Das sind die vier Stadien der COPD
* (FEV1 = forciertes expiratorisches Volumen = Lungenfunktionstest)
Zusätzlich gibt es die Typen Blue Bloater (Schwellung, Zyanose, meist bei Übergewicht) und Pink Puffer (häufige Atemnot, oft bei Untergewicht).
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, ist eine Erkrankung, die die Atemwege betrifft und meist durch eine chronische Bronchitis hervorrufen wird. Die Krankheit äußert sich durch Husten, Atemnot und Auswurf. Einmal hervorrufen bleibt die Krankheit meist ein Leben lang und entwickelt sich nicht wieder vollständig zurück. Zudem besteht die Gefahr, dass sie weiter fortschreitet und den Patienten weiter belastet. Das größte Risiken für die Entstehung der COPD ist regelmäßiges Rauchen.
COPD kann, ist sie einmal ausgebrochen, intensive und unangenehme Symptome hervorrufen, die im weiteren Verlauf der Krankheit noch schwerwiegender werden. Je nachdem, wie ausgeprägt diese Symptome sind, wird COPD in verschiedene Stadien eingeteilt, die den Schweregrad der Krankheit beschreiben. Die Einteilung der Stadien wurde von der globalen Initiative für COPD der Weltgesundheitsorganisation festgelegt.
In welches Stadium die Krankheit eingeteilt wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Hier spielen die Symptome, die Lungenfunktionsparameter und der Verlauf der Krankheit eine Rolle. Die aktuelle Klassifizierung der Erkrankung besteht seit dem Jahr 2011. Dabei sind nicht nur die Symptome und die Lungenfunktionsparameter ausschlaggebend für die Kategorisierung der COPD, sondern auch der Verlauf der Krankheit. Die sogenannte Exazerbationsrate beschreibt die Verschlechterung der COPD sowie das Einbeziehen von Patientenfragen zur Einschätzung des Verlaufes.
Die COPD wird in vier Stadien eingeteilt und die Kategorisierung richtet sich vor allem nach der Lungenfunktion des Patienten. Durch ein Spirometer ist es möglich, das größtmögliche Lungenvolumen beim Ausatmen innerhalb einer Sekunde zu bestimmen und das Ergebnis in der Einsekundenkapazität (FEV1) wiederzugeben.
Folgende Einteilung ist dabei möglich:
Beim COPD Stadium null ist die Krankheit noch nicht direkt ausgebrochen. Hier wird die Risikogruppe klassifiziert, die bereits erste Anzeichen der Erkrankung zeigen. Dazu gehören chronische Symptome wie Husten oder Auswurf, die Messung des Lungenvolumens ist noch unauffällig.
Im ersten Stadium der COPD spricht man noch von einer leichtgradigen Erkrankung. Die Einsekundenkapazität liegt nicht unter 80 Prozent des normalen Wertes. Oftmals treten Symptome wie chronischer Husten oder Auswurf durch Schleimproduktion auf, diese Symptome müssen aber nicht zwangsweise in diesem Stadium auftreten. In diesem Stadium kann es zu Atemnot bei körperlicher Belastung kommen.
Bei der mittelgradigen COPD tritt die Atemnot bei körperlicher Belastung ebenfalls auf. Auch Husten und Auswurf von Schleim machen sich verstärkt bemerkbar. In diesem Stadium kommen die Symptome nicht immer vor. Ausschlaggebend für die Klassifizierung in das zweite Stadium der COPD ist die Einsekundenkapazität beim Lungenfunktionstest. Hier erreichen Patienten etwa 50 bis 80 Prozent des Normalwertes. Bei Betroffenen, die nur wenig oder gar keinen Sport betreiben und auch beruflich keiner körperlichen Belastung ausgesetzt sind, kann es passieren, dass die Erkrankung noch gar nicht wahrgenommen wird.
Im dritten Stadium der COPD spricht man schon von einer schweren Erkrankung. Die Einsekundenkapazität der Lunge beträgt nur 30 bis 50 Prozent des Sollwerts und zahlreiche Lungenbläschen haben ihre Funktion eingestellt. Auch in diesem Stadium sind die Symptome nicht bei allen Patienten spürbar, bei einigen kann es jedoch schon bei leichter körperlicher Betätigung zu Husten und Auswurf kommen. Zudem wird verstärkt Atemnot wahrgenommen, insbesondere dann, wenn der Körper einer ungewohnten körperlichen Belastung ausgesetzt ist.
Beim vierten Stadium der COPD handelt es sich bereits um eine sehr schwere Erkrankung, bei der der Patient chronisch unter Sauerstoffmangel leidet. Die Lungenfunktion befindet sich unter 30 Prozent des Normalwertes und ist stark beeinträchtigt. Beim COPD-Grad vier spricht man vom Endstadium der Erkrankung, was sich insbesondere durch Atemnot auch im Ruhezustand äußert. Diese wird durch den niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut hervorrufen und kann zu einer Schädigung des Herzens führen. Die typischen Symptome wie Husten oder Auswurf sind sehr ausgeprägt, aber auch andere Symptome können auftreten. Dazu zählen die Veränderungen der Fingernägel, die Hautfarbe und die Farbe der Schleimhäute.
Mit der Aktualisierung der Klassifikation von COPD 2011 fließen weitere Faktoren bei der Einteilung ein: Die krankheitsbezogene Lebensqualität und der Grad der Atemnot (Dyspnoegrad).
Neben den vier Stadien der COPD gibt es noch zwei Extremfälle, die unter den Namen Blue Bloater und Pink Puffer bekannt sind. Ersteres wird auch als blauer Husten bezeichnet und beschreibt eine schwere COPD, die von unterschiedlichen Symptomen begleitet wird. Dazu zählen zum Beispiel Wassereinlagerungen und Schwellungen im Gewebe sowie die sogenannte Zyanose. Die Zyanose ist eine Blaufärbung der Haut, die auf mangelnden Sauerstoff zurückgeführt wird. Beim Blue Bloater kommt es nicht zwangsweise zu einer Atemnot im Ruhezustand, allerdings kann auch diese Extremform zum Rechtsherzversagen oder auch der sogenannten Rechtsherzinsuffizienz führen. Hiervon sind meist übergewichtige Menschen betroffen. Menschen mit Untergewicht dagegen leiden häufiger am Pink Puffer, auch rosa Keucher genannt. Charakterisierend hierfür ist häufige Atemnot, die zu nächtlichen Erstickungsanfällen führen kann. Die Lunge ist überbläht und es kann zu Atemversagen kommen.
aktualisiert am 03.07.2024