De Entstehung von Darmpolypen ist vor allem in Europa und den USA weit verbreitet. 90 Prozent aller diagnostizierten bösartigen Darmtumoren entwickeln sich aus Darmpolypen. Aus dem Gewebe der Darmschleimhaut entstehen die zu Anfang harmlosen Polypen. Mit einem Wachstum von oft nur einem Millimeter pro Jahr bleiben sie lange Zeit unbemerkt.
Eine erbliche Veranlagung oder länger bestehende chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen ebenfalls das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Studien lassen den Schluss zu, dass bewusste Ernährung und eine gesunde Lebensweise das Wachstum von Polypen und auch eine bösartige Neubildung eventuell verhindern.
Folgende Zusammenhänge bestehen zwischen Darmpolypen und Nahrungs- oder Genussmitteln:
- Rauchen erhöht mit Sicherheit das Darmkrebs-Risiko
- Regelmäßiger Genuss von Alkohol – in Mengen, die das abendliche Gläschen Wein oder Bier überschreiten – scheinen sich ebenfalls schädlich auszuwirken.
- Bewegungsmangel und Übergewicht scheinen in direktem Zusammenhang mit der Entstehung von Darmpolypen und der späteren Entwicklung von Darmkrebs zu stehen.
Was generell für die Grundsätze gesunder Ernährung gilt, hilft auch vorbeugend gegen die Entstehung von Darmerkrankungen oder Darmpolypen:
- Möglichst viel frisch zubereitete vitaminreiche Kost auf dem Tisch halten auch den Darm gesund. Gemüse, Obst, Vollkornprodukte liefern neben Vitaminen auch reichlich Ballaststoffe.
- Wenige und kleine Fleischportionen, dafür mehr pflanzliche Nahrung, schonen den Darm. Bis zu drei Fleischmahlzeiten pro Woche reichen völlig aus. Geflügel oder Fisch sind zuträglicher als beispielsweise Rind, Schweinefleisch, Wild.
- Vorsicht vor leichtverdaulicher, stark verarbeiteter Nahrung und zu viel Zucker.
- Wichtig für die Verdauung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wasser und Tees sind süßen Getränken vorzuziehen.
- Ein Fett-Anteil von weniger als einem Drittel der Tagesration reicht vollkommen aus. Kalt gepresste pflanzliche Öle mit ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören auf einen gesunden Speiseplan.
Auch die Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen ist wichtig:
- Studien belegen die schadstoff-bindende Wirkung von Kalzium. Schädliche sekundäre Gallensäuren entstehen, wenn der Organismus beispielsweise viel tierisches Fett verdauen muss. Kalzium bindet offenbar diese Säuren und fördert ihre Ausscheidung. Kalzium blockiert obendrein Enzyme, die oxidative und entzündliche Prozesse im Gewebe fördern. Vermutlich senkt Kalzium damit die Chance, dass Darmpolypen und in der Folge Darmkrebs entstehen. Im Test erhielten Patienten nach der Entfernung von Darmpolypen täglich ein bestimmtes Quantum an Kalzium. In der Kontroll-Koloskopie (Darmspiegelung) einige Jahre später fanden sich bei dieser Gruppe weniger neue Darmpolypen als bei den Personen, die keine Kalzium-Tablette erhalten hatten. Etwa ein Gramm Kalzium scheint bereits zu wirken.
- Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr hilft vermutlich mit, das Darmkrebsrisiko zu senken. Bei Patienten mit einem sehr niedrigen Vitamin-D-Spiegel fanden sich vergleichsweise mehr tumor-verdächtige Darmpolypen als bei Fällen mit guter Versorgung. Offenbar besitzen Tumorzellen Rezeptoren für das Vitamin: Unter seiner Einwirkung teilen sich die Zellen weniger rasch und aggressiv oder sterben sogar ab.
Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich die lebensnotwendige Zufuhr aller Vitalstoffe sicherstellen: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente tragen zu einer funktionierenden Verdauung, einem gesunden Darm und einem stabilen Immunsystem bei. Gezielte Nahrungsergänzung kann Defizite ausgleichen - eine wichtige Komponente der Krebs-Prävention.