Die Bezeichnung Darmkrebs steht generell für Tumorerkrankungen im Darmbereich. In den meisten Fällen treten die Krebserkrankungen hierbei im Dickdarm und im Mastdarm auf. Tumore im Dünndarm des Menschen sind vergleichsweise selten. Daher ist mit Darmkrebs in der Regel Dickdarmkrebs oder Mastdarmkrebs gemeint. Problematisch ist, dass die Tumorerkrankungen häufig erst spät entdeckt wird. Ein Darmtumor wächst langsam und verursacht über einen langen Zeitraum keine Probleme. Erst wenn der Tumor eine bestimmte Größe aufweist, treten bei den meisten Patienten Symptome auf. Diese Symptome können unterschiedlich ausfallen, was dazu führen kann, dass der Tumor weiterhin eventuell nicht entdeckt wird.
Die vom Tumor verursachten diffusen Beschwerden sind weniger typisch für eine Krebserkrankung. Dies birgt die Gefahr, dass die Beschwerden nicht ernst genommen und auf anderweitige Darmerkrankungen zurückgeführt werden. Generell gilt hierbei: Sollten die nachfolgend aufgeführten Anzeichen auf Darmkrebs länger anhalten, ist eine genaue Untersuchung des Darms unabdingbar. Je früher ein Darmtumor entdeckt wird, desto besser fällt grundsätzlich die Prognose aus. Ein Darmtumor im Anfangsstadium lässt sich in vielen Fällen durch einen leichten Eingriff entfernen. Die Ärzte können einen noch kleinen Tumor eventuell endoskopisch (über eine Darmspiegelung) ohne größere OP entfernen. Des Weiteren ist das Risiko auf eine Metastasenbildung (Absiedlung von Tochtergeschwülsten) bei einem Tumor im Anfangsstadium noch weitaus geringer als bei einem länger bestehenden, ausgedehnten Tumor.
In einem fortgeschrittenen Stadium kann ein Darmkrebs unterschiedliche Symptome hervorrufen. Halten diese Symptome länger an, sind dies klare Warnsignale. Der Betroffene sollte einen Arzt konsultieren, der entsprechende Untersuchungen durchführt. Diese Symptome durch einen Darmkrebs können sein:
Der Patient leidet unter wechselhaftem Stuhlgang mit Verstopfung und Durchfällen. Durch den Tumor im Darm wird der Stuhl aufgestaut. Durch eine bakterielle Zersetzung verflüssigt sich der Stuhl und der Patient leidet nach einer Phase der Verstopfung unter einem übelriechenden Durchfall. Diese Beschwerden sind ein bekanntes Alarmsignal für den Darmkrebs. Die veränderten Stuhlgänge können sich auch als ausschließlich wiederholte Verstopfung oder als wiederholter Durchfall zeigen. Sofern im Rahmen von Blähungen ebenfalls ungewollt Stuhl abgeht, kann dies auf einen tief liegenden Tumor hinweisen, der den Schließmuskel durchwachsen hat. Sollten die veränderten Stuhlgewohnheiten länger als drei Wochen andauern, muss der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Mitunter beobachten Krebspatienten einen bleistiftdünnen Stuhl, welcher auf eine Verengung im Darm durch den Tumor zurückgeht. Schleimauflagerungen auf dem Stuhl sind ebenfalls möglich.
Durch einen Tumor kann es zu Blutungen kommen. Das Tumorgewebe ist von Natur aus nicht so stabil wie das gesunde Gewebe des Darms. Aus diesem Grund sind Blutungen bei einem Dickdarmkrebs, Mastdarmkrebs oder Dünndarmkrebs nicht selten. Das Blut ist hierbei häufig mit bloßem Auge sichtbar. An der Farbe des Blutes ist eventuell zu erkennen, in welchem Bereich des Darms der Tumor sitzt. Rotes Blut deutet auf einen Tumor im Enddarm hin. Ist der Stuhl durch älteres Blut schwarz gefärbt (Teerstuhl), deutet dies auf eine Tumorerkrankung im oberen Darmbereich oder im Magen hin. Es gilt zu beachten, dass ein Teerstuhl auch bei einem tief liegenden Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) vorkommen kann. Blutbeimengungen im Stuhl sind nicht grundsätzlich ein spezifisches Anzeichen für Darmkrebs. Blutauflagerungen auf dem Stuhl und auf dem Toilettenpapier resultieren häufig aus Hämorrhoiden. Blut, welches aus einem Tumor resultiert, ist in vielen Fällen in den Stuhl beigemischt. Allerdings kann das Blut auch aus einem Magengeschwür oder aus anderen Erkrankungen des Verdauungstraktes resultieren.
