Die Lungenkrankheit COPD kann viele Folgeerkrankungen hervorrufen. Dazu gehören Erkrankungen des Herzkreislaufsystems und auch die Lunge ist anfälliger für weitere Krankheiten. Durch COPD besteht ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Zudem verschlechtert COPD die Möglichkeiten der Therapie, wenn bereits Tumore in der Lunge vorhanden sind. COPD und Lungenkrebs werden in einem Großteil der Fälle durch Rauchen verursacht. Daher ist allein schon wegen dieses identischen Risikofaktors die jeweils andere Erkrankung bei Betroffenen wahrscheinlicher. Doch auch die Fortentwicklung der COPD-Erkrankung bei einem Patienten sorgt dafür, dass die Lungenkrebsgefahr höher wird.
Die Lungenerkrankung COPD sorgt dafür, dass immer mehr Lungengewebe geschädigt wird und sich nicht mehr regenerieren kann. Dadurch verliert die Lunge nach und nach ihre Funktion, Patienten leiden unter Husten, Auswurf und Atemnot. Die Symptome nehmen zu, je weiter die Krankheit voranschreitet und je mehr die Lunge geschädigt ist. Durch die Verengung der Atemwege bei COPD-Patienten steigt auch das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Durch COPD kann es zur Herausbildung eines Lungenemphysem kommen (überblähte Lunge), das wiederum die Wahrscheinlichkeit für Tumore steigert. Auch die chronische Bronchitis, eine andauernde Entzündung der Bronchien, die zumeist in Verbindung mit der Erkrankung COPD steht, steigert das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Dies kann auch bei Nichtrauchern passieren. Durch ein Lungenemphysem steigt das Lungenkrebsrisiko um mehr als 50 Prozent. In Verbindung mit einer obstruktiven Bronchitis wird sogar von einem erhöhten Risiko um bis zu 140 Prozent gesprochen.
Die beiden Krankheiten Lungenkrebs und COPD sind eng miteinander verbunden. So steigert sich nicht nur das Risiko für Lungenkrebs bei COPD-Patienten, auch Lungenkrebspatienten haben durch die verminderte Lungenfunktion ein erhöhtes Risiko, an COPD zu erkranken.
COPD-Patienten mit einem mittelschweren Krankheitsbild (Stadium 2) erkranken zu etwa 25 Prozent an Lungenkrebs. Im Vergleich dazu haben Raucher ohne COPD ein Risiko von 5 bis 10 Prozent, an Lungenkrebs zu erkranken. Erschwerend kommt hinzu, dass für COPD-Patienten mit Lungenkrebs nicht alle Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen.
Patienten, die an COPD erkranken, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, dass sich Lungenkrebs herausbildet. Das Risiko steigt mit dem Alter und der Herausbildung von Begleiterkrankungen, speziell den Lungenemphysem. Mittlerweile wurde ein System entwickelt, mit dem sich dieses Risiko kalkulieren lässt. Hier wird vom sogenannten Risikoscore gesprochen. Die Ergebnisse dazu wurden in der Fachzeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht. Sie sollen dazu dienen, Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen, wenn Patienten einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Zur Ermittlung des Risikowertes werden verschiedene Faktoren berücksichtigt. Dazu zählen das Alter des Patienten sowie der sogenannte Body-Mass-Index. Desweiteren wird bei der Ermittlung des Wertes das Rauchverhalten des Patienten einbezogen. Begleiterkrankungen wie Lungenemphysem spielen ebenfalls eine Rolle bei der Ermittlung des Risikos.
aktualisiert am 23.07.2024