COPD ist eine Erkrankung der Lunge, die sich insbesondere durch Atemnot, Husten und schleimigen Auswurf äußert. Meist werden die Symptome erst spät bemerkt und hat sich die Krankheit einmal entwickelt, besteht die Gefahr, dass sie weiter fortschreitet und schlussendlich lebensgefährliche Symptome hervorruft. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine bestehende COPD zu behandeln und zu versuchen, den Verlauf der Krankheit zu stoppen. Als Grundlage dafür sollte immer die Ursache der Erkrankung, in den meisten Fällen das Rauchen, bekämpft werden. Zur Behandlung der COPD kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz.
Um es vorweg zu nehmen: Es gibt keine Medikamente, die die Erkrankung vollständig heilen können. Ist die chronische Lungenkrankheit ausgebrochen, wird vielmehr darauf abgezielt, die entstehenden Beschwerden durch Medikamente zu lindern und zu verbessern. Zudem dienen die Medikamente zur Vorbeugung von Beschwerden wie Atemnot. Die Art der Medikamente hängt vom Schweregrad der COPD ab. Besonders in früheren Stadien ist es nicht unbedingt nötig, regelmäßig Medikamente zu nehmen. Hier reichen Notfallmedikamente meist aus. Bei weiterem Fortschreiten der Krankheit kann es dann notwendig sein, regelmäßig Medikamente einzunehmen.
Zum Einsatz kommen folgende Medikamente:
Es gibt einige Medikamente, die die Atemwege erweitern und insbesondere die akute Atemnot lindern. Die sogenannten Bronchodilatatoren wirken der Muskelspannung in den Bronchien entgegen, wodurch die durch die COPD verengten Atemwege mehr Luft durchlassen. Folgende Bronchodilatatoren haben sich dabei bewährt:
Es gibt verschiedene Beta-2-Mimetika, die über kurzen oder langen Zeitraum eingenommen werden und recht häufig bei der Therapie von COPD zum Einsatz kommen. Enthalten sind bei den kurzwirksamen Präparaten Wirkstoffe wie Fenoterol, Terbutalin und Salbutamol. Diese werden nur bei akuten Symptomen wie etwa Atemnot eingesetzt und wirken für ein paar Stunden. Sie zählen zu den sogenannten Notfallmedikamenten. Meist kommen kurz wirksame Beta-2-Mimetika in den Anfangsstadien der COPD zum Einsatz. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung nehmen auch die Beschwerden zu und treten meist öfter auf. Hier kann es sinnvoll sein, auf langwirksame Beta-2-Mimetika zurückzugreifen, die oftmals den Wirkstoff Formoterol oder Salmeterol enthalten. Die Beta-2-Mimetika, die regelmäßig eingenommen werden, entfalten ihre Wirkung meist über ein Zeitfenster von etwa 12 Stunden. Das Medikament soll dafür sorgen, die Lungenfunktion bei Atemnot wiederherzustellen oder durch die Langzeiteinnahme die Lungenfunktion zu verbessern. Mögliche Nebenwirkungen sind Herzklopfen, Zittern und Erhöhung des Pulsschlages. Dies deutet auf eine Überdosierung des Medikamentes hin.
Anticholinergika sind wie die Beta-2-Mimetika als kurzwirksame und langwirksame Medikamente erhältlich und enthalten zumeist den Wirkstoff Tiotropiumbromid. Auch die Anticholinergika sollen Linderung bei Atemnot verschaffen. Im Gegensatz zu den Beta-2-Mimetika wirken die Anticholinergika langsamer, dafür aber länger andauernd. Kurzwirksame Medikamente dieser Art halten bis zu acht Stunden an, der Effekt tritt nach etwa einer halben Stunde nach Einnahme ein. Die Langzeit-Anticholinergika weisen eine Wirkungsdauer von etwa 24 Stunden auf. Sie werden von Patienten als gut verträglich beschrieben.
Zur Erweiterung der Atemwege können auch Methylxanthine eingesetzt werden, wobei der Wirkstoff Theophyllin meist in Tablettenform verabreicht wird. Da Methylxanthine deutlich mehr Nebenwirkungen mit sich bringen und keinen so positiven Effekt wie die beiden vorher genannten Medikamente bringen, werden sie meist nur verabreicht, wenn Beta-2-Mimetika und Anticholinergika keine Wirkung zeigen.
Meist helfen die Medikamente zur Atemwegserweiterung schnell und präzise bei bestehender Atemnot. Die Langzeitmedikamente können zudem der Entstehung der Luftnot entgegenwirken und dieser vorbeugen. Zusätzlich zu den Medikamenten zur Atemwegserweiterung kann auch ein cortisonhaltiges Spray verwendet werden, was der Vorbeugung von Atemnot dienen soll. Es kommt in fortgeschrittenen Stadien zum Einsatz, bei denen sich die Symptome häufen und die akute Atemnot regelmäßig auftritt. Cortison kann auch in Form von Tabletten eingenommen werden. Es gibt verschiedene Wirkstoffe als Abkömmlinge von Cortison, die bei COPD eingesetzt werden. Meist kommen sie zum Einsatz, wenn ein akuter Anfall von Luftnot eintritt. Cortisone sollten nicht über längeren Zeitraum eingenommen werden, da die Wirkstoffe mit starken Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Schlafstörungen und Anstieg des Blutzuckerspiegels einhergehen. Zudem ist es möglich, dass Muskeln und Knochen in Mitleidenschaft gezogen werden.
In den Anfangsstadien der COPD ist es oftmals nicht nötig, regelmäßig Medikamente einzunehmen. Vielmehr sollten Notfallmedikamente in der Nähe behalten werden, um akuten Atemnotanfällen schnellstmöglich entgegenwirken zu können. In fortgeschrittenen Stadien der Krankheit kann es sinnvoll sein, neben den regelmäßig eingenommenen und atemwegserweiternden Medikamenten auch zusätzliche Medikamente in Kombination einzunehmen. Entzündungshemmende Medikamente können unterstützend bei der Behandlung von COPD eingesetzt werden. Hierzu zählen die PDE-4-Hemmer, die vor allem Entzündungen in den Bronchien behandeln sollen.
Ebenfalls begleitend zu atemwegserweiternden Mitteln können Mukopharmaka verabreicht werden. Diese Medikamente wirken schleimlösend und wirken somit dem Symptom Hustenreiz entgegen. Die COPD selbst bringt viele unangenehme Symptome mit sich, die bei zusätzlichen Erkrankungen der Atemwege noch verstärkt werden. Hier kann es sinnvoll sein, Antibiotika zu verabreichen, wenn eine bakterielle Infektion der Lunge vorliegt.
Patienten, die an COPD erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, dass Komplikationen bei Begleiterkrankungen entstehen. Dazu gehört auch die Grippe, die sich oftmals auch durch Symptome an den Atemwegen äußert und in Verbindung mit der Krankheit COPD ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Bronchitis oder Lungenentzündung bildet. Mittlerweile gibt es Impfungen gegen die Grippeerreger, die insbesondere bei Risikopatienten sinnvoll sind. Ebenfalls zur Vorbeugung eignet sich die Pneumokokkenimpfung, da bei dieser Infektion ebenfalls die Lunge betroffen sein kann.
aktualisiert am 02.03.2021