Der Patient fühlt sich schwach und müde. Die Leistungsfähigkeit nimmt allmählich ab. Mitunter kann es durch einen fortgeschrittenen Darmtumor zu einer Blutarmut (Anämie) kommen. Der Patient ist blass, müde, abgeschlagen, die Leistungsfähigkeit nimmt ab und es kann zum Gefühl der Atemnot kommen. Zudem ist es möglich, dass sich ein Gewichtsverlust einstellt. Dieses Symptom bezeichnen die Ärzte als Tumorkachexie. Durch die Tumorerkrankung baut der Körper automatisch Fettgewebe und Muskelmasse ab. Manche Patienten leiden aufgrund des Tumors unter Fieber.
Ein Darmkrebs kann Schmerzen verursachen, die sich krampfartig zeigen. In manchen Fällen können diese Schmerzen beim Stuhlgang auftreten. Ferner können Tumorerkrankungen im Darm Völlegefühle, Übelkeit und Appetitlosigkeit auslösen. Starke Darmgeräusche und Blähungen sind ebenfalls möglich.
Dies kann ein Anzeichen für eine Metastasenbildung durch den Darmkrebs sein. Tumorzellen setzen sich dabei in anderen Organen fest und wachsen dort als Metastasen. Häufig bilden sich Metastasen beispielsweise in der Leber, wodurch Schmerzen im Oberbauch entstehen können. Veränderte Leberwerte sind hierbei nicht selten. Des Weiteren ist von der Metastasenbildung beim Darmkrebs in vielen Fällen die Lunge betroffen. Ständiger Husten und Atemnot sind hierfür klare Anzeichen.
Wie anfänglich erwähnt, können diese Symptome gleichermaßen auf anderweitige Erkrankungen hinweisen. Sofern mehrere Symptome in Kombination und über einen längeren Zeitraum auftreten, muss der Betroffene zu Arzt, um sich auf Darmkrebs und andere Krankheiten untersuchen zu lassen.
Der Arzt des Vertrauens kann mit den entsprechenden Untersuchungen zielsicher abklären, ob eine Tumorerkrankung vorliegt. Dies ist verhältnismäßig selten der Fall. Häufig sind die Ursachen für die oben genannten Beschwerden harmloser Natur. Die Blutungen können zum Beispiel durch Hämorrhoiden verursacht werden. Die Verdauungsprobleme und die Bauchschmerzen können aus einer Infektion oder aus gutartigen Darmpolypen resultieren. Im Fall einer Tumorerkrankung kann der Patient durch eine rechtzeitige Untersuchung wichtige Zeit für die umgehende Behandlung gewinnen.
Es gilt ferner zu beachten, dass nicht wenige Patienten mit Darmkrebs unter keinem der aufgeführten Symptome leiden. Aus diesem Grund sind die Früherkennungsuntersuchungen in Bezug auf Darmkrebs von hoher Wichtigkeit. Durch diese Routineuntersuchungen kann der Arzt einen möglichen Darmkrebs in einem frühen Stadium erkennen. Die Behandlungen fallen hierbei weitaus sanfter aus als bei einem fortgeschrittenen Darmtumor. Ferner sind die Heilungschancen durch eine Früherkennung um ein Vielfaches besser als bei einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung.
Durch einen Darmtumor im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einem Darmverschluss (Ileus) kommen. Der Tumor ist so groß, dass er den Darm an der betroffenen Stelle verschließt. Durch den Darmverschluss besteht generell Lebensgefahr für den Patienten. Ein sogenannter Darmdurchbruch droht, der meist eine Bauchfellentzündung nach sich zieht, die lebensbedrohlich ist. Des Weiteren ist das Risiko auf eine Metastasenbildung bei einem Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium hoch. Die Tochtergeschwülste entwickeln sich hierbei in den Lymphknoten oder in weiteren Organen. Durch die Metastasenbildung sinken die Heilungschancen des Patienten gravierend. Durch einen Darmtumor kann es zu starken Blutungen kommen, welche ebenfalls eine lebensbedrohliche Situation auslösen können.
aktualisiert am 13.03.2024