Üblicherweise werden Darmpolypen bereits während der Endoskopie (Darmspiegelung) mit Hilfe einer Schlinge oder mit Laserlicht entfernt.
Die gängigste Methode ist die Polypektomie (Polypenentfernung) mit der Schlinge. Die dünne Drahtschlinge wird dabei um die Basis des Polypen gelegt, der Polyp auf diese Weise „abgeschnürt“. Mit gleichzeitigem Einsatz von Hochfrequenzstrom über die Drahtschlinge werden Blutgefäße verschlossen und Blutungen gestoppt.
Das auf diese Weise abgetrennte Gewebe geht zur genaueren Untersuchung auf Tumorzellen ins Labor. Die Entnahme von Polypen per Endoskopie-Schlinge ist denkbar einfach und dank vorsorglicher Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln für den Patienten nicht belastend. Die zuvor notwendige Darm-Entleerung durch die Einnahme mehrerer Liter Abführflüssigkeit stellt dabei die größte Beeinträchtigung dar.
Alternativ zur Schlingenentfernung bietet sich die Behandlung der Darmpolypen mit einem Laser an. Auch dabei kommt ein Endoskop zum Einsatz, um die betreffende Darmregion genau untersuchen zu können. Das Laserlicht kann gezielt zum Ansatz der Polypen geführt werden und verödet die Wucherung durch Wärmeeinwirkung. Auch flache Polypen lassen sich mit einem Laser entfernen. Blutungen bleiben beim Lasern meist aus, ebenso wie mögliche Pannen, etwa eine Verletzung der Darmwand.
Ungeeignet sind sowohl die Polypektomie per Schlinge als auch per Laser für
In diesen Fällen ist eine Operation nicht zu umgehen. Dabei werden nicht nur die Polypen oder Tumore, sondern auch die betroffenen Abschnitte des Darms sicherheitshalber mit entfernt.
Mittlerweile arbeiten Forscher daran, Darmpolypen bereits vor Ort und nicht erst im Labor nach ihrem jeweiligen Krebsrisiko klassifizieren zu können. Erste Versuche mit der Konfokalen Laser-Endomikroskopie fußten auf dem Wissen, dass sich potentiell gefährliche Adenome schon im Vorfeld von unbedenklichen (nicht-neoplastischen) Polypen unterscheiden lassen. Dazu wurde intravenös ein fluoreszierendes Färbepräparat verabreicht.
Für klinische Versuche waren zunächst anhand von eindeutig bestimmten Polypen-Typen Bewertungskriterien festgelegt worden: Zellstrukturen, Aufbau und Form der Polypen geben Aufschluss darüber, wie wahrscheinlich eine Zellentartung ist. Die Treffsicherheit der Färbe-Diagnose vor Ort entsprach zu über 90 Prozent der Diagnose des Gewebes im Labor. Die Methode liefert rascher verlässliche Auskunft darüber, ob beim Patienten harmlose oder kritische Darmpolypen vorliegen.
aktualisiert am 13.09.2019