COPD ist eine Erkrankung, bei der sich die Lungenfunktion kontinuierlich verschlechtert. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, kann sie nicht geheilt werden und die Lebenserwartung des Patienten verkürzt sich. Mit COPD gehen viele Symptome einher, unter anderem vermehrter Husten und Auswurf sowie Atemnot. Letztere tritt anfangs nur in bei starker körperlicher Belastung auf, später auch in Ruhezuständen. Aufgrund der Symptome ändert sich auch das Allgemeinbefinden und die Lebensqualität des Betroffenen verschlechtert sich. Inwiefern COPD Patienten Sport machen können, hängt dabei individuell von der Ausprägung sowie dem Verlauf der Krankheit ab. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass Bewegung wichtig ist.
Es ist allgemein bekannt, dass regelmäßiger und ausgleichender Sport gut für den Körper ist. Ohne Bewegung schränkt der Körper seine Funktionen ein, Muskeln erschlaffen und Sportmuffel geraten bei körperlicher Anstrengung schneller außer Puste. Auch für COPD Patienten gilt, dass Sport einen positiven Effekt hat. Regelmäßige Bewegung verbessert nachweislich die Lungenfunktion, was bei COPD sehr wichtig ist. Die regelmäßige Bewegung soll dafür sorgen, dass weniger Atemnotanfälle auftreten. Der Patient ist stärker belastbar, was sich auch im Alltag äußert und die Lebensqualität weitestgehend erhält. Gezieltes Training sorgt dafür, dass die Muskulatur, insbesondere die Atemmuskulatur, erhalten bleibt. Dabei gilt, dass nicht alle Sportarten für COPD Patienten geeignet sind.
Wer unter der Erkrankung COPD leidet, sollte nicht damit beginnen, die Bewegung einzuschränken. Das kann vielerlei Gründe haben, beispielsweise die Angst vor Atemnotanfällen oder ein allgemeines Schwächegefühl. Dabei kann Bewegung dazu beitragen, die Symptome der Erkrankung zu lindern und für ein besseres Körpergefühl zu sorgen. Welche Sportarten geeignet sind, hängt davon ab, wie sich der Betroffene fühlt und welcher Belastbarkeit er sich aussetzen kann.
Besonders im Anfangsstadium und bei mittelschwerer COPD können noch zahlreiche Sportarten durchgeführt werden. Hierzu eignet sich eine Mischung aus Kraftsport und Ausdauersport. Um die Ausdauer und die Lungenfunktion zu verbessern, haben sich Sportarten wie Wandern, Nordic Walking und Radfahren bewährt. Auch Tanzen und Gymnastik trainiert die Muskeln. Wer gerne schwimmt, kann mit COPD seinem Hobby nachgehen.
Patienten, die bereits unter mittelschwerer oder schwerer COPD leiden, verspüren verstärkt die unangenehmen Symptome durch die Erkrankung an den Atemwegen. Hier ist der Ausdauersport verbunden mit dem Gefühl, nicht ausreichend Luft zu bekommen, was sich schnell in Atemnotanfällen äußern kann. Zudem verlieren Betroffene durch das Voranschreiten der Krankheit oftmals Muskelmasse. Daher ist es sinnvoll, sich zunächst um den Muskelaufbau zu kümmern, bevor Ausdauersport betrieben wird. Patienten mit schwerer COPD sollten nicht auf eigene Faust versuchen, Sport auszuüben. Hierzu sollte der Rat eines geeigneten Arztes hinzugezogen werden, der die Belastbarkeit und die Lungenfunktion des Patienten berücksichtigt. Patienten, die unter regelmäßigen Atemnotanfällen leiden und bereits Sauerstoff zugeführt bekommen, können ein bestimmtes Lungentraining absolvieren, das unter Aufsicht oder im Zuge von Rehabilitationsmaßnahmen erfolgt.
Es gibt Sportarten, die nicht unbedingt für COPD-Patienten geeignet sind. Hierzu zählen Extremsportarten mit hoher körperlicher Belastung. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass jeder Patient, bei dem die Lungenkrankheit festgestellt wurde, auf diesen Sport verzichten muss. Wer eine Extremsportart schon viele Jahre betreibt und dementsprechend im Training ist, sollte die eigene Belastbarkeitsgrenze beachten und gegebenenfalls einen Gang zurückschalten. COPD-Patienten, die vorher keinen Extremsport betrieben haben, sollten bestimmte Sportarten meiden. Darunter zählt Sport, bei dem die Lunge sehr beansprucht wird. Sportarten, bei denen viel gelaufen werden muss, sind beispielsweise Fußball, Handball oder Tennis.
Extremer Kraftsport oder Kampfsport sind ebenfalls kräftezehrend und nicht unbedingt für COPD-Patienten geeignet. Weiterhin gibt es Sportarten, die in großer Höhe durchgeführt werden, wie Klettern, Wandern sowie Mountainbike fahren im Gebirge. In großer Höhe herrscht ein anderer Luftdruck und der Sauerstoffgehalt ist niedriger, was sich negativ auf die Lunge auswirken kann. Letztendlich ist es aber von Patient zu Patient unterschiedlich, welche Belastung als annehmbar und wohltuend empfunden wird und welche Sportart eher dazu führt, dass sich die Symptome akut verschlechtern.
Ziel der Bewegung bei COPD-Patienten ist es, die Lungenfunktion zu verbessern und Muskeln aufzubauen. Das kann nicht erreicht werden, wenn die sportliche Aktivität übertrieben wird. Es ist wichtig, Überanstrengung zu vermeiden, da es hier schnell zu Anfällen von Atemnot kommt. Ein Signal für bevorstehende Atemnotanfälle ist vermehrtes Husten. Betroffene hören am besten auf die Signale ihres Körpers und legen eine Pause ein, wenn der Sport als zu anstrengend empfunden wird. Beim Sport ist es sinnvoll, die Notfallmedikamente dabei zu haben, um im Falle eines Atemnotanfalls schnell zu handeln. Zudem sollten Betroffene nicht sofort mit hoher Belastung beginnen, insbesondere dann, wenn man Sport vorher eher gemieden hat. Besser ist es, mit leichter Belastung anzufangen und mit jeder Trainingseinheit die Belastung zu steigern, so lange, wie ein gutes Gefühl beim Training besteht.
Vor dem Training ist es ratsam, den Körper langsam aufzuwärmen und Dehnübungen zu machen. Im Sommer oder bei heißen Temperaturen kann Sport sehr belastend für den Körper sein. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Übungen eher in den kühlen Morgenstunden oder Abendstunden durchzuführen.
aktualisiert am 24.03.2023