abführmaßnahmen bereits am Tag vor der Darmspiegelung, erfolgt auch die Krankschreibung zu diesem Datum.
Das Koloskop, ein flexibler Kunststoffschlauch von ungefähr 1,2 Metern, verfügt über einen Videochip an der Spitze und einem zusätzlichen Arbeitskanal für Zangen, Schlingen und andere Instrumente. Spürbar und womöglich schmerzhaft ist beim Einführen der Kontakt des Koloskops mit den Bändern, die den Dickdarm stabilisieren. Aus diesem Grund werden Schmerzmittel, Teil- und Kurznarkosen in Kombination mit Beruhigungsmitteln eingesetzt. Bei all diesen Schritten wird der Patient genauestens überwacht. Mit den Schlingen entfernt der Arzt die gutartigen Darmpolypen (Polypektomie). Zangen ermöglichen das Abtragen von Gewebe zur histologischen (feingeweblichen) Untersuchung auf veränderte oder tumoröse Zellen. Ein weiterer Kanal des Koloskops ermöglicht das Absaugen von Flüssigkeiten aller Art: Stuhlreste, Blut, Spülungslösung.
Ein wichtiger Grund für eine Krankschreibung über ein oder zwei Tage ist die anhaltende Wirkung der Betäubungs- und Beruhigungsmittel. Eine Fahrt mit dem PKW beispielsweise, ebenso alle Aufmerksamkeit und Konzentration erfordernden Tätigkeiten, sind aufgrund eingeschränkter Reaktions- und Wahrnehmungsfähigkeit nicht mehr möglich. Abhängig von der Stabilität des Patienten und der Stärke der Sedierung (Beruhigungsmittelgabe) oder Narkose erstreckt sich der Krankenschein noch auf einen weiteren Tag.
Wurden ein oder mehrere Adenome entfernt, besteht das Risiko von Nachblutungen der Darmschleimhaut. Daher darf der Eingriff nicht unmittelbar vor weiten Reisen stattfinden. Ebenso sollten Patienten stärkere körperliche Belastungen in den ersten Tagen vermeiden. Außer Blutungen können auch Schmerzen oder Fieber auftreten.
aktualisiert am 16.11.2023