Die Symptome bei der COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) sind belastend und verschlechtern sich im weiteren Verlauf der Krankheit immer mehr. Zunächst äußert sich COPD durch Husten und Auswurf. Bei COPD verengen sich die Atemwege und die Lungenfunktion geht durch beschädigtes Gewebe immer weiter verloren. Durch diese Faktoren kann es passieren, dass der Patient Atemnot verspürt. Diese Situation tritt häufig bei großer Belastung auf, später auch im Ruhezustand. Es gibt viele Möglichkeiten, der Atemnot entgegenzuwirken. Eine davon ist die Gabe von Sauerstoff. Diese verbessert auch die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff.
Viele Menschen kennen das Gefühl, dass einem der Atem geraubt wird. Insbesondere bei Extremsportlern oder nach ungewohnter körperlicher Anstrengung kann es passieren, dass man nach Luft japst. Meist bessert sich dieser Zustand innerhalb von Sekunden oder weniger Minuten. Auch Allergieanfälle können bewirken, dass die Atemwege anschwellen. Bei COPD-Patienten ist jedoch die Lungenfunktion eingeschränkt, weshalb die Atemnotanfälle auch länger andauern können. Besonders im weiteren Verlauf der Krankheit verengen sich die Bronchien immer öfter beziehungsweise so schlimm, dass der Atemnot mit Medikamenten oder der Gabe von Sauerstoff entgegengewirkt werden muss. Bei einem Atemnotanfall schwellen die Schleimhäute an und es wird zäher Schleim gebildet, wodurch der Gasaustausch in den Lungenbläschen nicht mehr vollständig funktioniert. Das hat zur Folge, dass nicht genügend Sauerstoff in den Blutkreislauf gelangt, wodurch einer Sauerstoffunterversorgung droht. Das Atmen fällt schwerer und geht mit rasselnden Geräuschen einher, zudem fühlt sich die Brust eingeengt an. Kommt dann noch ein Angstgefühl dazu, wird die Atemnot noch verstärkt. Hier ist es wichtig, sofortige Hilfemaßnahmen einzuleiten.
Sauerstoffmangel, wie es im Zuge eines Atemnotanfalls bei COPD vorkommt, kann schwerwiegende Folgen haben. Durch den fehlenden Sauerstoff werden die Organe und Zellen des Körpers nicht ausreichend versorgt, woraufhin sie ihre Funktion nach und nach einstellen. Patienten werden daraufhin müde und schwach, bei akutem Sauerstoffmangel kann es zu Schwindel und Ohnmachtsanfällen kommen. Besonders im Gehirn hat der Sauerstoffmangel verheerende Auswirkungen, da bei starker Unterversorgung Gehirnzellen unwiderruflich zerstört werden können.
Ein Atemnotanfall kann abrupt auftreten. Meist werden die Warnzeichen wie vermehrter Husten übersehen und der Patient bemerkt erst den drohenden Anfall, wenn das Luftholen schwerfällt. Hier sollte zunächst Ruhe bewahrt werden, es ist möglich, dass sich der Luftnotanfall von alleine bessert. Bestimmte Maßnahmen helfen, den Körper wieder mit Sauerstoff zu versorgen. Dazu zählt beispielsweise auch die Lippenbremse, bei der die Lippen bis auf eine kleine Öffnung zusammen gepresst werden. Beim Ausatmen entsteht so ein Druck im Mund und in den Atemwegen, was die Atemwege erweitern kann. Auch der sogenannte Kutschersitz, bei dem die Ellenbogen auf die Knie gestützt werden, erleichtert das Atmen. Folgende Maßnahmen können bei Atemnot helfen:
Für gewöhnlich haben COPD-Patienten Notfallmedikamente im Haus, um schnellstmöglich der Atemnot entgegenwirken zu können. Diese Medikamente erweitern die Atemwege oftmals schon in wenigen Minuten. Zu den hilfreichen Präparaten gehören die Bronchodilatatoren. Sie wirken muskelentspannend und befreien die Atemwege. Hier haben sich Beta-2-Mimetika, Anticholinergika und Methylxanthine bewährt, seltener ist es notwendig, dass zusätzlich auch Cortison in Form von Spray, Tabletten oder einer Injektion verabreicht werden muss. Bei akuter Atemnot kann auch die Gabe von Sauerstoff hilfreich sein, um einer Sauerstoffunterversorgung zu vermeiden. Die künstliche Beatmung wird in Erwägung gezogen, wenn die atemwegserweiternden Medikamente keine Wirkung zeigen. Die Sauerstoffgabe kann kurzfristig notwendig sein, um den Zustand der Atemnot zu überbrücken. Im weiteren Verlauf der Erkrankung COPD kann es jedoch zu einer chronischen Unterversorgung kommen, was wiederum eine Langzeitsauerstofftherapie notwendig werden lässt.
COPD ist nicht heilbar und die Symptome verschlechtern sich im weiteren Verlauf der Krankheit immer mehr. Das bedeutet auch, dass sich die Lebenserwartung des Patienten verkürzt und auch die Lebensqualität leidet. Insbesondere durch die Atemnot fühlen sich Patienten sehr eingeschränkt, leiden öfter unter Angstzuständen und meiden viele Situationen, die für gesunde Menschen alltäglich sind. Es muss auf viele Hobbys, die die Lungen zu sehr belasten, verzichtet werden. Auch bestimmte Situationen wie Flugreisen sind nur noch bedingt möglich. Um die Lebensqualität des Patienten wiederherzustellen, kann es sinnvoll sein, eine Sauerstofftherapie einzuleiten. Zudem soll damit vermieden werden, dass der Patient dauerhaft mit Sauerstoff unterversorgt ist und Schäden an Gehirn oder Organen entstehen.
Die Sauerstofftherapie kann kurzfristig als Notfallmaßnahme zum Einsatz kommen. Bei der Langzeit-Sauerstofftherapie wird der Sauerstoff etwa 12 bis 24 Stunden oder auch länger verabreicht. Hierzu gibt es mittlerweile Geräte, die in Rucksäcken oder speziellen Taschen transportiert werden können, damit der Patient nicht an einen Raum oder ein schweres und transportables Gerät gebunden ist. Liegt zusätzlich zur Sauerstoffunterversorgung auch eine Atempumpstörung vor, wird oftmals auch eine nicht-invasive Beatmung, auch Überdruckbeatmung, empfohlen.
aktualisiert am 02.03.2021